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004 - Geheimcode Alpha

004 - Geheimcode Alpha

Titel: 004 - Geheimcode Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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gewisse Ruhe eingekehrt – die Bulowas mieden die Station wie einen Pestherd –, doch er hatte, wie die anderen Menschen auch, die Vorstellung noch immer nicht so recht verkraftet, einfach auf einen fremden Planeten verschlagen worden zu sein. Die Menschheit hatte durch diesen kurzen Schritt durch das Transmitter-Tor eine Entwicklung von ein paar Jahrhunderten übersprungen – wenn sie es verstand, die Gegebenheiten richtig auszunutzen und nicht zu missbrauchen, wie es Hank Bruddock getan hatte – Hank Bruddock als Sinnbild für Mechanics Inc. überhaupt, für das Gebaren des Konzerns, dem auch er, Ken, sich verpflichtet hatte.
    Dieser vermaledeite Vertrag! Ken knirschte mit den Zähnen. Er konnte sich nicht von Mechanics Inc. lösen, auch wenn er die Mittel, die der Konzern einsetzte, alles andere als billigte. Und selbst wenn er aus dem Vertrag, den der Konzern mit ihm geschlossen hatte, aussteigen konnte – welche Alternativen blieben ihm dann? Er konnte sich bei einem anderen Konzern verpflichten, der zur Durchsetzung seiner Zwecke kaum andere Mittel verwenden würde … oder vielleicht versuchen, einen Posten bei der UNO zu bekommen.
    Er lachte leise über diesen Gedanken auf. Durch seine Tätigkeit für Mechanics Inc. wusste er selbst am besten, worum es sich bei der UNO handelte: Um einen zu vernachlässigenden Machtfaktor, der keine Möglichkeit hatte, die Konzerne zu maßregeln und sich auf ein Intrigenspiel verlegen musste, um die jeweiligen Unternehmen gegenseitig auszuspielen, sollten sie ihre im UNO-Vertrag festgelegten Kompetenzen einmal überschreiten … was de facto wohl tagtäglich geschah.
    Er fragte sich, ob die UNO vor der Auflösung der Nationalstaaten eine ähnlich schwache Rolle im Völkerbund gespielt oder ihre Entmachtung erst nach dem wachsenden Einfluss der Konzerne stattgefunden hatte. Die Antwort auf diese Frage hielten die Konzerne in seltener Einmütigkeit so geheim wie möglich; Geschichtsforschung fand nicht mehr objektiv statt, sondern nach dem Gusto der Unternehmen, die die Geschicke im Sonnensystem bestimmten.
    »Ken Randall umgehend zur Besprechung mit Professor Holmes ins Konferenzgebäude, Raum drei!«, erklang die Lautsprecherstimme wieder. »Dr. Janni van Velt, Dr. Dimitrij Wassilow und Dr. Yörg Maister zum Transmitterraum …«
    Ken schüttelte seine Lethargie ab und machte sich auf den Weg. Die Techniker und Konstrukteure des Konzerns hatten in der verhältnismäßig kurzen Zeit, die ihnen zur Verfügung gestanden hatte, durchaus gute Arbeit geleistet: Die Wege zu den einzelnen Gebäuden, die sich um den Tempel – die Transmitter-Anlage – gruppierten, waren geteert und breit genug für Bodenfahrzeuge oder Gleiter. Die einzelnen Häuser wirkten zwar unfertig, waren aber stabil und ausbaufähig.
    Es schien, als wolle sich Mechanics Inc. auf Phönix häuslich niederlassen.
    Als Ken um die Ecke des Gebäudes bog, in dem sich die Konferenzräume befanden, prallte er zurück, als sei er in den Bann eines Psychokristalls geraten.
    Vor ihm stand … Tanya Genada!
     
    *
     
    Auf dem Trivideo-Schirm führte eine überaus üppig gebaute Platinblondine vor, auf welch mehr oder weniger phantasievolle Art und Weise man einen elektronischen Codegeber zweckentfremdet verwenden konnte.
    Gelangweilt schaltete Professor Eberhard von Wylbert das Gerät aus und drehte seinen Sessel mit einem Knopfdruck nach links. »Dunkel«, befahl er dem Servomaten der Luxuswohnung, die ihm vertraglich zustand und das sowieso schon spärliche Licht im Freizeittrakt erlosch vollends.
    »Blende auf«, sagte er und die Fensterwand, die zum Schutz seiner Intimsphäre bislang undurchsichtig wie eine Ziegelsteinmauer gewesen war, wurde transparent und gab den Blick auf Rheinstadt frei.
    Von Wylbert erhob sich und schritt unruhig auf und ab. Der Trivideo-Film hatte ihn keinen Augenblick fesseln können; er wusste nicht, warum die Manager von Flibo ihm ständig solche Produktionen zuspielten. Vielleicht glaubten sie, er sei einsam, seit seine Frau vor sieben Jahren gestorben war. Oder sollten diese Produktionen eine Art Prämie darstellen? Er hatte gerüchteweise vernommen, dass bei den Beschäftigten der unteren Vertragsklassen ein reger Schwarzer Markt existierte, auf dem die einzelnen Trivideos hohe Preise erzielten. Doch sein Gehalt reichte aus, ihm alle Wünsche zu verwirklichen, die ihm nur in den Sinn kamen.
    Von Wylbert blieb vor der Fensterbank stehen und sah hinaus. Soweit das Auge blickte: ein

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