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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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sagte, dass Trevor im letzten Zimmer sei und verschwand. Ich hatte eine Pistole mitgenommen. Hätten Sie ja wahrscheinlich auch getan, wenn Sie zu einem solchen Rendezvous gegangen wären. Ich hatte sie in der-Tasche und hielt den Finger am Abzug. Dann, als ich ungefähr in der Mitte dieses Zimmers stand, hörte ich ein leises Geräusch hinter mir.«
    »Ein Husten?«, fragte ich.
    »Ja, meinetwegen klang es so ähnlich wie ein Husten oder wie ein Räuspern. Ich drehte mich natürlich um. Und da stand der Kerl, der Trevor, in Deckung hinter dem Türrahmen und hatte nur die Nase und die rechte Hand mit dem Revolver vorgestreckt. Verlangen Sie von mir, dass ich mich abknallen lasse? Ich riss natürlich meine Kanone heraus und feuerte. Er zuckte zurück. Bevor ich weitere Schritte unternehmen konnte, waren Sie über mir.«
    »Ich besitze keine Pistole«, sagte Wels Trevor.
    »Hat Trevor auf Sie geschossen, Pete?«, fragte ich.
    Er wiegte den schweren Kopf. »Ich weiß nicht«, antwortete er unsicher. »Jedenfalls wollte er schießen.«
    »Ich habe nie in meinem Leben eine Pistole besessen«, wiederholte Trevor im gleichen Ton.
    Anthony gab mir auf einen Wink Labows Pistole. Ich drückte auf den Sicherungsknopf und ließ das Magazin herausrutschen.
    »Es fehlen drei Kugeln, Labow«, sagte ich. »Und es sind drei Schüsse gefallen, die alle aus Ihrer Waffe stammen. Trevor hat also nicht geschossen.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet!«, knurrte er. »Aber er wollte schießen. Ich bin doch nicht blind, G-man. Ich sah doch die Pistole in seiner Hand.«
    Anthony ging schweigend auf Trevor zu.
    »Nehmen Sie die Arme hoch!«, befahl er knapp.
    Der Barbesitzer gehorchte und streckte die Arme in die Höhe. Anthony tastete ihn sorgfältig ab, seine Jacke, die Innenseite, jedes Hosenbein einzeln, auch die Schuhe.
    »Umdrehen!«, sagte er dann und wiederholte die Prozedur.
    »Keine Waffe!«, stellte er fest.
    »Dann hat er sie eben weggeworfen!«, brüllte Labow.
    »Das ist praktisch unmöglich«, mischte sich Phil ein. »Ich habe Trevor die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Er hat nichts fortgeworfen.«
    »Ich bitte Sie, meine Wohnung zu durchsuchen!«, sagte Wels Trevor mit blassen Lippen.
    »Gut, das tun wir«, entschied ich. »Phil, lege Labow zur Vorsicht Handschellen an.«
    Wir suchten so gründlich, wie es nur möglich war.
    »Es gibt keine Pistole hier, Labow«, sagte ich zu dem Hafengangster, der apathisch in einem Sessel saß, nach der Suche.
    »Dann hat er sie fortgeworfen«, fuhr er auf.
    »Auch das haben wir überprüft. Diele und Badezimmer haben keine Fenster. Das Bad hat einen nach oben führenden Luftschacht, durch den er die Waffe nicht befördert haben kann. Die Küche hat ein Fenster zum Hof, aber dieser Hof ist überdacht, sodass eine aus dem Küchenfenster geworfene Pistole auf dem Dach liegen bleiben müsste. Mein Freund Phil hat das Dach abgesucht. Keine Pistole.«
    »Aber es war so, wie ich sagte!«, tobte er. »Glauben Sie, ich komme her und knalle wild und ohne Grund durch die Gegend?«
    »Ohne Grund nicht, Pete. Sie hatten einen Grund.«
    Ich legte ihm leicht die Hand auf die Schulter.
    »Pete Labow, ich verhafte Sie wegen Mordversuches und wegen des Verdachtes auf Mord an verschiedenen Personen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie von jetzt an sagen, gegen Sie verwandt werden kann.«
    Er brachte nicht mal mehr einen Fluch über die Lippen. Er sank in dem Sessel zusammen, und Phil und ich mussten ihm durch einen Griff unter die Arme aufhelfen.
    »Halten Sie sich zu unserer Verfügung«, sagte ich zu Trevor, als wir mit unserem Gefangenen an ihm vorbeigingen.
    In der Bar warteten die sieben Männer, die Pete mitgebracht hatte. Sie standen auf, als wir mit ihrem Chef in Handschellen an ihnen vorbeigingen. Aber keiner von ihnen wagte es, eine Hand zu rühren.
    ***
    Sobald wir Labow ins Untersuchungsgefängnis eingeliefert hatten, verschafften wir uns von einem Richter einen Haussuchungsbefehl für Petes Büro im Hafen und für seine Wohnung in der 19. Straße. Wir nahmen ein halbes Dutzend G-men mit und stellten beide Behausungen auf den Kopf. Die Suche dauerte bis zum nächsten Mittag des nächsten Tages, und sie war in mehr als einer Beziehung ertragreich. Alles, was unsere Leute beschlagnahmt hatten wurde in mein Büro gebracht. Es war eine solche Menge Material, das wir es erst sichten mussten, aber so viel ergab sich auf den ersten Blick, dass Labows Hafengang geplatzt war.

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