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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sich um und sah Madame Picard an. Seine Gestalt leuchtete für einen Sekundenbruchteil auf.
    »Öffnen Sie!« sagte Dorian nochmals.
    Diesmal folgte Madame Picard dem Befehl augenblicklich. Sie holte einen Schlüssel aus der Tasche und sperrte auf. Phillip trat als erster ein. Dorian folgte ihm. Madame Picard schüttelte verwundert den Kopf, ging dann aber den beiden Männern nach. Drinnen hielt der Dämonenkiller unwillkürlich den Atem an. In dem Raum standen Wachsfiguren von einer unglaublichen Vollendung. Meisterwerke. Er kam an einer Gruppe nackter Mädchen vorbei und blieb stehen. Die drei Gestalten sahen so perfekt aus, daß er erwartete, sie würden sich jeden Augenblick bewegen und von ihren Sockeln heruntersteigen.
    Phillip wandte sich nach links. Dorian folgte ihm, drehte sich um und sah Madame Picard an, die noch immer den Kopf schüttelte. Er hätte die Figuren gern länger betrachtet, doch dafür war keine Zeit.
    Der Hermaphrodit erreichte eine andere Tür und öffnete sie. Dahinter lag ein großes Atelier. Eine Wand bestand ganz aus hohen Glasfenstern, durch die man in einen kleinen Garten blickte. Auf Gestellen hingen große Kessel. Unter einem der Kessel brannte ein kleines Feuer, und auf einem Tisch lagen einige Stearinblöcke. Eine Wand war völlig mit Regalen bedeckt, in denen Holzstäbe, Eisenstücke, Drahtrollen etc. lagen; alles Dinge, die Madame Picard für die Herstellung ihrer Wachsfiguren benötigte.
    Dorian sah in den Kessel, unter dem das Feuer brannte. Geschmolzenes Stearin befand sich darin. Phillip blickte sich aufmerksam um.
    »Falle«, sagte er. »Falle. Schatten.«
    Madame Picard war näher gekommen.
    »Falle«, sagte der Hermaphrodit wieder.
    Er blickte die Frau an, und sein Körper leuchtete auf. Wie ein Heiligenschein, dachte Dorian. Er sah, daß Madame Picards Gesicht ausdruckslos wurde.
    »Fragen!« sagte Phillip und schloß die Augen.
    Zuerst wußte der Dämonenkiller nicht, was Phillip damit meinte, doch als er abermals einen Blick auf Madame Picard warf, verstand er. Ihr Blick war jetzt völlig verschleiert. Ihre Lider zuckten, ihr Mund öffneten sich halb. Die Lippen formten Worte, die nicht zu verstehen waren.
    »Wer steckt hinter all den rätselhaften Vorgängen?« wollte er wissen. Als sie nicht sofort antwortete, schrie er entnervt: »Reden Sie endlich!«
    »Der Schatten«, entgegnete sie stammelnd. »Der Schatten … Er tauchte vor fünf Monaten auf.« Ihre Augen waren unnatürlich geweitet.
    »Weiter!« keuchte Dorian. »Erzählen Sie weiter!«
    »Der Schatten besuchte das Wachsfigurenkabinett, und er war sehr beeindruckt. Ich zeigte ihm die anderen Figuren, die ich nicht ausstelle, und er bot mir an, mit mir zusammenzuarbeiten. Er wollte es mir ermöglichen, besonders schöne Figuren anzufertigen. Ich ging auf seinen Vorschlag ein. Er gab mir Geld, viel Geld. Und ich modellierte verschiedene Leute, die er mir brachte.«
    »Der Schatten will uns in eine Falle locken. Was wissen Sie darüber?«
    »Nicht viel«, sagte sie. Ihre Lider zuckten stärker. »Er will herkommen und Sie vernichten. Mehr weiß ich nicht.«
    »Kennen Sie seinen Namen?«
    Ihr Gesicht lief rot an. Sie schloß die Augen und preßte beide Hände auf die Brust. Dann fiel sie ohnmächtig zu Boden.
    »Verdammt noch mal!« schrie Dorian wütend. »Wir brauchen seinen Namen! Dann können wir vielleicht etwas unternehmen.«
    Phillip ging an der Ohnmächtigen vorbei und betrat den Raum, in dem die künstlerischen Figuren ausgestellt waren. Der Hermaphrodit schwankte durch die Reihen und blieb plötzlich stehen. Dorian folgte seinem Blick. »Das kann es doch nicht geben!« sagte er und trat näher.
    Zwischen einer älteren Frau und einem ganz jungen Mädchen stand Daniel Shorter. Es gab keinen Zweifel. Wahrscheinlich waren die beiden seine Frau und seine Tochter. Der Dämonenkiller streckte seine rechte Hand aus und ergriff die Linke des Agenten. Er kratzte daran, doch kein Wachs löste sich ab. Phillip stand noch immer reglos da. Sein Gesicht war rot. So hatte Dorian ihn noch nie gesehen.
    »Gefahr!« schrie der Hermaphrodit auf einmal und krümmte sich zusammen. Es war, als hätte er mit einem unsichtbaren Hammer einen gewaltigen Schlag bekommen. Seine Augen verdrehten sich, und er ging in die Knie.
    Dorian packte ihn an den Schultern und riß ihn hoch, doch der Junge sackte immer wieder durch. Sein Gesicht war bleich, und sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt. Dann tauchte plötzlich Madame Picard

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