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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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ihre große Tasche mit einer Gelassenheit, als wäre sie schon oft gereist. Marcus wollte einige Worte zu ihrer Begrüßung sprechen, doch sie blieben ihm vor Überraschung im Halse stecken. Das Mädchen musterte ihn von Kopf bis Fuß, dann ergriff es mit einer Stimme, die viel zu tief für seine zarte Gestalt schien, das Wort. „Wo ist meine Mama?" fragte es fordernd. „Ist sie schon wieder weggelaufen?"
    Seit damals war seine Stieftochter zu einer zierlichen jungen Frau herangewachsen.
    Doch es waren ihre durchdringend
    blickenden dunklen Augen und ihre eindrucksvolle Stimme, die einen Mann noch immer sprachlos machen konnten.
    Arian verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte Marcus mit eineim rebellischen Blick, den er inzwischen nur allzu gut kannte. „Pah! Es lag an meinem flüssigen Französisch und den Rüschen an meinen Unterröcken, dass ich den Leuten von Anfang an fremdartig vorkam. Nun, meine Großmutter glaubte, ein Kind auf Reisen müsse stets gut gekleidet sein."
    „Deine Großmutter glaubte auch an die Hexenkünste, junge Dame", sagte Marcus streng, während er mit seinem erhobenen Zeigefinger vor ihrer Nase herum wedelte. „Sie war eine törichte alte Französin, die deinen unschuldigen jungen Geist mit ihren schwarzen Künsten vergiftete."
    „O nein, sie praktizierte nur weiße Magie", widersprach Arian. „Großmutter war eine gottesfürchtige Christin. Es brach ihr das Herz, mich wegschicken zu müssen.
    Nach meiner Abreise lebte sie nur noch ein Jahr", fügte sie traurig hinzu.
    Arian senkte den Kopf, da ihr Tränen in die Augen traten. Ihre geliebte Großmutter hatte nicht gewusst, dass sie Arian zu einem strengen Stiefvater schickte, der sie allein aufziehen würde. Arians Mutter war gestorben, bevor das Mädchen in Massachusetts; eingetroffen war.
    Sanft umfasste Marcus das Kinn seiner Stieftochter und hob es an, bis sie ihm in die Augen blicken musste. „Liebes Kind, ich habe deiner Mutter damals versprochen, dir ein sicheres Heim und meinen Namen zu geben. Selbst als Lilians Krankheit so weit fortgeschritten war, dass sie zu schwach zum Sprechen war, galten ihre Gedanken allein dir. Sie hatte so sehr gehofft, wir drei würden hier ein ganz neues Leben beginnen."
    Sein trauriges Lächeln verschaffte Arian einen schwachen Eindruck von der leidenschaftlichen Liebe, die ihre exzentrische Mutter einst mit diesem einfachen, ruhigen Mann verbunden hatte. Verlegen blickte sie zur Seite. Sie kam sich wie ein Eindringling vor, während er liebevoll an die Frau dachte, die Arian kaum gekannt und niemals wirklich gemocht hatte.
    Marcus räusperte sich. „Du bist jung und unschuldig, Arian - ein leichtes Opfer für den Teufel. Er oder seine Anhänger könnten eines Tages auf deine törichten Zaubertränke und harmlosen Sprüche aufmerksam werden, oder ein anderes schreckliches Unglück könnte dir zustoßen. Ich weiß, dass du ein gutes Herz hast und niemandem einen Schaden zufügen willst, aber die Bewohner des Dorfes sind leider anderer Ansicht. Sie sehen nur ein ungewöhnliches, eigensinniges Mädchen, das ganz anders ist als sie selbst, und ihnen Furcht einflößt."
    „Aber ich habe keinen einigen Zaubertrank mehr zubereitet, seit Ihr meine gepulverten Mäusefüße verbrannt und mein Fledermausblut ausgeschüttet habt, Vater", versicherte sie ihm ernsthaft.
    Marcus lief ein Schauder über den Rücken, und er seufzte tief. „Erlaube mir, für deine unsterbliche Seele zu beten, Tochter. Lass uns gemeinsam niederknien und den allmächtigen Gott darum bitten, dich von dem Fluch der schwarzen Magie zu befreien, mit dem dich deine unselige Großmutter belegt hat."
    Es war weiße Magie, dachte Arian insgeheim, doch sie kniete sich dennoch gehorsam auf den Boden. Ohne dass ihr Stiefvater es bemerkte, arrangierte sie ihre Röcke zu einem weichen Polster unter ihren Knien. Sie wusste aus Erfahrung, dass die Andacht womöglich Stunden dauern konnte. Marcus verharrte reglos wie eine Statue auf den Knien, während er ein Gebet nach dem anderen rezitierte. Er öffnete das Buch in seiner Hand nicht, da er den Inhalt längst auswendig kannte. Nach einer Weile begann Arian, unter dem dicken, kratzigen Wollstoff ihres Kleides zu schwitzen.
    Vorsichtig öffnete sie ein Auge und sah, dass Marcus' Kopf gebeugt und seine Augen andächtig geschlossen waren. Ihr war langweilig. Zudem konnte sie es kaum erwarten, ihre neu entdeckten Zauberkräfte zu erproben. Sie kniff die Augen zusammen und lenkte ihre

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