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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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grünlichweiße,
fluoreszierende Gesicht, das im Dunkeln vor ihm leuchtete, als würde eine
innere Lichtquelle es anstrahlen.
    Dieses Gesicht!
    Der Tod persönlich schien neben ihm zu stehen. Das war kein Gesicht, das
war ein Schädel mit großen, glühenden Augen ... Ein Totenkopf auf den Schultern
eines Menschen!
    Nur eine einzige Sekunde war er überrascht und erschrocken.
    Doch das reichte ... Er kam nicht mehr dazu, sich von seiner momentanen
Erstarrung zu erholen.
    Etwas Hartes krachte auf seinen Hinterkopf.
    Ein zweiter Gegner ... Sie hatten es geschickt eingefädelt.
    Das war Larry Brents letzter Gedanke. Dann stürzte er zu Boden und blieb
verkrümmt zwischen den Sitzreihen der Tribüne liegen.
    Die Gestalt mit dem Totenschädel ging neben ihm in die Hocke, drehte den
reglos liegenden Agenten auf den Rücken und – grinste ...
     
    ●
     
    Wenige Minuten vor Mitternacht lenkte Bony den weißen Ford Mustang durch
die Christopher Street in Manhattan. Hinter dem dürren, hageren Chauffeur saß
ein Mann mit vollem, grauem Haar: David Gallun. Er saß tief in den weichen
Polstern; sein Gesicht wirkte ruhig und entspannt, und doch war er ganz
gespannte Aufmerksamkeit und höchste Konzentration. Nicht umsonst ließ sich der
Blinde um diese Zeit durch die nächtliche, abgelegene Straße fahren, die direkt
zu den Kaianlagen führte. Das war keine Spazierfahrt, sondern sie entsprang
rationeller Überlegung ...
    Er hatte einen Tipp bekommen. Ron Silker sollte in der Stadt sein. Er war
vor einer Stunde in einer Kneipe in der Christopher Street gesehen worden. Ron
Silker! David Gallun fühlte, wie es heiß in ihm aufstieg, doch seine äußerlich
zur Schau getragene Ruhe veränderte sich nicht. Ron Silker war der Mann, der ihn
vor drei Jahren in einen Autounfall verwickelt hatte. Bei diesem Unfall hatte
David Gallun, damals noch hoher Beamter des Geheimdienstes, sein Augenlicht
verloren.
    Silker, der Träger einer wichtigen Botschaft, hatte entkommen und
untertauchen können. Nach seiner Genesung hatte David Gallun alles versucht,
die Spur jenes Mannes, der das Gesetz verachtete und es mit Füßen trat, wieder
aufzufinden. Vergebens! Und nun diese Nachricht ...
    Die Vergangenheit wurde wieder in ihm wach, und David Gallun musste seine
ganze Kraft aufbieten, um die quälende Erinnerung zurückzudrängen.
    Die Nachricht, dass Silker in der Stadt gesehen worden war, kam zu einem
denkbar schlechten Zeitpunkt. David Gallun steckte bis über beide Ohren in
schwersten Entscheidungen.
    Sie befanden sich jetzt auf der Höhe einer Tanzbar. Das rote Licht einer
überdimensionalen, halbbekleideten Tänzerin aus Glas überflutete den Eingang
und die Schaukästen, in denen eine Anzahl Fotografien hing. Dort zeigten sich
schöne Frauen. Die Klänge einer Band tobten hinter den bunten Glasfenstern,
dass die Scheiben zitterten. Der Rhythmus der Musik war in unmittelbarer Nähe
des Eingangs und der Fenster auf der Straße zu hören.
    Die Klangfetzen wehten durch die kalte Dezembernacht und verloren sich über
dem brackigen Wasser, das gegen die glitschigen Kaimauern plätscherte.
Neonlichter blinkten, das Licht reflektierte auf der schwarzen, nassen Straße.
Autos parkten an den Gehwegrändern, eines hinter dem andern wie die Glieder
einer Kette. Passanten, fröstelnd die Schultern hochgezogen, gingen eiligen
Schrittes vorüber und verschwanden in den Kneipen und Vergnügungslokalen. Die
Tür einer Stripteaselokal schwang auf. Grünrotes Licht fiel auf die Straße. In
einem enganliegendem Silberkleid tauchte eine üppige Blonde auf, deren
Haarpracht bis weit über die Schultern fiel. Sie warf einen Blick die Straße
hinunter und schien offenbar nach jemandem Ausschau zu halten. Da nahm sie den
Zigarettenstummel, den sie zwischen den Lippen hielt, und schnippte ihn mit
spitzen Fingern davon, so dass er in einer schmutzigen Pfütze zischend
verlöschte. Danach ging sie in die Bar zurück. Die Tür schwang zu.
    Bony fuhr den weißen Ford Mustang nur im Schritttempo.
    Die dunklen Augen des dürren Mannes befanden sich in steter Bewegung. Auch
er achtete auf alles, was sich in der Nähe abspielte. Nichts entging ihm. Und
er wusste, dass auch David Gallun das Auftauchen der Blondine registriert
hatte. Die Ausstrahlungen ihrer Stimmung waren dem Blinden nicht entgangen.
    David Gallun grinste von einem Ohr zum anderen, und sein Gesicht bekam
einen erstaunlich jungenhaften Zug. »Sie war wütend, Bony«, sagte der Blinde
leise, als ahne er, was im

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