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0049 - Das Grauen an der Themse

0049 - Das Grauen an der Themse

Titel: 0049 - Das Grauen an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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auf dem Boden liegenden Männer und Frauen. Zu seiner Erleichterung war Angela nicht darunter.
    Doch dann entdeckte er die offene Tür zur Kellertreppe. Unten brannte Licht.
    Hatte Jane Collins seine Frau in den Keller geschafft? Wurde Angela in diesem Haus gefangen gehalten?
    In der Sorge um seine Frau vergaß Herb Alessi jede Vernunft. Er hätte sich zu allererst fragen müssen, warum diese Leute alle bewußtlos oder wenigstens schwer mitgenommen waren. Die aufrecht stehende Mumie hätte ihn warnen müssen, daß Kräfte am Werk waren, denen gewöhnliche Menschen nichts entgegenzusetzen hatten. Er war jedoch nur von dem Gedanken besessen, Angela zu finden und ihr zu helfen. Auf die Idee, daß sie das Haus auf einem ganz anderen Weg schon wieder verlassen haben könnte, kam er gar nicht.
    Er stürmte die Kellertreppe hinunter. Feuchte, kalte Luft schlug ihm entgegen.
    Als er das leere Verlies fand, blieb er verwirrt stehen. Auch hier war keine Spur seiner Frau zu finden. In aller Eile durchsuchte er die übrigen Räume des Kellers, ebenfalls ohne Erfolg.
    Er wollte sich schon wieder der Treppe zuwenden, als er ein Geräusch hörte. Überrascht drehte er sich um und sah sich den Frauen und Männern gegenüber, die oben in der Halle gelegen hatten. Sie hatten sich inzwischen erholt.
    Hass auf den Eindringling und Wut über die erlittene Niederlage funkelten in ihren Augen. Sie waren wie von Sinnen, als sie sich auf Herb Alessi stürzten.
    Jeder hielt irgendeinen als Waffe geeigneten Gegenstand in den Händen.
    Hageldicht fielen die Stiche und Hiebe auf den wehrlosen Mann nieder. Herb Alessi schrie um Hilfe, doch die dicken Mauern des alten Hauses ließen keinen Laut an die Außenwelt dringen.
    Ebenso wenig wie die gellenden Polizeisirenen in den Keller schallten.
    ***
    Meine Kollegen vom Yard hatten sich wirklich beeilt. Schon drei Minuten nach meinem Anruf rasten die Einsatzwagen von allen Seiten heran.
    Sie gingen kein Risiko ein. Superintendent Powell hatte dafür gesorgt, daß uns niemand entkommen konnte, auch wenn die Sataniden bereits erwacht sein sollten. Die Hälfte der Wagen gehörte zum Yard, die andere Hälfte waren Streifenwagen. Ich rannte mit Jane zu dem Haus und wies die Fahrer durch Handzeichen ein.
    Sie hatten offenbar schon vorher die Aufgaben geteilt. Während die Uniformierten den ganzen Block umstellten, drangen meine Kollegen vom Yard in das Haus ein. Ich führte sie. Jane blieb diesmal draußen auf der Straße.
    Meine Kollegen stockten, als sie die aufrecht stehende Mumie erblickten. Mir aber fuhr der Schreck in die Glieder. Die Sataniden waren verschwunden!
    Da fiel mein Blick auf die Tür zum Keller. Sie war geschlossen. Mit zwei langen Schritten war ich dort und riß sie auf.
    Von unten drangen wirre Geräusche. Schläge, dazwischen schmerzliches Stöhnen. Ich brauchte meinen Kollegen nichts zu erklären. Hinter mir stürmten sie die Treppe hinunter.
    Die Sataniden waren im Kellergang versammelt. Sie schlugen auf einen Mann ein, der bereits am Boden lag.
    Ich sprang eines der Sektenmitglieder an, einen bulligen Mann mit Stiernacken, und riß ihn herum. Sein Gesicht war entstellt. Mordlust sprang mir entgegen. Seine Augen waren glasig. Er schwang einen Hammer und zielte nach meiner Stirn.
    Ich duckte mich. Der Hammer sauste dicht an meinem Kopf vorbei.
    Der Mann schlug sofort hinterher, aber er rannte voll in meine Faust. Er wurde zurückgeschleudert und riß drei oder vier von seinen Komplizen mit sich.
    Dann waren auch schon meine Kollegen heran. Sie räumten gründlich auf. Schon nach wenigen Sekunden war klar, daß die Sataniden gegen sie keine Chance hatten. Darum kümmerte ich mich um den am Boden liegenden Mann, obwohl der Kampf noch nicht zu Ende war.
    Er war noch jung. Ich erkannte ihn nicht. Man mußte kein Arzt sein, um zu erkennen, daß es mit ihm zu Ende ging.
    Er sah flehend zu mir hoch. Ich ließ mich neben ihm auf die Knie sinken und beugte mich über ihn, als er die geschwollenen Lippen bewegte.
    »Angela«, hauchte er. Ich konnte ihn kaum verstehen, da rings um mich noch immer der Kampf tobte. »Was haben Sie mit Angela gemacht?«
    Meine Gedanken wirbelten durcheinander. Seiner Frage nach mußte er Angela Alessis Mann sein. Aber wie kam er hierher?
    Ich brachte es nicht übers Herz, ihm die Wahrheit zu sagen. Deshalb näherte ich meinen Mund seinem Ohr.
    »Angela ist in Sicherheit!« rief ich, damit er mich auch verstand. »Wir haben sie nach Hause gebracht!«
    Ich war nicht

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