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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Imperiumschlachtschiffes. Eine scharfe Falte hatte sich zwischen den Augenbrauen des fremden Kommandanten gebildet.
    „Feuer einstellen, abdrehen, sammeln und verschwinden! Haben Sie verstanden?"
    „Ich werde dich vernichten lassen, Barbar!" schrie Vetron. „Ich ..."
    Der Admiral verstummte. Ihm stockte die Sprache bei dem ungeheuren Feuerorkan, der sich aus der sichtbaren Breitseite des Superschlachtschiffes löste.
    Lichtschnelle Energiebahnen, heiß wie eine Sonne und dick wie große Fernsteuertürme, hieben mörderisch krachend in die hochgespannten Schutzschirme eines robotgesteuerten Kleinen Kreuzers aus Vetrons Verband hinein. Das hundert Meter durchmessende Kugelschiff verging im grellweißen Inferno entfesselter Atomgewalt. Zurück blieb ein wirbelnder Gasball, vor dem andere Raumschiffe fluchtartig zurückwichen.
    „Das war eine Warnung, Vetron", meldete sich der Fremde erneut. „Ziehen Sie sich sofort zurück. Ich habe die Vollmacht erhalten, Ihren Einsatz abbrechen zu dürfen. Verschwinden Sie mit Ihrer Flotte."
    Zehn Sekunden später erhielt Vetron die Bestätigung durch das Robotgehirn. Der Automat hatte sich jetzt erst gemeldet.
    Der Arkonide gab den Rückzugsbefehl - er gab sich geschlagen. Zweihundert Einheiten nahmen Fahrt auf und verschwanden von den so sorgsam errechneten Kreisbahnen. Vetron hielt es für unter seiner Würde, den so plötzlich aufgetauchten Fremden nochmals anzurufen.
    Die führenden Offiziere der beiden irdischen Schlachtschiffe sahen dem abziehenden Verband schweigend nach. Die vielen Pünktchen wurden zu einem einzigen Tasterecho. Admiral Vetron hielt sich genau an die ergangenen Befehle. Minuten später war er im Nichts untergetaucht. Rhodan hüstelte in die hohle Hand. „Respekt hat er ja!" meinte er gedehnt. „Zuviel Respekt vor einer Maschine. Etwas ist faul im Reich der Arkoniden!"
    Captain Brian winkte aus der Funkzentrale herüber. Es schien alles in Ordnung zu sein. Das kleine System des Sternes Mooff war wie ausgestorben; so, als hätte es niemals eine beachtliche große Flotte innerhalb seiner planetarischen Kreisbahnen geborgen. Nur auf der Oberfläche des rötlich leuchtenden Himmelskörpers Nr. VI brodelte und kochte es. Die abgeworfenen Normalbomben, gewöhnliche Fusionssprengkörper mit einer Energieentwicklung von höchstens 50 Megatonnen TNT, waren auf diesem Riesen sinnlos verpufft. Die überhohen Gravitationskräfte hatten die emporgerissenen Materiemassen längst wieder zurückgeholt. Die gewohnten Pilze atomarer Spontanreaktionen hatten innerhalb dieser Hochdruckatmosphäre zu einer nur kläglichen Entfaltung kommen können.
    Geblieben waren glasierend erstarrende Krater, deren Anfangsglut ungeheuer schnell abgestrahlt wurde. Die Energiewaffen der angreifenden Raumschiffe hatten mächtige Schluchten in den Boden eingebrannt. Die Elementtaster registrierten dichte Ammoniakgas-Schwaden, die in verschwenderischer Fülle aus den von Strahlschüssen getroffenen Seen aufstiegen.
    „Eine Höllenwelt!" schluckte Everson. Ahnungsschwer starrte er auf die großen Rundumbildschirme des Superschlachtschiffes. Die Triebwerke des Raumers liefen seit 8 Minuten mit voller Bremsschubleistung. Nach weiteren fünf Minuten schwenkte die Positronik sauber und exakt auf die berechnete Kreisbahn ein. Die GANYMED folgte im Abstand von nur 2000 Kilometern. Letzte Korrekturen regelten den Kurs, ehe beide Schiffe in den freien Fall übergingen.
    Die rumorenden Reaktoren im Außenwulst der TITAN erstarben. Es wurde recht still an Bord des mächtigsten Schiffes, das jemals die Milchstraße durchkreuzt hatte.
    Rhodans Blick galt den beiden übersinnlich begabten Lebewesen, die als einzige aus dem sogenannten Mutantenkorps nicht erkrankt waren. Gucky saß reglos auf seinem verdickten Hinterteil und spähte zu den Bildschirmen hinüber. Das pfiffige Gesicht des Mausbibers hatte sich gewandelt. Eine Spur von verhaltener Unruhe glomm in den großen Braunaugen.
    Wuriu Sengu, schmächtig von Gestalt und etwas rauh in seinen Sitten, fingerte unbewußt an seinem breiten Waffengürtel herum. Er starrte durch die elektronischen Fenster des Schiffes hindurch und es war, als blicke der Mutant in wesenlose Fernen.
    Die Klarmeldungen der einzelnen Stationen liefen ein. Die Kranken verhielten sich ruhig. Die Tiefschlaftherapie schien die einzig richtige zu sein. Eine halbe Stunde nach dem Einschwenkmanöver begann die Einsatzbesprechung zwischen den führenden Wissenschaftlern und Offizieren

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