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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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dagegen einzuwenden.«
    »Sie sind von der Polizei?«
    »FBI.«
    »Was liegt gegen Labow vor?«
    »Das sagen wir ihm selbst. Euch geht es nichts an, aber wenn ihr auf den Gedanken kommen solltet, ihr müsstet euren Chef hier heraushauen, dann rate ich euch dringend ab. Ihr bringt euch alle nur ins Unglück.«
    Der Anführer zögerte noch, aber hinter ihm drehten sich drei der Leute bereits um und verschwanden durch die aufgebrochene Tür.
    »Lebt Pete noch?«, fragte der Stellvertreter.
    »Er hat nicht mal ein blaues Auge.«
    »Und wer hat geschossen?«
    Mir riss die Geduld.
    »Wir sind gerade dabei, es festzustellen«, sagte ich energisch. »Und du störst uns. Troll dich. Wenn du deinen Chef absolut sehen willst, die Besuchstage im Staatsgefängnis sind Mittwoch und Sonntag. Sprecherlaubnis erteilt auf formlosen Antrag die Gefängnisverwaltung.«
    Er ließ den Kopf sinken, machte eine lahme Kehrtwendung und ging.
    Phil hatte Pete Labow unterdessen erlaubt, aufzustehen.
    »Hier stecken zwei der Kugeln«, sagte Anthony und zeigte auf ein zersplittertes Stück der Türfüllung zur Diele. Der Vorhang davor war angesengt.
    Er ging in die Diele. »Die dritte ist hier«, meldete er nach ein paar Minuten, in denen er sorgfältig die Wände abgesucht hatte.
    Die Kugel war hart neben dem Rahmen eines Bildes in eine Mörtelfuge eingeschlagen und dort steckte sie noch.
    Ich wandte mich an Trevor.
    »Erzählen Sie!«, forderte ich.
    Er hatte sich gefasst und seine Ruhe wiedergewonnen..
    »Ich ging in die Küche, wie Sie es angeordnet haben, Mister Cotton. Ich ließ die Tür ein wenig offen, und so hörte ich, wie Labow heraufgebracht wurde, wie er die Diele betrat, wie mein Oberkellner ihm sagte, wohin er gehen sollte, und ihn dann verließ. Ich hörte auch die Schritte des Gangsters, und er muss in das Arbeitszimmer gegangen sein. In diesem Augenblick überfiel mich ein unwiderstehlicher Hustenreiz. Ich bemühte mich krampfhaft, ihn zu unterdrücken. Ich krümmte mich, aber es ging nicht. Ich musste husten. Ich tat es so leise wie möglich, aber als ich damit fertig geworden war, stellte ich fest, dass Labow stehen geblieben sein musste. Ich hörte seine Schritte nicht mehr. Entschuldigen Sie, Mister Cotton, ich bekam Angst. Ich dachte: wenn er das Husten gehört hat, jetzt umkehrt, die Küche durchsucht, mich dort findet, dann kann er mich abknallen. Jedenfalls bekam ich es mit der Angst zu tun. Kurz und gut, ich lief davon. Ich musste an der Öffnung zum Arbeitsraum vorbei, aber ich hoffte, wenn ich rasch lief, würde er nicht dazu kommen, auf mich zu schießen. Ich rannte, aber er stand schon bereit, und er schoss.«
    Mit einem Riesensprung war Labow Trevor an den Kragen gesprungen. Er spannte seine Schraubstockhände um 42 den Hals des Mannes, der sofort in die Knie brach. Petes Kopf war rot wie eine reife Tomate.
    »Du Lump!«, keuchte er. »Du Lügner! Ich bringe dich um.«
    Phil war mit wenigen raschen Schritten bei der Gruppe. Er holte aus und setzte dem Hafengangster einen kurzen Haken auf die Kinnspitze, der ihn von den Beinen holte und von seinem Opfer fortriss. Labow landete auf der Erde und schüttelte den Kopf, während Trevor mit verzerrtem Gesicht aufstand und sich den Hals rieb.
    Phil zog Pete an den Jackenaufschlägen hoch und stellte ihn wieder auf die Beine.
    »Wenn-Trevor lügt«, sagte er gleichmütig, »haben wir nichts dagegen, nun auch Ihre Lügen zu hören, Labow.«
    Pete keuchte. Die Wut erstickte ihn fast.
    »Warum sind Sie hergekommen?«, fragte ich.
    »Er hat mich angerufen«, sagte er und zeigte auf Trevor. »Er sagte, wir könnten uns verständigen. Er wäre nicht interessiert daran, mich reinzulegen. Ich solle gegen ein Uhr kommen. Verdammt, hätte ich mich nur auf meine Nase verlassen. Ich witterte die Falle, aber ich dachte, es könnte mir nichts passieren, wenn ich ein paar Leute mitnähme.«
    Ich sah Trevor fragend an.
    »Ich habe nicht mit Labow telefoniert«, erklärte er kalt. Pete brach in eine endlose Schimpfkanonade aus. Ich brüllte ihn an, ruhig zu sein.
    Erst nach einigen Minuten hatte er sich so weit beruhigt, dass er weitererzählen konnte.
    »Ich ließ mich also von dem Kellner hinauf bringen. Natürlich kam mir die Sache faul vor, aber sie mussten wissen, dass sieben von meinen Jungs mit mir gekommen waren, und dass sie den Laden auf den Kopf stellen würden, wenn mir ein Haar gekrümmt werden würde. Also ging ich mit dem Kellner. Sobald wir oben waren, ließ er mich allein,

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