Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0049 - Die Erde stirbt

Titel: 0049 - Die Erde stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Minuten legen. Die Zünddauer ist eine Stunde. Wir werden die Wirkung unserer Aktion von hier aus beobachten. Sobald dieses System zwei Sonnen besitzt - eine riesige rote und eine kleine, weiße Sonne - ist unser Auftrag erfüllt. Der Planet Terra wird dann nur noch in der Erinnerung weiterleben."
    Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Ich werde bei meiner Rückkehr Verbindung zu Ihnen aufnehmen. Der Startbefehl zum Verlassen des Systems erfolgt kurz nach Zündung der Arkon-Bombe. Bis dahin herrscht weiterhin Alarmzustand. Wenn Rhodans Schiffe auftauchen, muß unbedingt versucht werden, sie anzugreifen und zu vernichten."
    Er erwartete keine Antwort und schaltete ab. Mehr als fünf Minuten lang hockte er regungslos hinter den Kontrollen seines Schiffes, aber dann wurde er plötzlich wieder lebendig. Mit wenigen Handgriffen beschleunigte er den Flug und scherte seitlich aus dem Verband der Flotte aus. Wie ein Raubvogel stieß sein Schiff auf das winzige Gestirn zu, das schnell größer wurde und schließlich den ganzen Bildschirm ausfüllte.
    Überall auf der zerrissenen und zerklüfteten Oberfläche öffneten sich bisher verborgene Schächte, mächtige Impuls-Geschütze schoben ihre spiraligen Läufe aus dem Grund und spien Energie und Vernichtung auf den kühnen Angreifer. Cekztel ließ alle vorhandenen Kräfte in den eigenen Schutzschirm ableiten und näherte sich unaufhaltsam der Atmosphäre, in die sein Schiff schließlich mit schrillem Aufheulen eindrang.
    Noch war die Geschwindigkeit zu hoch. Wenn die Bombe abgeworfen wurde, konnte sie immer noch zum kurzlebigen Satelliten werden. Aber die Geschwindigkeit fiel rasch ab. Ungeachtet aller Gefahren sank Cekztels Schiff tiefer und überquerte ein riesiges Gebirge. Die Abwehr war geringer geworden. Anscheinend hatten die Terraner nicht damit gerechnet, daß sich ein eventueller Angreifer ausgerechnet das Gebirge als Angriffsziel aussuchen würde. Cekztel war das recht. Er schaltete den Interkom ein. „Waffenzentrale! Bombe in zwanzig Sekunden abwerfen. Sie muß auf dem Kamm des vor uns liegenden Gebirges aufschlagen."
    Er verzögerte weiter und errechnete aus Geschwindigkeit und Höhe den ungefähren Landepunkt der Bombe. Ein flaches, nach allen Seiten steil abfallendes Plateau bot sich seinen Blicken. Jetzt glitt er dicht darüber hinweg. Gleichzeitig kam aus der Waffenzentrale die Bestätigung: „Bombe abgeworfen! Fällt auf das Plateau zu."
    Cekztel wendete und ging höher. Er sah die Bombe fallen und auf den Felsen aufschlagen. Eine kleine Staubwolke - das war alles. Silbern schimmernd lag der Metallkörper in einer kleinen, flachen Mulde. Und wartete. In neunundfünfzig Minuten war es soweit.
    Cekztel warf einen letzten Blick auf die dem Tode geweihte Welt und griff mit sicherer Hand in die Kontrollen. Das Schiff stellte sich fast senkrecht aufs Heck und jagte dann mit schnell zunehmender Geschwindigkeit in den dunkelblauen Himmel hinein, von einem plötzlich auftauchenden Ferngeschoß der Topsider verfolgt. Eine Transition über fünf Lichtsekunden brachte das Schiff in Sicherheit, denn mehr als hunderttausend Kilometer reichten die Impulstaster der Raketensteuergeräte nicht. Die Fernrakete zog weiter ihre Bahn, bis sie vielleicht in tausend Jahren ein Stück feste Materie ortete, es einholte und vernichtete. Vielleicht war es nur ein Meteor, vielleicht aber auch ein ahnungsloses Handelsschiff. Wer sollte das wissen? Cekztel jedenfalls machte sich keine Gedanken darüber. Seine Arbeit war getan. In einer Stunde bereits war er wieder unterwegs zum Kugelsternhaufen M-13.
     
    6.
     
    Deringhouse sah Rhodans Gesicht auf dem Bildschirm, obwohl die beiden Schiffe mehr als eine Milliarde Kilometer voneinander entfernt waren. Auch die Wellen des Hörfunks benötigten für die Strecke noch keine Zehntelsekunde, denn sie gingen durch den Beschleuniger der Hypersendeanlage.
    „Es ist geschehen, Deringhouse", sagte Rhodan. „Cekztel hat die Bombe gelegt. Ich werde in der verbleibenden Zeit von fünfzig Minuten versuchen, die Topsider zu retten, die sich noch auf dem dritten Planeten aufhalten."
    „Haben Sie noch soviel Zeit?" vergewisserte sich Deringhouse.
    „Ich hörte die Rede des Patriarchen an seine Flotte ab", beruhigte ihn Rhodan. „Keine Sorge, ich werde mich und die TITAN rechtzeitig absetzen. Eigentlich ist es schade um die romantische Urwelt, aber ohne ihren Verlust würden wir unser Ziel nicht erreichen. Ich hatte ohnehin schon Sorge, daß

Weitere Kostenlose Bücher