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0049 - Die Erde stirbt

Titel: 0049 - Die Erde stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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einer Handbewegung diese Möglichkeit wegwischte. „Angst! Talamon und Angst? Ich fürchte, er hat andere Gründe. Er sympathisierte mit Rhodan."
    „Mit einem Terraner, der so gut wie tot ist?" wunderte sich Gatzek ehrlich. Dann lachte er dröhnend.
    „Warum machen wir uns Gedanken um Talamon? Wenn er nicht will, soll er es eben bleiben lassen. Wir werden nun auch allein mit diesem Rhodan fertig. Gegen achthundert Schiffe kann er nichts ausrichten."
    Im Grunde hatte er recht, aber zum Glück ahnte er nicht, wie recht er hatte.
    „Talamon ist mein Freund", erklärte Topthor. „Ich will nicht, daß mein Freund falsche Wege geht, die ihm nur zum Nachteil gereichen werden. Wir müssen ihn warnen."
    „Und wie willst du das tun, wenn er sich nicht meldet?"
    Das wußte Topthor selber nicht. Er erhielt auch keine Gelegenheit mehr, lange darüber nachzudenken, denn in diesem Augenblick knackte es im Lautsprecher des Interkoms, und Regols sachliche Stimme sagte: „Soeben kommen die Sprungkoordinaten und der Zeitplan durch. Der Angriff auf die Erde beginnt in genau dreißig Minuten."
    Natürlich sagte er nicht „Minuten", aber umgerechnet bedeutete es das gleiche. Topthor schien Talamon sofort vergessen zu haben. Seinem Vertrauten Gatzek zunickend, fragte er zurück: „Wohin bringt uns der Sprung?"
    „Genau mitten hinein in das System der Terraner. Ein Patrouillenboot hat die Daten erkundet. Wir kommen keine zwei Lichtminuten von Terra entfernt aus dem Hyperraum."
    „Die Burschen werden Augen machen", knurrte Topthor. Er war der einzige der Überschweren, der die Erde schon einmal gesehen hatte, aber damals hatte ihm Rhodan einen Strich durch die Rechnung gemacht. Immerhin hatte er sein Leben geschont, aber Topthor war nicht der Mann, sich für so etwas erkenntlich zu zeigen.
    „Diesmal haben sie Pech!"
    „Hoffentlich", bemerkte Gatzek, und es klang plötzlich nicht mehr so zuversichtlich.
    Topthor hingegen verdankte sein ungutes Gefühl einem anderen Motiv: Talamon. Er wußte, daß sein Freund ein äußerst kluger Mann war, der niemals ohne gewichtige Gründe eine solche Entscheidung treffen würde, die seine ganze Karriere vernichten konnte. Wenn Talamon an diesem Angriff nicht teilnahm, so mußte er den Erfolg der Aktion von vornherein bezweifeln. Warum? Kannte er Rhodan wirklich so gut, um ihm eine Chance ausrechnen zu können? Oder hielt Talamon etwas von Dankbarkeit und glaubte, nur deshalb Rhodan nicht angreifen zu dürfen, weil dieser ihm einmal das Leben geschenkt hatte? Ein überschwerer Springer - und sentimental...?
    Topthor lachte gezwungen und stampfte in die Funkzentrale. „Nun, Regol, was ist mit Talamon?"
    „Die Rufsignale bleiben unbeantwortet, Topthor. Ihr Freund meldet sich nicht. Niemand weiß, wo er sich aufhält."
    Topthor schwieg lange, dann drehte er sich mit einem Ruck um und kehrte in den Kontrollraum zurück. Schwer ließ er sich in den Sessel fallen, der unter der Last aufquietschte.
    Gatzek wartete geduldig. Er sah Topthors Miene an, daß es besser war, jetzt zu schweigen. Denn in Topthors Gesicht stand nicht nur quälende Neugier, sondern auf einmal auch Zweifel.
     
    *
     
    Und schließlich war da noch Talamon, den Topthor so verzweifelt suchte. Er allerdings spielte in dieser galaktischen Schachpartie die verhältnismäßig unbedeutendste Rolle, denn er trat überhaupt nicht in Erscheinung. Aber gerade das war es ja, was Topthor so unsicher und wütend machte.
    Immerhin handelte er aus eigenem Entschluß, wenn er den Ruf seines Patriarchen Cekztel nicht befolgte und kein Schiff für den geplanten Angriff auf die Erde zur Verfügung stellte. Warum sollte er Rhodan Schaden zufügen? War es nicht gerade Rhodan gewesen, der ihn zum Millionär gemacht hatte? Der sein Leben geschont hatte? Der ihm bewiesen hatte, daß es auch unter fremden Rassen so etwas wie einen Ehrenkodex gab?
    Nein, Talamon sah keine Veranlassung, Rhodan zu verraten. Er stand mit seiner Flotte von zweihundert Schiffen irgendwo in der Milchstraße, schickte kleine Patrouillenboote aus und blieb mit seinen Funkgeräten auf Dauerempfang. Es war sein fester Entschluß, Rhodan zu helfen, wenn es sich als notwendig erweisen sollte. Sein Versuch, den Terraner zu warnen, war erfolglos geblieben, wenigstens hatte er keine Antwort erhalten.
    Immerhin verfolgte er alle Sendungen der sich versammelnden Springerflotte und war über das Unternehmen bestens unterrichtet. Auch Topthors Rufe fing er auf, beantwortete sie aber

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