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0048 - Rotes Auge Beteigeuze

Titel: 0048 - Rotes Auge Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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ein dickes Fell?” kicherte die junge Betty Toufry und beugte sich hinab, um Gucky zu streicheln, was dieser mit sichtlichem Wohlbehagen über sich ergehen ließ. Er mochte die kleine Telepathin sehr gern, die ihm, was paranormale Fähigkeiten anging, sehr verwandt war, denn Betty war auch Telekinetin.
    „Rhodan wird dir schon verzeihen, Gucky.”
    „Wenn du ein gutes Wort für mich einlegst, gewiß”, nickte Gucky und sah richtig zuversichtlich aus. Der japanische Lauscher Doitsu Ataka schüttelte den Kopf.
    „Das nennt man Disziplin! Macht einfach genau das, was er will! Na, mir soll es recht sein. Jedenfalls ist das Leben nun nicht mehr so eintönig. Gucky macht immer Spaß.”
    Marshall warf dem Japaner einen mißbilligenden Blick zu. Sprach der Bursche von Disziplin und war der erste, der sie untergrub. Aber Gucky verstand es, die Situation zu seinen Gunsten auszuwerten.
    „Hast recht, Ataka”, rief er vergnügt. „Wer weiß, wie lange wir noch leben - warum sollen wir da nicht fröhlich sein. Rhodan will sowieso, daß wir alle sterben; natürlich nur zum Schein. Sterben wir also - zum Schein - wenigstens lustig! Ich schlage ein Dauerkraulen vor und stelle mich gern zur Verfügung...”
    Marshall hielt es für zweckmäßig, das Thema zu wechseln. „Hört mal alle genau zu!” rief er und stoppte das allgemeine Gelächter. „Wir haben soeben auf diesem Planeten, den der Kommandant ‚Aqua' taufte, die ersten Spuren intelligenten Lebens entdeckt. Wir werden landen. Niemand weiß, was wir finden werden, aber eines ist sicher: Mit unserer eigentlichen Aufgabe hat es nichts zu tun.”
    Das war leider ein unlogischer Schluß, aber Marshall erfuhr es erst einige Zeit später. Wie sie alle. Jetzt, im Augenblick blieb ihnen keine Zeit zum Denken mehr.
    Der Alarm schrillte durch das Schiff. Für eine Sekunde stand Marshall wie gelähmt, er schien in sich hinein zu lauschen, dann ging ein Ruck durch seinen Körper.
    „Deringhouse!” stöhnte er. „Was ist geschehen? Seine Gedanken - sie sind konfus und durcheinander...” Ein Summen ertönte. Der Bildschirm des Interkoms, der alle Abteilungen des Schiffes miteinander verband, leuchtete auf. Das Gesicht des Kommandanten erschien, ratlos und verstört.
    „Achtung, an alle!” sagte er mit spröder Stimme. „Höchste Alarmbereitschaft! Geschützstationen sofort besetzen! Jemand hat die Kontrolle über die CENTURIO an sich gerissen. Wir landen.”
    Er machte eine kurze Pause, als überlege er, dann fuhr er fort: „Marshall! Ihre Mutanten sollen sich bereithalten. Vielleicht benötigen wir ihre Hilfe.”
    „Was ist mit dem Schiff?” fragte Marshall zurück. „Haben Sie schon versucht ...?”
    „Sinnlos! Wir sind in einen starken Traktorstrahl geraten, der alle unsere Kontrollen lahm legt. Um ehrlich zu sein. Marshall, ich habe auch nicht die Absicht, mich gegen die Fremden zu wehren. Warten wir doch ab, was sie von uns wollen.”
    „Finden Sie es nicht erstaunlich, daß eine Rasse, von deren Wirken wir auf der Oberfläche von Aqua nicht das geringste sahen, derartige technische Mittel entwickelte, ein Schiff wie die CENTURIO unter ihren Willen zu zwingen?”
    Deringhouse versuchte ein schwaches Lächeln. „Das ist es ja, was ich herausfinden möchte. Was wir erleben, ist paradox und unmöglich. Ja, gäbe es hier auf dieser Welt eine ausgeprägte Zivilisation, würde ich mich kaum wundern. Aber so...”
    Marshall spürte, wie der Boden unter seinen Füßen zitterte. Dann gab es einen harten Ruck, der ihn fast umgeworfen hätte. Und dann war Stille. Deringhouse auf dem Bildschirm warf einen Blick zur Seite, ehe er sich wieder seinen Zuschauern zuwandte.
    „Ja”, sagte er tonlos. „Wir sind gelandet. Mitten auf einem Felsenplateau. Kuppeln aus schimmerndem Metall umgeben uns, aber ich kann keine Geschütze erkennen. Von Menschen - oder anderen Lebewesen - ist nichts zu erkennen. Wir müssen abwarten, bis die Unbekannten Kontakt aufzunehmen wünschen. Bedenken Sie alle eines: Wir sind nicht wehrlos, meine Herren. Beim geringsten Anzeichen einer feindseligen Aktion der Gegenseite schlagen wir erbarmungslos zu. Aber wir werden nicht die ersten sein, die den Krieg beginnen. Ohne mein Kommando eröffnen wir nicht das Feuer.”
    Marshall hörte zu, wie die Geschützstationen bestätigten und in Wartestellung gingen. Er gab seinen Mutanten einige Anweisungen und verließ die Messe, um sich zum Kontrollraum zu begeben, von wo aus man eine bessere Übersicht hatte.

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