0040 - Einer von uns?
arbeiten. Aber jetzt ist nichts mehr zu ändern. Du hast Labow mit Trevor als Zeugen gedroht. Selbst wenn jetzt einer von uns hinginge, um ihm das Gegenteil zu versichern, würde er uns nicht glauben. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als deinen Plan durchzuführen. Hoffen wir, dass er gelingt.«
Anthony schob die Unterlippe vor und machte ein trotziges Gesicht. Zum ersten Mal, seitdem wir in diesem Fall zusammenarbeiteten, hatte sich eine Missstimmung eingeschlichen.
Sobald wir im Hauptquartier angekommen waren, telefonierte Anthony mit Wels Trevor.
»Ich möchte Sie bitten, von jetzt ab besonders vorsichtig zu sein, Mister Trevor«, sagte er ihm. »Vor allen Dingen nach Einbruch der Dunkelheit. Ich stelle sofort zwei unserer Leute ab, die Ihre Wohnung bewachen, und heute Abend komme ich selbst um mich um Ihren Schutz zu kümmern.«
Er legte auf und sah Phil und mich an.
»Ihr seid einverstanden?«
Wir verständigten uns durch einen Blick.
»Einverstanden«, antwortete ich, »aber wir bleiben mit in der Partie, Anthony.«
»Natürlich«, antwortete er. »Ich habe damit gerechnet. Ich nehme an, ihr seid mit mir einer Meinung, dass vor Einbruch der Dunkelheit keine Gefahr für Trevor besteht?«
Wieder nickten wir.
»Wenn ab acht Uhr abwechselnd einer von uns die Wache in der Terry Bar übernimmt, so dürfte das genügen, nicht wahr?«
Ein kleines Schweigen entstand.
»Ich glaube nicht«, sagte ich. »Wenn Labow uns die Geschichte von Wels Trevors Zeugenschaft glaubt, dann muss er sich beeilen, ihn aus dem Weg zu schaffen. Praktisch bleibt ihm nur die nächste Nacht. Morgen schon könnten wir ihn aufgrund der beschworenen Aussage verhaften. Er kann also nicht lange darauf warten, Trevor in einer geeigneten Situation anzutreffen, sondern er muss es mit Gewalt versuchen. Er wird also in die Terry Bar eindringen, aber er wird nicht allein kommen. Seine erprobtesten Gorillas werden bei ihm sein. Wir werden also alle drei dort sein müssen, Anthony. Trevor wird sicher eine Couch zur Verfügung stellen, auf der wir abwechselnd schlafen können.«
»Einverstanden«, sagte er ohne Lächeln. »Und jetzt wüsste ich gerne noch, ob ihr auch noch etwas dagegen habt, wenn ich nun zu Trevor gehe, um mit ihm die Einzelheiten für unseren Einsatz zu besprechen?«
Ich legte dem Kollegen den Arm um die Schultern.
»Nein, Anthony, dagegen haben wir nicht das Geringste. Tut uns leid, dass wir nicht in allen Dingen einer Meinung mit dir sind, aber wir werden die Sache schon gemeinsam zu einem guten Ende bringen, und wenn es geklappt hat, werden wir wahrscheinlich finden, das es eine großartige Idee von dir war.«
Er lächelte wieder. »In Ordnung, Jerry. Wollen wir uns um Viertel vor acht hier treffen?«
***
Wels Trevor bewohnte zwei Zimmer, die an jene Räume anstießen, in denen er seine Sondergäste bewirtete und in denen zu McCookies Zeiten gespielt worden war, jedoch bestand keine Verbindung zwischen jenen Räumen und der Wohnung, sondern vom Hauptlokal aus führte eine besondere Treppe zu Trevors Behausung. Es standen noch die Möbel darin, die Al McCookie gehört hatten. Trevor hatte die gesamte Terry Bar einschließlich Inventar gemietet. Er erzählte uns, dass ein Rechtsanwalt bei ihm gewesen sei, der angeblich eine nebulöse Nichte zweiten Grades des Iren aufgetrieben hatte und nun Rückgabe oder Ablösung verlangte.
»Ich werde noch eine Menge Ärger haben«, meinte Trevor lächelnd.
»Hoffentlich haben Sie nicht noch mehr Ärger mit Labow«, sagte ich. »Mister Flour hat alles mit Ihnen besprochen?«
»Ja, ich werde mit niemanden sprechen, den ich nicht kenne. Wenn irgendwer mit mir zu reden wünscht, so werde ich Sie sofort benachrichtigen. Ich werde das Hauptlokal nicht betreten.«
»Am besten bleiben Sie überhaupt hier in der Wohnung.«
Er sträubte sich ein wenig.
»Ich muss mich um das Geschäft kümmern.«
»Das läuft für einen Abend auch ohne Sie.«
Schließlich gab er nach.
Ich sah mir die Wohnung an. Von der Treppe aus kam man gleich in die Diele. Rechts ging es in die Küche und ins Bad, geradeaus in das erste Wohnzimmer, das als Arbeitsraum eingerichtet war. Zwischen der Diele und diesem Zimmer gab es keine Tür, sondern nur einen Vorhang, der jedoch zurückgezogen war.
Hinter dem Arbeitszimmer lag der zweite Wohnraum, der Trevor gleichzeitig als Schlafzimmer diente. Er hatte eine Bettcouch, die tagsüber wie jede andere Couch hergerichtet war. Dieses Zimmer war vom zweiten durch
Weitere Kostenlose Bücher