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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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„Also war die Untersuchung negativ. Was nun?"
    Wortlos nahm Rhodan den leichten Körper von Thora auf seine Arme. Ebenso schweigsam legte er Thora auf einem bequemen Pneumatiklager der Schiffsklinik nieder. Sie hatte gleich den anderen Frauen einen Einzelraum erhalten. Nebenan schliefen Anne Sloane, Ishy Matsu und das Mädchen Betty Toufry. Hier waren ständige Ärztewachen postiert worden. Wenn die fähigen Mutanten ihre Kräfte spielen ließen, konnte das Schiff vernichtet werden.
    „Kümmern Sie sich bitte um Thora", sagte Perry leise und niedergeschlagen.
    Die Toxikologin Tina Sarbowna musterte ihn mit einem prüfenden Blick.
    „Ihnen täten einige Stunden der Ruhe gut", sagte die grobknochige Frau. „Müssen Sie sich unbedingt zu einem Nervenbündel machen? Damit ist niemand gedient."
    „Sie haben recht, ich werde mir eine kleine Portion Schlaf gönnen!" murmelte Rhodan abwesend.
    Fünf Minuten später kamen vor den Bodenschleusen der TITAN ebenfalls Verlademaschinen an. Ein hektisches Treiben begann. Tifflors schrilles Brüllen war überall zu hören. Er war als Proviantoffizier abkommandiert worden. Große Mengen von Nahrungsmitteln aller Art kamen an Bord. Ersatzteile, Medikamente, Spezialraumanzüge. Kampfroboter, Bodenfahrzeuge und Antigravpanzer folgten. Die TITAN wurde von unermüdlichen Maschinen vollgestopft, als ginge es darum, ein Sternenreich zu erobern.
    Die Ausrüstung dauerte vier Stunden Bordzeit. Aber das Gehirn hatte inzwischen nichts von sich hören lassen. Rhodan wurde bereits ungeduldig. Die GANYMED meldete klar. Freyt meldete weiterhin: „Man hat mir mehr als zweihundert unheimliche Dinger an Bord gebracht. Betriebsanweisungen wurden gleich mitgeliefert. Es handelt sich um Schwebepanzer, die auf einem Kraftfeld knapp meterhoch über dem jeweiligen Gelände operieren. Strahlgeschütze sind eingebaut. Dazu kommen noch fünfzehnhundert Kampfroboter. Die gleichen Dinger, Sir, mit denen wir nach Ihrer Flucht zu tun hatten. Sonst bin ich startklar."
    Rhodan antwortete: „Wir werden zu echten Verbündeten. Ich bin neugierig ,wie die Endrechnung aussieht. Warten Sie auf meine weiteren Anweisungen. Ich hoffe, bald einige Nachrichten zu erhalten. Ende."
    Rhodan schaltete eben ab, als sich der Robotregent meldete. Auf dem Spezialschirm der Interkomanlage erschien das sinnverwirrende Farbmuster. Die Stahlkuppel mit dem Hauptschaltelement der Maschine wurde wenig später erkennbar.
    Der Automat kam übergangslos auf die Sachlage zu sprechen.
    „Eine Heilung der erkrankten Personen ist nicht möglich", dröhnte es aus den Lautsprechern. „Der Giftstoff kann nicht neutralisiert werden. Vorhandene Heilmittel haben versagt, da es sich nicht um eine erregerbedingte Schädigung handelt. Versuchen Sie, auf Mooff Sechs nähere Hinweise zu finden. Starten Sie sofort. Die Sprungkoordinaten werden Ihnen übermittelt. Die Sonne Mooff ist sechsunddreißig Lichtjahre entfernt. Achtung, Klarstellung: Ich habe die Zerstörung des Planeten angeordnet, da es nicht in meiner Macht liegt, übersinnlich begabte, organisch lebende Wesen in zweckvoller Form zu unterwerfen. Ihre neuen Daten ändern die Sachlage. Sie erhalten hiermit die Vollmacht, nach eigenem Ermessen eingreifen zu dürfen. Starten Sie und schicken Sie Admiral Vetron unter Hinweis auf Ihre Befehlsgewalt zurück. Der Angriff der Flotte hat bereits begonnen!"
    „Verrückt!" stöhnte Rhodan in das Mikrophon.
    „Zweckvoll unter den alten Voraussetzungen, weniger sinnvoll nach Ihrem erneuten Erscheinen. Geben Sie Lagebericht durch. Ich verlange die völlige Unterwerfung der Mooffs. Sollten diese Intelligenzen mit den Aras in Verbindung stehen, überlasse ich es Ihrer Entscheidung, entsprechende Maßnahmen zu treffen. Beeilen Sie sich, Ende!"
    „Und meine Kranken?" schrie Rhodan zurück.
    „Die Kranken müssen aufgegeben werden!"
    Das Gehirn schaltete ab. Kein Wort über die kostspielige Sonderausrüstung, kein Wort über die planetarischen Daten; nichts war gesagt worden, was Rhodan den Entschluß erleichtert hätte.
    „Junge!" staunte Everson fassungslos. „Das nenne ich Kurzfassung. Über diese Dinge hätte ich schätzungsweise zwanzig Lage- und Einsatzbesprechungen abgehalten. Ich ..."
    „Programmierung läuft ein", knallte Tiffs Stimme aus den Lautsprechern. Er hatte die Kontrolle des Hauptrechengehirns übernommen. Die Sprungdaten kamen an. Es war ein Impuls von nur 8 Sekunden Dauer. Dann nochmals ein kurzes Zirpen. Schaltstation III sprach

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