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0049 - Das Grauen an der Themse

0049 - Das Grauen an der Themse

Titel: 0049 - Das Grauen an der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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auf.
    Instinktiv ließ ich mich neben Jane auf den Boden fallen und versuchte, sie mit meinem Körper gegen die drohende Gefahr zu schützen.
    Schleifende Schritte kamen in den Keller herunter und hielten vor unserer Tür an. Ich verkrampfte mich, als etwas über die Außenseite der Bretter kratzte.
    Im nächsten Moment sprang die Tür auf. Helles Licht flutete herein.
    ***
    Seit dem Verschwinden seiner Frau war Herb Alessi wie von Sinnen. Ein Jahr nach der Hochzeit tauchte seine Frau spurlos unter. Das ging nicht mit rechten Dingen zu! Sie war ihm nicht untreu. Nichts wußte der junge Mann sicherer als das! Sie waren bisher so glücklich miteinander gewesen, daß der Gedanke an einen anderen Mann einfach absurd war.
    Das war jedoch noch nicht alles. Herb Alessi hatte noch nie mit übersinnlichen Phänomenen, Dämonen und der Kraft der Hölle zu tun gehabt. Daher konnte er sich die Vorgänge nicht erklären, die ihn so beunruhigten.
    Wieso war er schnurstracks zu dieser Privatdetektivin gegangen? Die Polizisten hatten ihn doch damit getröstet, daß viele junge Frauen einmal den Wunsch verspürten, für einige Zeit allein zu sein. Er hatte ihnen geschildert, daß Angela während seiner Schichtarbeit verschwunden war.
    »Schichtarbeit?« hatte ein grauhaariger Sergeant gefragt und dazu den Kopf geschüttelt. »Lieber Mann, haben Sie eine Ahnung, wie viele Ehefrauen ausrücken, während der Ehemann nachts arbeitet? Alte und junge Frauen, Frauen, die verheiratet sind.«
    »Was hat das mit Angela zu tun?« hatte Herb gereizt gefragt. »Was gehen mich andere Frauen an? Ich möchte meine eigene Frau wiederhaben.«
    Der grauhaarige Sergeant hatte väterlich gelächelt und sich über das Pult gebeugt. »Ihre Frau hat etwas mit diesen anderen Frauen zu tun«, hatte er erklärt. »Sehen Sie, Ihre Frau sitzt Nacht für Nacht allein daheim herum, macht sich Sorgen um Sie, um sich selbst, um alles Mögliche. Die Decke fällt ihr auf den Kopf. Und irgendwann hat sie die Nase voll und will für ein paar Stunden völlig unabhängig sein. Manchmal bleiben sie auch ein paar Tage weg. Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen.«
    Herb Alessi erinnerte sich noch deutlich, daß er einigermaßen getröstet aus der Polizeistation gegangen war. Natürlich machte er sich weiterhin Sorgen um Angela, aber er glaubte dem erfahrenen Sergeanten. Einen anderen Grund konnte es auch gar nicht geben.
    Doch dann war er zu dieser Jane Collins, der Privatdetektivin, gegangen. Es stimmte zwar, was er ihr gesagt hatte, nämlich daß er ihren Namen im Telefonbuch gefunden hatte, doch er war förmlich von einer inneren Stimme dazu gezwungen worden.
    Über all das machte er sich Gedanken, während er ziellos durch die Stadt lief. Er wußte, daß er lieber zu Hause bleiben sollte, falls Angela zurückkam oder sich diese Privatdetektivin meldete. Vielleicht griff sogar die Polizei seine Frau auf. Trotzdem hielt er es nicht in seinen eigenen vier Wänden aus. Er hatte eine Nachricht an der Tür befestigt und war davongelaufen.
    Woher kam diese innere Stimme? Wieso hatte er etwas getan, auf das er nie von allein gekommen wäre? Und warum benahm er sich jetzt schon wieder so seltsam? Die Welt des jungen Mannes war vollkommen in Unordnung geraten.
    Er achtete überhaupt nicht darauf, wohin er ging. So merkte er auch kaum, daß er in der City von London war und soeben die St. Paul’s Cathedral passierte.
    Plötzlich ging ein gewaltiger Ruck durch seinen Körper. Er starrte auf die andere Straßenseite, wischte sich über die Augen und hätte beinahe laut aufgeschrien.
    Dort drüben ging Angela!
    »Angela!« brüllte er und rannte los.
    Ein Wagen konnte gerade noch rechtzeitig bremsen, ein zweiter nicht mehr. Der junge Mann wurde von der Stoßstange erfaßt und umgerissen. Passanten schrien erschrocken auf.
    Noch im Fallen sah Herb Alessi nur seine Frau. Sie drehte sich nicht um. Als einzige in der ganzen Straße achtete sie nicht auf den Zwischenfall. Sie ging weiter, als wäre nichts geschehen.
    Hart prallte er auf den Asphalt, doch er hatte Glück im Unglück. Er kam mit der Schulter auf, überschlug sich und rollte noch ein Stück weiter.
    Der Fahrer des Wagens sprang heraus und lief zu ihm. Passanten stürmten auf die Fahrbahn.
    Etwas benommen setzte sich Herb auf. Der Fahrer beteuerte seine Unschuld, die Passanten redeten wirr durcheinander.
    Jemand half Herb auf die Beine, als er sich hochstemmen wollte.
    »Sie sind mir direkt vor den Wagen

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