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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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vollendeter Fugenlosigkeit - die Welt der robotgesteuerten Mammutfabriken, der riesenhaften Raumhäfen. Außerdem war er der Umschlagplatz für den intergalaktischen Handel.
    Die weißflammende Arkonsonne hing in einem leicht dunstigen, wolkenlosen Himmel. Dieser zweite Planet der synchronisierten Dreiergruppe war die wirtschaftliche Großmacht in der Milchstraße. Die hier fabrizierten Güter waren nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch quantitativ ausreichend, um mit ihnen sämtliche Kolonialwelten überschwemmen zu können; Es gab kaum etwas, was auf Arkon II nicht hergestellt wurde.
    Der Raumhafen von Olp'Duor wimmelte von Handelsschiffen aller Art. Rhodan erhielt Gelegenheit, die Konstruktionen menschenähnlicher und fremder Lebewesen zu bewundern. Seltsame Gebilde ragten hier und da vom Boden auf. Noch seltsamere Geschöpfe verließen mit mehr oder weniger schweren Schutzanzügen die Pforten ihrer Raumfahrzeuge. Die vollautomatischen Verladeanlagen des Hafens arbeiteten mit Hochdruck. Crest schätzte den Wert der tagtäglich auf Olp'Duor umgeschlagenen Waren auf etwa 8 Milliarden Solar irdischer Währung. Aber dies war nur ein Raumhafen von 300.
    Schwerfällig wirkende Frachter dröhnten unablässig in den Himmel. Andere kamen mit wildem Getöse an. Es war unvorstellbar, welche Triebwerke und sonstige Maschinen auf diesem Gelände angehäuft waren. Die Kugelform herrschte nur bei arkonidischen Raumern vor. Zumeist sah man walzenartige oder sehr schlanke Konstruktionen. Hier landeten die Sendboten fremder Völker, die in den meisten Fällen aus ehemaligen Arkonauswanderern hervorgegangen waren. Sie glichen ihren Vorfahren in nichts mehr. Die Jahrtausende und Jahrzehntausende hatten einen Schlußstrich unter die arkonbedingte biologische Entwicklung gezogen. Die sehr späten Nachkommen früherer Kolonisten hatten sich längst den jeweiligen Umweltbedingungen angepaßt. Mannigfaltige Einflüsse hatten dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Angefangen mit den vorherrschenden Schwereeinflüssen anderer Himmelskörper bis hinauf zur kosmischen Strahlung, den Temperaturen, atmosphärischen Zusammensetzungen und biochemischen Gegebenheiten waren körperliche und auch geistige Verformungen entstanden, die mit den alten Arkoniden oftmals kaum noch Arme und Beine gemein hatten. Alle aber dachten sie, lebten sie und arbeiteten sie.
    Rhodan hatte Arkon II als kosmischen Ameisenhaufen bezeichnet. Arkoniden waren nur sehr wenige zu sehen. Wenn sie aber auftauchten, geschah, es mit der charakteristischen Müdigkeit ihrer Rasse. Das Robotgehirn hatte zu zwangsweisen Hypnoschulungen gegriffen, jedoch hatte es sich herausgestellt, daß der nach uralten Programmierungen handelnde Automat die Begriffe Wissen und körperliche Leistungsfähigkeit verwechselt hatte. Die nach anderen Idealen strebenden Gehirne der Arkoniden waren kaum noch aufzurütteln. Geschah es aber, so machte der anfällig gewordene Organismus nicht mehr mit. Genau betrachtet, war Arkon jedoch am Ende. Die entscheidende Initiative ging von den Schaltungen eines Großrobots aus, an dem Dutzende von Techniker- und Wissenschaftlergenerationen gebaut hatten.
    Rhodan wußte, daß die Maschine mit all ihren zahllosen Nebenschaltungen eine Bodenfläche von etwa 10000 Quadratkilometern beanspruchte. Das Superschlachtschiff TITAN war nahe der östlichen Platzbegrenzung fernsteuertechnisch gelandet. Die von der TITAN verkörperte Machtfülle ließ sich erst dann abmessen, wenn man aus größerer Entfernung näher kam. Das gelandete Superschlachtschiff sah aus wie ein kugelrunder Berg von 1500 Metern Höhe, in der Mitte umgeben von einem reifenartigen Ringwulst, in dem die meisten der auf Olp'Duor gelandeten Handelsraumer bequem Platz gefunden hätten. Ein jedes der 18 Titantriebwerke hatte durchschnittlich die Abmessungen kleinerer Raumschiffe.
    In diesem Gebilde aus Arkonstahl und geballter, spielerisch gebändigter Energie warteten 800 gesunde Männer. Die 700 Erkrankten ahnten nichts von der Zwischenlandung auf Arkon II. Leutnant Tanner saß seit einer knappen Stunde vor der Feuerorgel, wie man das Waffen-Hauptleitgerät nannte. Impulsgeschütze und Desintegrator-Kanonen lauerten mit summenden Gleichrichtungs- und Abstrahlungs-Kraftfeldern hinter den noch geschlossenen Klappen der Panzertürme.
    Die TITAN war klar zum Gefecht, die nur knapp 1000 Meter entfernt gelandete GANYMED ebenfalls. Das Gelände war für den Verkehr hermetisch abgeriegelt worden. Dennoch

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