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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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in seinem Revier auf. Er saß bedrückt hinter seinem Schreibtisch.
    »Seit Jahren habe ich die Doriani-Gang von den Geschäften ferngehalten«, sagte er. »Ich konnte sie zwar nicht ganz um ihren Job mit den Straßenhändlern bringen, aber das lag zum guten Teil an den Burschen selbst. Es sind Leute darunter, die lieber mit Typen wie Doriani als mit der Polizei arbeiten. Aber wenn die Gang jetzt auch die Geschäfte angreift, bekomme ich eine Menge Ärger.«
    »Das greift wie ein Lauffeuer um sich«, bestätigte Phil. »Wenn sich erst ein paar von den Geschäftsleuten ins Bockshorn haben jagen lassen, folgen die anderen wie eine Hammelherde nach.«
    »Ich habe noch schlimmere Befürchtungen«, äußerte Robin.
    »Die Gang ist so energisch vorgegangen, dass ich fürchten muss, die Burschen schrecken auch vor letzten Mitteln nicht zurück, wenn irgendwer sich ihnen widersetzt.«
    »Wenn es sich um die gleichen Leute handelt, die die Dorianis erledigt haben, muss man tatsächlich damit rechnen.«
    »Wenn wir endlich erfahren könnten, bei wem Arturo Doriani vor seinem Tod war, wären wir vielleicht ein Stück weiter.«
    »Tut mir leid, dass ich damit noch nicht dienen kann, aber ich habe eine andere Bitte an Sie. Sie kennen das Lokal, in dem die Dorianis viel herumsaßen. Es war natürlich auch ein Treffpunkt der Kerle, die mehr oder weniger lose mit der Bande verbunden waren. Meine Leute berichteten mir, dass in der letzten Zeit sich wieder die gleichen Burschen dort sammeln, die auch zu Dorianis Zeiten sich dort herumgelümmelt haben. Wollen Sie mit mir hingehen?« Er lächelte. »FBI macht bei den Jungs immer noch den besten Eindruck.«
    ***
    Es war ungefähr Mittag, als wir die Kneipe in der 37. Straße betraten.
    Wie damals gingen wir gleich in das Hinterzimmer, aber heute war der Raum von einer Menge Menschen erfüllt. Es handelte sich um ungefähr zwanzig Personen. Die meisten von ihnen waren Halbstarke unter zwanzig Jahren.
    Eine große Gruppe stand um jenen Tisch herum, an dem damals die Doriani gesessen hatten. Einer von ihnen sah Robins Uniform, stieß seinen Nachbarn an, der den nächsten, und im Handumdrehen hatten sie alle uns ihre Gesichter zugewandt. Sie wichen nach rechts und links auseinander und gaben uns den Blick auf den Tisch frei.
    Zwei Männer saßen daran. Auf den ersten Blick glaubte ich, die Zeit sei um zwei Wochen zurückgedreht worden, denn die Männer dort am Tisch waren ohne Zweifel Brüder. Sie sahen sogar den Dorianis ein wenig ähnlich, aber eben nur ähnlich.
    Wir gingen zwischen den Jungs auf den Tisch zu. Der ältere der beiden Männer blickte uns entgegen. Der jüngere sah stur geradeaus.
    »Sie heißen Frewman, nicht wahr?«, fragte ich.
    »Kann schon sein«, antwortete der Mann, den ich nach den Bildern, die uns beschafft worden waren, als Ans Frewman erkannte.
    »Das ist Ihr Bruder Brand, nicht wahr?«
    »Sie wissen ja genau in unserer Familiengeschichte Bescheid.«
    »Und Sie haben für Rocco Rewers gearbeitet?«
    »Wir haben für eine Menge Leute gearbeitet«, antwortete er in der mundfaulen Art, die er für den Umgang mit G-men für richtig zu halten schien.
    Ich setzte mich. Phil und Robin folgten meinem Beispiel.
    Brand Frewman stieß den Stuhl, auf den Phil sich niederlassen wollte, mit dem Fuß weg.
    »Wir haben Sie nicht aufgefordert, an unserem Tisch Platz zu nehmen«, nuschelte er undeutlich.
    Im nächsten Augenblick fand er sich mitsamt seinem Stuhl auf dem Fußboden wieder. Phil hatte sich blitzschnell gebückt und den Stuhl nach hinten gekippt.
    Brand lag auf der Erde und schnitt ein dummes Gesicht, aber dann dämmerte ihn, was mit ihm geschehen war.
    »Na warte, G-man«, knurrte er und raffte sich auf.
    Vornübergebeugt, mit pendelnden Armen, kam er auf Phil zu. Phil wippte auf den Fußspitzen und lächelte. Als Brand nahe genug heran war, riss er die Arme hoch und schlug zwei lange Schwinger. Phil tat im genau richtigen Augenblick einen kleinen Sprung zurück. Brands wüste Faustschläge pfiffen an seiner Nasenspitze vorbei, und als der Bursche von der Wucht des eigenen Angriffs nach vorne gerissen wurde, stieg Phil mit zwei Konterschlägen ein, die Brand von den Beinen holten, und ihn in eine Gruppe der Jugendlichen warfen, die zurückprallten.
    Ans sprang auf und machte eine Bewegung, in seine Jacke zu greifen.
    »Überlegen Sie sich das lieber, Frewman«, warnte ich, ohne mich von meinem Platz zu rühren.
    Er starrte mich an, ließ die Arme fallen und musste

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