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0042 - Gift, Juwelen und wir

0042 - Gift, Juwelen und wir

Titel: 0042 - Gift, Juwelen und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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darauf.
    »Wiedersehen, Junge«, sagte er, als sich Bender verabschiedete.
    »Wo wohnst du? Könnten mal zusammen ausgehen.«-Evry war gerissen genug, um zu antworten:
    »Ich habe noch kein Zimmer. Ich rufe dich an, Grifford, sobald ich mehr weiß.«
    »Vergiß es nicht, Glattgesicht«, grinste Wels.
    Sobald sich die Tür hinter dem Dieb geschlossen 'hatte, durchquerte Wels sein Zimmer und riß die Tür zu einem Nebenraum auf.
    »Bottom!« brüllte er.
    Ein schmaler, schiefschultriger Mann erschien, der eine Küchenschürze umgebunden hatte. Es war Bottom Arians, der für seinen Chef das Mädchen für alles zu spielen pflegte.
    »Geh dem Burschen nach, der mich eben verlassen hat. Bleib ihm auf den Fersen und rufe an, wenn du eine Möglichkeit hast! Ich lasse dich dann ablösen.«
    Bottom riß sich die Schürze ab, nahm seinen Hut vom Haken und huschte aus dem Zimmer.
    ***
    Evry Bender zwang sich zur Ruhe und zur Geduld. Er beschloß, Allyson zwei Tage Zeit zu lassen. Er ging in diesen Tagen wenig aus, bevorzugte belebte Orte und genoß im Geiste bereits die Möglichkeiten, die ihm das Geld geben würde.
    Noch hatte er keine Furcht. Es ist schwer, in New York einen Mann zu finden, von dem man nicht weiß, wo er sich auf hält. Evry rechnete nicht damit, daß Allyson überhaupt versucht hatte, seine Spur zu finden. Die Gefahr würde in dem Augenblick beginnen, da er das Geld vom Postamt abholte. Von diesem Moment ab konnte Allyson seine Leute auf seine Fersen setzen und nach günstiger Gelegenheit suchen, um sich des Mitwissers zu entledigen.
    Am Nachmittag des dritten Tages machte sich Evry Bender auf den Weg zum Hauptbahnhof, der berühmten Main-Station New Yorks. Er benutzte die U-Bahn, verließ sie eine Station vor dem Bahnhof und ging den Rest des Weges zu Fuß.
    Er hatte die vierte Nachmittagsstunde gewählt, in der der Verkehr rings um die Main-Station einen Höhepunkt erreicht. Im Inneren der riesigen Halle schob er sich durch die Menschenmenge zum Postamt 1, und jetzt begann er, nach einem Mann Ausschau zu halten, der als möglicher Überwacher in Betracht kommen konnte.
    Er konnte niemanden entdecken und betrat die Schalterhalle, die von Menschen überfüllt war.
    Evry stellte sich an den Schalter für postlagernde Sendungen an, und während er langsam in der Schlange vorrückte, fing er den raschen Blick eines schiefschultrigen, schmierig wirkenden Burschen von einigen vierzig Jahren auf, der vor dem Nebenschalter anstand.
    Bender tastete nach der Pistole in seiner Tasche, beherrschte aber sein Gesicht.
    Nach einer knappen Viertelstunde stand er vor dem Schalter.
    »Eine Sendung für Evry Bender, ein Päckchen.«
    Der Beamte ging die Regale entlang, holte ein schmales Paket aus einem Fach und brachte es Bender. Evry steckte es mit der größten Lässigkeit, die er aufbringen konnte, in die Tasche seines Trenchcoats.
    Ein rascher Blick zeigte ihm, daß der Schiefschultrige ihn schon wieder ansah.
    Bender verließ das Postamt. In der Bahnhofshalle trat er an einen Verkaufsstand und ließ sich eine Zeitung geben. An der Rückwand des Standes hing ein Spiegel. Bender sah den Schiefschultrigen in zehn Schritten Abstand, wie er sich gerade eine Zigarette anzündete, und nun wußte er mit Sicherheit, daß er verfolgt wurde, und daß Allyson einen - Mann auf ihn gehetzt hatte.
    Evry beschloß, jetzt langsam über den Bahnhofsplatz zu schlendern, sich durch den Verkehr treiben zu lassen bis in die Nähe eines U-Bahn-Sehachtes, um dann im Spurt den ersten besten Zug zu erwischen. Wenn er seinen Bewacher bei dieser Gelegenheit noch nicht abhängen konnte, dann würde er nach zwei oder drei Stationen wieder aussteigen, ein Taxi nehmen, sich zu einem der großen Kaufhäuser fahren lassen, um dort im Getümmel zu verschwinden. Er konnte auch den Fahrstuhltrick in einem Hochhaus versuchen.
    Evry wurde geradezu fröhlich. Es erschien ihm eine Kleinigkeit, einen Bewacher, den man erkannt hat, abzuhängen, und er hatte mit dieser Meinung nicht einmal Unrecht. Zu gerne hätte er das Paket geöffnet. Er war verrückt nach dem Anblick des Geldes, der Beute des ersten großen Fischzuges seines Lebens, aber er unterdrückte die Gier.
    An der ersten Fußgängerampel verharrte er, obwohl der Überweg frei war. Erst im letzten Augenblick ging er hinüber, duckte sich auf der anderen Straßenseite in den Schatten eines Wagens und sah sich um.
    Der Schiefschultrige überlief eben die Straße, obwohl die Ampel auf »rot« umgesprungen

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