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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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der Stelle, wo unsere Umleitung wieder auf dem Highway stieß, warteten wir mit ausgeschaltete'n Scheinwerfern und im Schutze einiger Bäume.
    Zehn Minuten vergingen, ohne dass mein Wild aufgetaucht wäre.
    ***
    Ich steckte mir wütend eine Zigarette an.
    Wäre ich doch bloß nicht darauf eingegangen, die Umleitung zu benutzen! Auf einer Strecke von vier Meilen hatten wir ungefähr neun zurücklegen müssen, und wenn wir auch mit wahnsinniger Geschwindigkeit diese neun Meilen hinter uns gebracht hatten, um die anderen noch früh genug auf dem Highway wieder zu sichten, so hatten wir sie doch offenbar verfehlt. Man braucht keine Dreiviertelstunde für neun Meilen.
    »Verdammt«, brummte der Fahrer. »Ich kann Ihnen nicht sagen, wie leid es mir tut!«
    Ich erwiderte nichts. Was hätte ich schon sagen sollen? Er hatte es gut gemeint.
    »Fahren wir zurück«, entschied ich. »Es hat keinen Sinn, noch länger zu warten. Fahren wir.«
    »Okay. Aber ich möchte gern, dass Sie mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass es mir verdammt leidtut.«
    »Ja, ja, sicher.«
    Ich war ein bisschen unwirsch. Nun hatte ich mir die ganze Nacht für nichts und wieder nichts um die Ohren geschlagen. Irgendwo in diesem nachtschwarzen Dunkel saß Ferrucci und wahrscheinlich auch seine Freundin. Sie warteten darauf, dass die Polizei sie endlich aus den Händen einiger skrupelloser Gangster befreite - und ich verlor im letzten Augenblick die entscheidende Spur.
    Ich kurbelte das Seitenfenster ganz herunter und ließ mir den Fahrtwind um den Kopf wehen. Die Luft roch nach Salz und Meer. Die Küste des Atlantiks konnte nicht weit entfernt sein.
    Der Fahrer sah verbissen vor sich auf die Straße. Man merkte ihm an, dass er sich selber die schwersten Vorwürfe machte. Plötzlich tat er mir leid.
    »Trösten Sie sich«, meinte ich. »Mir ist das schon selbst mehr als einmal passiert.«
    »Trotzdem«, brummte er. »Ich habe Ihnen die ganze Geschichte vermasselt mit meiner Idee, die Umleitung zu benutzen. Ich könnte mich ohrfeigen.«
    »Nehmen Sie es nicht so tragisch. Vielleicht kann ich in einer der nächsten Nächte… halt! Halt! Was ist das da vorn für ein Haus?«
    Ungefähr dreihundert Yards vor uns ragte ein dunkles Gemäuer in die langsam verblassende Bläue des Nachthimmels.
    Der Fahrer stoppte.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Ich weiß nur, dass es ein ziemlich verfallenes Haus ist. Jedenfalls habe ich noch nie, wenn ich zufällig mal vorbeifuhr, ein Zeichen von Bewohnern darin gesehen.«
    »Schalten Sie alle Lichter aus. Aber fahren Sie den Wagen vorher ganz an den Straßenrand heran.«
    Er tat es, undich stieg aus.
    Mich hatte ein verwegener Gedanke gepackt, der aber einiges an Wahrscheinlichkeit für sich hatte.
    »Warten Sie hier«, sagte ich. »Ich werde die Lage erkunden. Wer weiß, vielleicht sind wir doch auf der richtigen Spur.«
    Ich bemühte mich, ständig im Schatten der Bäume zu bleiben, die die Straße flankierten. Noch war es dunkel und die Sicht nicht besonders gut. Wenn wir uns nicht auf einer Ebene befunden hätten, wo die plötzliche Unterbrechung des flachen Geländes durch ein emporragendes Mauerwerk hatte auffallen müssen, hätte ich das Haus vielleicht überhaupt nicht gesehen.
    Es war von einer niedrigen Hecke umgeben, die völlig verwildert war, obgleich man ihrer Anlage noch die Hand eines kundigen Gärtners anmerken konnte. Dahinter lag eine breite Rasenfläche, auf der einige Ziersträucher und Bäume standen. In der Dunkelheit konnte ich sie nicht nach ihren Arten unterscheiden, nur knapp vor dem Gemäuer glaubte ich, zwei knorrige Eichen zu erkennen.
    Ich verhielt mich eine Weile regungslos, nachdem ich bei einer Buschgruppe angekommen war, die keine zwanzig Yards vom Haus entfernt stand. Die Hecke hatte für mich kein Hindernis bedeutet, denn sie war wenig über kniehoch.
    Im Haus selbst regte sich nichts. Es war auch kein Lichtschein zu sehen. Die Fenster klafften wie schwarze Höhlen in der Mauer, deren Verputz abgebröckelt war und eine Schicht alter Ziegelsteine freilegte.
    Vorsichtig schlich ich um das Haus herum zur Rückseite. Links führte eine breite Veranda an der Hauswand entlang. Sie lag etwa einen Meter über dem Rasen. Was mich an ihr störte, war die Tatsache, dass sie aus morschen Holzbohlen zu bestehen schien, deren Tragfestigkeit mehr als zweifelhaft war. Außerdem musste es zweifelhaft erscheinen, dass man sich auf ihr würde geräuschlos bewegen können.
    Ich verzichtete also, auf diesem Weg

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