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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ZL-ARK-86, gehörte zu den wenigen jüngeren Arkoniden, die noch einige Spuren jener Tatkraft besaßen, die für die Pioniere der Expansionszeit selbstverständlich gewesen war. Dennoch neigte auch Vetron zu dem Simultanspiel und den gelockerten Sitten, wie sie nicht nur am Hofe des Imperators gebräuchlich waren. Aber sonst war er ein für arkonidische Begriffe äußerst harter Mann mit scharfgezeichneten Zügen und einem scharfen Verstand.
    Vetron hatte die leicht durchsichtige Art der öffentlichen Eigendiskriminierung übernommen. Neuerdings fand man auf der Kristallwelt Gefallen daran, die eigene Unzulänglichkeit in möglichst eleganter und sprachlich geschliffener Form durch die Mühle der geistvollen Ironie zu drehen.
    Der Flottenverband ZL-ARK-86 stand auf konzentrischen Kreisbahnen über dem sechsten Planeten der Sonne Mooff. Zweihundert kleinere, mittelgroße und schwere Raumschiffe hatten vor dem System materialisiert, um genau nach Planung und nur wenig später vorzustoßen.
    Der Stern Mooff besaß nur 7 Planeten. Nummer sechs, die Heimat der unförmigen, quallenartigen Intelligenzen mit den guten telepathischen Fähigkeiten und der wesentlich schwächer ausgeprägten Gabe der geistigen Suggestivkraft, war ein rötlich leuchtender Planetriese mit einer grausam pressenden Methan-Ammoniak-Atmosphäre. Sein Durchmesser betrug 148000 Kilometer, die auf ihm herrschende Schwerkraft 2,8 Gravos.
    Es war kalt auf dieser Welt. Riesige Meere aus reinem Ammoniak bedeckten die Oberfläche. Die geringen Bodenerhebungen waren kaum als Gebirge ansprechbar. Hier hatte sich die gewaltige Schwerkraft zwangsläufig ausgewirkt. Fürchterliche Orkane tobten innerhalb dieser giftigen Gashülle, in der chemische Prozesse abliefen, die menschliche Wesen sonst nur in Speziallabors erzeugen konnten. Dies war ein Planet der natürlichen Hochdruckchemie und der ebenso natürlichen Unterkühlung. Der befohlene Angriff hatte vor einer Stunde Standardzeit begonnen. Dem gefühllosen Robot auf Arkon III hatte diese für Humanoiden ohnehin unbrauchbare Riesenwelt lediglich als Rechenexempel gedient. Die dort heimischen Mooffs, ausgesprochene Methan-Ammoniak-Atmer mit Hochdruckausgleichsorganen und einem völlig wesensfremden Stoffwechsel, waren für die Belange des Imperiums unbrauchbar. Zur Unterwerfung im Sinne einer längst überholten Kolonisierung waren diese Intelligenzen infolge ihrer parapsychischen Fähigkeiten auch nicht geeignet. Dagegen aber hatten sie sich in gefährlicher Art in die politischen Belange des Sternenreiches eingeschaltet.
    Das waren der Gründe genug, um den Robot zur Vernichtung dieser Welt zu bewegen. Es war hart und grausam „gedacht", absolut ungerecht und menschenunwürdig. Der Robotregent war aber kein Mensch! Der Angriff lief seit einer guten Stunde. Die kleineren Einheiten waren bis zu den oberen Luftschichten vorgestoßen. Dort hatten sie vorerst das Feuer aus den Impulskanonen eröffnet. Die sonnenhellen Energiefinger peitschten dröhnend durch die hochkomprimierten Gase, ehe sie breit streuend auf den Boden trafen, wo sie glühende Seen erzeugten.
    Admiral Vetron hatte Zeit. Außerdem war dies sein erstes Kommando, das er nicht durch den überhasteten Einsatz wirklicher Vernichtungswaffen vorzeitig zu beenden gedachte. Vorerst gedachte Vetron, ein Flottenmanöver mit konventionellen Energiewaffen abzuhalten, wobei er gleichzeitig die Reaktionsschnelligkeit der einzelnen Kommandanten und Verbandsführer zu testen gedachte.
    Über der dichten Giftgasatmosphäre von Mooff VI hing die Vernichtung in der Form kugelrunder Raumschiffe, unter denen auch drei Raumer der 800 Meter durchmessenden Imperiumsklasse waren. Vetrons organisch lebende Besatzung kam aus dem Kolonialhilfsvolk der dreiäugigen, zyklopenhaften Naats. Ihre arkonidische Hypnoeinsatzschulung war beendet.
    Dann war vor drei Minuten die gewaltige Strukturerschütterung gekommen. Gefährlich nahe waren zwei Schiffsriesen aus dem Hyperraum gestoßen und mit Höchstfahrt auf den langsam kreisenden Verband zugerast. Bevor Vetron sich von seiner Überraschung erholen konnte, war auf den Bildschirmen seines Flaggschiffes bereits das schmale, kantige Gesicht eines Fremden erschienen. Am allerwenigsten gefielen Vetron in diesem Gesicht die eisgrauen Augen unter der hohen Stirn. Der Fremde sprach ein einwandfreies akzentloses Arkonidisch.
    „Sie haben richtig verstanden, das war ein Befehl!" knallte es hart und eisig aus den Lautsprechern des

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