0040 - Aktion gegen unbekannt
schränkte Freyt seine vorherige Forderung gehörig ein. „Schön wäre es."
Rhodan lächelte, wurde aber sofort wieder ernst, als er Bullys nächste Navigationsberechnung erhielt. Die Geschwindigkeit der TITAN hatte sich inzwischen verdoppelt.
„Und wie finden wir diese verflixte Schaltung?" fragte Bully wütend. „In einem Schiff, das eine ganze Welt für sich ist ..."
„Da die Konverter nicht aussetzen, sondern vorschriftsmäßig arbeiten, kann sie nur zwischen den Antriebsräumen und dem äußeren Abstrahlungsring zu suchen sein", gab Rhodan zurück. „Damit wird der zu untersuchende Raum sehr eingeschränkt." Er sah sich um. „Übrigens - wo steckt Gucky?"
Erst jetzt schienen auch die anderen zu bemerken, daß der Mausbiber nicht mehr in der Zentrale weilte. John Marshall meinte enttäuscht: „Ich kann seine Gedankenimpulse nicht aufnehmen, er muß sich isoliert haben."
„Vielleicht sitzt er auf dem ...", begann Bully, unterbrach sich aber rechtzeitig, als er Thora sah. Dann grinste er. Die Vorstellung dessen, was er hatte sagen wollen, war auch zu komisch.
„Vielleicht kann Anne Sloane uns helfen", schlug Marshall vor.
Anne Sloane war eine sehr gute Telekinetin des Mutantenkorps und hatte schon mehrmals bewiesen, daß ihre Fähigkeiten denen Guckys nicht nachstanden. Leider verstand sie nicht soviel von technischen Dingen wie der ungeheuer gelehrige Mausbiber.
„Gucky kann ja schließlich nicht verschwunden sein", erwiderte Rhodan und nickte dann zögernd. „Gut, Marshall, holen Sie Anne."
Als der Telepath die Zentrale verlassen hatte, sagte Freyt: „Warum haben Sie Miß Sloane nicht mit dem Interkom gerufen?"
„Weil ich die Mannschaft nicht beunruhigen möchte", gab Rhodan zurück. „Das Schiff ist ihr noch ungewohnt, und sie hat wenig Vertrauen zu der TITAN. Das wird sich erst dann ändern, wenn wir einige Feuertaufen erfolgreich hinter uns gebracht haben." Er sah auf die Bildschirme. „Dies jetzt ist schon eine."
John Marshall kehrte nach zehn Minuten zurück und machte ein unbeschreiblich dummes Gesicht. Trotz der ernsten Situation weidete sich Bully an dem für ihn so erfreulichen Anblick, behielt aber seine Meinung ausnahmsweise für sich. Rhodan fragte verwundert: „Was ist passiert? Sie sehen ja aus, als hätte Ihnen jemand die Notverpflegung aus der Tasche gestohlen."
„Anne Sloane - sie war nicht mehr dort. Gucky hat sie bereits vor zehn Minuten abgeholt. Wuriu Sengu hat er auch mitgenommen."
Sengu war der Japaner, der dank seiner mutierten Begabung durch feste Materie sehen konnte. Man nannte ihn den „Späher" des Mutantenkorps.
„Soso", machte Rhodan und sah gar nicht enttäuscht aus. „Er ist also mit Miß Sloane bereits unterwegs, um selbständig zu handeln. Das sieht ihm wieder ähnlich."
„Wie hat er das gewußt?" fragte Oberst Freyt verdutzt. „Er war ja nicht mehr in der Zentrale, als wir die Messungen vornahmen."
„Er ist Telepath und verfolgte ganz bestimmt unsere Unterhaltung. So beschloß er, gleich das Notwendige zu unternehmen. Ich muß gestehen, daß er sehr klug handelte, sich Verstärkung zu holen und auch an den Späher zu denken. Nun, ich denke, wir können beruhigt abwarten, was geschehen wird. Und es wird nicht sehr lange dauern, bis wir mehr wissen ..."
Rhodan behielt recht. Bully war aufgestanden und unterhielt sich gerade mit Oberst Freyt, als die Luft in der Zentrale plötzlich zu flimmern begann und mitten im Raum die Gestalt des Mausbibers feste Formen annahm. Ohne auf die anderen zu achten, watschelte er zum Kommandostand und rutschte mit einem Satz in Bullys leeren Sessel. Der Nagezahn schimmerte weißlich und triumphierend. Gucky grinste.
Rhodan wartete geduldig, während Bully im Hintergrund zu schimpfen begann, aber sehr schnell still wurde, als Gucky sich warnend umdrehte, die linke Pfote hob und zur Decke zeigte. Bully hatte keine Lust, wieder einmal festzustellen, daß Telekineten stärker sind als normale Sterbliche, auch wenn diese eine Zelldusche hinter sich haben. Beruhigt wandte sich Gucky wieder Rhodan zu.
„Die Schaltung befand sich dicht vor dem Außengürtel und war hermetisch abgeschlossen. Wir hätten mit besten Instrumenten und stärksten Impulsschneidern Monate benötigt, die dicken Arkonitwände zu durchdringen. Wuriu Sengu fand das Empfangsgerät. Gemeinsam mit Anne konnte ich es ausschalten und gleichzeitig blockieren." Immer noch grinste Gucky. „Es war nur mit Telekinese möglich. Ich nehme an, damit
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