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0039 - Turm der Verlorenen

0039 - Turm der Verlorenen

Titel: 0039 - Turm der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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Einzelfälle in einer Welt, die trotz vielfach gegenteiliger Behauptungen von den Menschen beherrscht und regiert wurde.
    In einem Sportgeschäft hatte Zamorra sich alles besorgt, was er brauchte, um einige Tage in der freien Natur zu campieren. Einen Schlafsack mit Luftmatratze, warme Kleidung, einen Gaskocher mit Topf, ein Paar Bergschuhe, Jeans aus festem Stoff und einen Parka mit pelzbesetzter Kapuze. Und um das alles tragen zu können, fand er auch noch ein Tragegestell aus Leichtmetall sowie einen dazu passenden Packsack.
    Zamorra kam sich vor wie ein Forscher auf seinem Weg ins Ungewisse. Und so war es auch tatsächlich. Er wusste nicht, was ihn erwartete, doch er rechnete mit dem Schlimmsten.
    Bald war auch das Gedröhn des altersschwachen Motors verstummt, und Zamorra raffte sich auf, endlich seinen Marsch zu beginnen. Er nahm das Tragegestell auf, zurrte es auf seinem Rücken fest und setzte sich in Bewegung. Anhand einer Landkarte konnte er sehen, dass der Weg vor ihm weitgehend eben war und die schroffen Gebirgszüge der Südkarpaten erst hinter dem Dorf begannen.
    Valice selbst lag am Eingang zu einem Tal, das sich laut Karte quer durch ein Gipfelmassiv zog. Nun, er würde ja sehen.
    Mit forschen Schritten legte Zamorra Meter um Meter hinter sich, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Die graue Farbe des Himmels tat ein Übriges, ihn in gedrückte Stimmung verfallen zu lassen.
    Wolkenfetzen trieben ihr Spiel miteinander und wurden unaufhörlich von einem ewigen Wind über die Weite des Firmaments gejagt.
    Von Zeit zu Zeit schaute Zamorra sich um, ob er nicht vielleicht doch einen Menschen zu Gesicht bekam, aber es war vergebens.
    Endlos und öde lag die an sich so malerische Landschaft vor ihm und schien ausgestorben zu sein. Auch wurden die Spuren auf der Straße immer undeutlicher und spärlicher.
    Es schien fast so, als wären viele Leute, die zu dem Dorf hinwollten, auf halbem Wege wieder umgekehrt. Jeden Moment rechnete Zamorra damit, dem Grund für dieses ungewöhnliche Verhalten seiner Vorgänger gegenüberzustehen. Gab es hier vielleicht noch Raubtiere in freier Wildbahn? Bären? Luchse?
    Als wäre es eine Antwort auf seine stumme Frage, ertönte in der Ferne ein lang gezogenes Heulen. Zamorra wusste sofort, was es war. Wölfe!
    Wenn er mit diesen Bestien zu tun bekam, dann wurde die Situation für ihn mehr als aussichtslos. Gegen zwei unberechenbare Gegner konnte er nicht kämpfen. Auch nicht mit der Pistole, die ihm Branko besorgt hatte. Es war eine russische Nagan aus dem zweiten Weltkrieg. Wie die in die Hände des Rumänen gelangt war, blieb Zamorra ein Rätsel, das er auch gar nicht lösen wollte. Ihm genügte es, die Waffe zu haben und das kleine bisschen Sicherheit zu spüren, die sie ihm vorgaukelte.
    Zamorra glaubte nicht im Ernst daran, die Waffe einmal benutzen zu müssen. Gegen einen Mordius war mit herkömmlichen Methoden nichts auszurichten, das hatte er bereits erfahren können. Da musste er sich etwas anderes einfallen lassen. Er hoffte nur, dass er überhaupt Gelegenheit bekam, sich gegen das Genie des Satans wehren zu können.
    Die Landstraße stieg jetzt leicht an. Zamorra schaute auf die Uhr.
    Er war jetzt schon etwa anderthalb Stunden unterwegs. Er geriet leicht ins Schwitzen, obwohl körperliche Anstrengungen für ihn nichts Ungewöhnliches waren. Außerdem hielt er sich immer in bester Verfassung.
    Wahrscheinlich war es die ungewohnte Gangart und die schwere Last auf dem Rücken, die seinen Körper mehr forderten als andere Belastungen. Mit Hilfe eines Kompasses überzeugte Zamorra sich davon, dass er noch auf dem richtigen Weg war. Lange durfte es jetzt nicht mehr dauern, denn der Abend nahte heran. Es wurde schon merklich dunkler über dem Land. Ein scharfer Wind war aufgekommen, der ihm entgegenwehte und ihm empfindlich ins Gesicht schnitt, durch den Stoff seines Parka drang und ihn frieren ließ.
    Zamorra verdrängte den Wunsch, stehen zu bleiben und sich einen Pullover überzustreifen. Er hatte es eilig und durfte keine Minute verlieren. Drei Tage Zeit blieben ihm. Wenn er sein Ziel in dieser Zeit nicht erreicht hatte, dann war es aus mit ihm. Für länger reichte auch sein Proviant nicht.
    Plötzlich war ihm, als würde er beobachtet. Er drehte sich um, konnte aber nichts Verdächtiges feststellen. Rings um ihn regte sich nichts außer dem Gras und den Büschen, durch die der Wind pfiff.
    Da, auf einmal vernahm er ein deutliches Rauschen in der Luft. Es klang wie der

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