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0046 - Das Haus der Verfluchten

0046 - Das Haus der Verfluchten

Titel: 0046 - Das Haus der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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Bradois keine Andersgläubigen in ihrem Herrschaftsbereich duldeten.
    Sollte das mit den rätselhaften Dingen dort zusammenhängen?
    Es war zu wenig, die Informationen der Aufzeichnung waren zu dürftig, um einen derartigen Schluss zuzulassen.
    Zamorra legte das Buch zurück und ging zu seiner Sekretärin.
    »Nicole ich fahre schon heute nach Schloss Bradois. Das Gefühl, gegen die Kräfte der Finsternis dort ankämpfen zu müssen, wird zu stark. Fahr am besten nach Grenoble zu Lucille Renard. Veranlasse bitte, dass das Mädchen alles unternimmt, um ihr Erbe antreten zu können. Die Formalitäten müssen erledigt sein. Außerdem könnte ich eine Vollmacht brauchen, in der sie bestätigt, dass ich sie in jeder Weise rechtlich vertreten kann. Wenn in Grenoble alles erledigt ist, kannst du ja mit Lucille einige Tage hierher kommen.«
    »Hast du den Eindruck, dass du in Seissan etwas erreichen wirst?«, fragte Nicole Duval.
    »Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Aber es treibt mich dorthin. Vielleicht löst sich alles, vielleicht finde ich den entscheidenden Hinweis.«
    Nicole machte sich einige Notizen und sagte dann: »Ich werde Lucille sofort anrufen. Sie soll den Verwalter des Schlosses anweisen, dass du dort wohnen kannst.«
    »Ja, danke, ich fahre in der nächsten halben Stunde.«
    Zamorra nahm den stets gepackten Koffer, vergewisserte sich, dass er das Amulett um den Hals trug und ging in den Hof seines Schlosses.
    Der schwere Wagen war in bestem Zustand.
    Nach wenigen Minuten sah Nicole Duval, die am Fenster stand, ihren Chef davonfahren.
    Sie drehte sich um und griff zum Telefon, um alles zu veranlassen, was Zamorra ihr aufgetragen hatte.
    ***
    Gegen acht Uhr abends ließ Professor Zamorra den Citroën langsam durch die Allee rollen, die zum Schloss Bradois führte.
    Das Gefühl, den Mächten der Finsternis zu begegnen, hatte sich noch verstärkt.
    Aber was er bisher gesehen hatte, ließ ihn an der Wahrnehmung seines Geistes zweifeln.
    Zamorra trat sacht auf die Bremse, als er durch die Befestigung fuhr. Jetzt verdoppelte sich schlagartig die Intensität seiner Empfindungen.
    Er hielt an, öffnete die Tür und sah nachdenklich auf den Boden.
    Dann stieg er aus, machte einige Schritte und blieb dann stehen.
    Er ahnte, wusste aber nicht, dass er von neugierigen Augen beobachtet wurde.
    Sein Kommen hatte die jetzige Besitzerin des Schlosses Bradois angekündigt.
    Nicht nur das Verwalterehepaar, sondern besonders der alte Jean-Paul interessierte sich für den hoch gewachsenen, schlanken Fremden.
    Die Tochter der so rätselhaft umgekommenen Madame Renard hatte am Telefon gesagt, dass ein Gelehrter kommen würde, der etwas von diesen Dingen verstand.
    Ihren Worten nach war der energisch und selbstsicher wirkende Mann ein Spezialist für übernatürliche Dinge.
    Jean-Paul nickte zufrieden, als er sah dass der Fremde genau dort stehen blieb, wo die Tote gelegen hatte. Auch der Wagen des Mannes stand am gleichen Platz wie der der Frau, die auf dem asphaltierten Hof ertrunken war.
    Jetzt stieg der Fremde wieder ein und ließ den Citroën zur Seite rollen.
    Er verriegelte die anderen Türen von innen, öffnete den Schlag an der Fahrerseite und schloss ab. Dann holte er aus dem Kofferraum eine Reisetasche und kam auf das Verwalterhaus zu.
    Jean-Paul bog um die Ecke, stellte sich vor und nahm dem Fremden die Tasche ab.
    »Mein Name ist Zamorra«, sagte der Professor. »Ich sollte eigentlich angekündigt worden sein.«
    »Ja, wir wissen Bescheid. Die Tochter von Madame Renard hat den Verwalter angerufen. Martin wird bestimmt froh sein, wenn dieses Rätsel gelöst ist.«
    Bevor Zamorra fragen konnte, wer Martin sei, öffnete sich die Tür des Verwalterhauses, und ein etwa fünfzigjähriger Mann trat heraus.
    Er stellte sich als Martin vor und lud den Professor zu sich ein.
    »Kommst du bitte auch mit, Jean-Paul«, sagte er zu dem Alten.
    »Wie lautet Ihr Zuname?«, fragte Zamorra, »ich kann Sie doch nicht gut mit Martin ansprechen.«
    »Dubois, aber wir nehmen es hier nicht so genau. Untereinander brauchen wir keine Förmlichkeiten«, erwiderte der Verwalter.
    In der Wohnstube stellte er seine Frau vor.
    »Das ist Jeanne, sie stammt aus dieser Gegend und wird Ihnen sicherlich einiges erzählen können.«
    »Martin, der Professor will sich bestimmt erst frisch machen. Er hat immerhin eine weite Fahrt hinter sich.«
    »Ich zeige Ihnen, wo Sie wohnen werden«, sagte Jean-Paul und führte Zamorra durch den langen Flur des

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