0040 - Einer von uns?

engen Kreis von Leuten, unter denen Sie unseren Mann suchen können.«
    »Ich werde es versuchen«, versprach Robin. »Ich hoffe nur, die Erewmans lassen mir die Zeit dazu.«
    ***
    »Ich möchte euch Pete Labow vorstellen«, sagte Anthony am nächsten Tag. »Ich habe mich gestern mit einer Menge Leute im Hafen unterhalten.« Er lachte. »Ich habe viel Whisky spendiert. So viel steht fest: Pete Labow und Al McCookie haben sich gekannt. Pete war hin und wieder Gast in der Terry Bar. Wahrscheinlich hat er mal einen Batzen Geld dort verloren, hat gesehen, wie das Geschäft floriert und ist auf den Gedanken gekommen, sich das alles auf seine Weise zu holen.«
    »Wir haben die Erewmans auf den Plätzen der Dorianis getroffen, Anthony«, sagte ich. »Und die Erewmans gehörten zur Rewers-Bande.«
    »Aber Rocco Rewers kann doch nicht der Chef der Bande sein«, sagte er mit einem Ausdruck der Verzweiflung.
    »Nein, aber irgendeiner aus der Gang, der sich an Roccos Stelle gesetzt hat.«
    »Augenblick mal«, antwortete er. »Nehmen wir mal an, Labow hätte McCookie auf dem Gewissen. Warum soll er es dann mit Rocco Rewers nicht genauso gemacht haben? Der Gedanke liegt nahe. Beide waren Spieler. Labow nahm Rewers die Leute weg, und Rocco beging in einem Anfall von Verzweiflung Selbstmord. Dann sind die Erewmans nicht mehr Rewers, sondern Labows Leute.«
    »Gar kein schlechter Gedanke«, bemerkte Phil.
    Das Telefon klingelte.
    »Hier spricht Wels Trevor. Ich möchte gern Mister Flour sprechen.«
    »Augenblick.« Ich übergab Anthony den Hörer.
    Er nannte seinen Namen und sagte dann: »Hallo, Mister Trevor.«
    Er lauschte und winkte mir nach ein paar Augenblicken zu, mitzuhören.
    Ich schaltete die Lautsprecheranlage ein, die mit dem Telefon verbunden war.
    »Wiederholen Sie das, bitte, noch einmal«, sagte Anthony.
    »Also, ich .bekam gestern Nacht einen Anruf. Der Mann nannte sich Labow. Erst wusste ich nicht, wo und wann ich diesen Namen schon einmal gehört hatte, aber dann fiel es mir wieder ein. Ich übergab Ihnen ja das Tonband, Mister Flour. Ich habe das Band vorher abgespielt, und auf diesem Band fiel der Name Labow. Sie erinnern sich, dass…«
    »Ja, das ist alles klar«, unterbrach Anthony. »Was also wollte Labow von Ihnen?«
    »Ich bin mir selbst darüber nicht im Klaren. Jedenfalls klang es sehr drohend. Er sagte, ich hätte in der Terry Bar nichts zu suchen, und ich solle mir gefälligst einen anderen Job suchen.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Ich fragte ihn, was dieser Anruf solle. Aber er antwortete, das hätte er ja deutlich genug gesagt, und er ließe mir nur eine Woche Zeit, um seinem Befehl nachzukommen. Anderenfalls würde ich mir selber leid tun.«
    »Vielen Dank für den Anruf, Mister Trevor. Wir werden uns der Angelegenheit annehmen.«
    »Moment noch, Mister Flour. Er warnte mich ausdrücklich davor, mich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Können Sie mir Schutz zusichem?«
    »Selbstverständlich. Wir veranlassen das Notwendige.«
    Er legte auf. Ich schaltete den Lautsprecher aus.
    »Labow schiebt sich in den Vordergrund«, brummte Phil vor sich hin.
    »Ich glaubte, wir sollten ihn fragen«, meinte Anthony.
    »Damit warnen wir ihn nur.«
    Anthony lächelte schlau. »Sollten wir ihn nicht zu einem Angriff auf Wels Trevor ermuntern? Trevor wird mit uns spielen, und wir können Labow eine Falle Stellen, die uns endlich ermöglicht, richtig nachzuprüfen, ob Pete der Mann ist, der hinter den Ereignissen der letzten Wochen steckt.«
    Phil zog die Nase kraus. Ich kratzte mich hinter den Ohren.
    »Ich mache nicht gern solche Sachen, Anthony. Man kann sich noch so gut absichern, aber man weiß nie, wie es ausgeht. Wir müssten Trevor mit hineinziehen, und wenn er sich eine Kugel einfängt, dann sind wir daran schuld.«
    »Trevor könnte nötigenfalls im richtigen Augenblick durch einen von uns ersetzt werden.«
    »Das müsste aber sehr genau überlegt sein.«
    »Ich glaube, wir müssen es machen«, sagte Flour energisch. »Wir murksen jetzt seit Wochen an der Geschichte herum und kommen einfach nicht weiter.«
    Ich stand auf. »Schön, reden wir mal mit Labow. Weißt, du wo er wohnt?«
    »Ich denke, wir treffen ihn in seinem Büro für Schiffsausrüstung.«
    ***
    Das Büro lag auf dem Gelände des Quais 14 in einem lang gestreckten Holzhaus, das in einen ebenfalls hölzernen Schuppen überging. Über dem Eingang hing ein hübsches, buntes Bild mit einem die Wellen durchpflügenden Ozeanriesen und der