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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Zusammenhängen, Mister
Brent«, sagte er leise. »Ich glaube, ich ahne, was in Ihnen vorgeht. Es sind
Hypothesen, Sie aber brauchen Beweise. Wenn Mister Ritchner – wie Sie vermuten
– in Todesgefahr schwebt, dann wird in den nächsten vierundzwanzig Stunden ein
Testament gültig, das insgesamt zwanzig Millionen Dollar in die Hände des
spiritistischen Zirkels bringt. Mister Ritchner ist eine Schlüsselfigur. Das
Testament ist rechtlich in Ordnung, niemand wird es anfechten können. Die
Erbschaft wird einem Konto überschrieben, das dem Zirkel gehört – ich habe
schon zu viel gesagt, viel zu viel!«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, Mister Hoggan.«
    Larry warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Die Sekunden schienen auf
einmal doppelt so schnell zu vergehen, die Zeit drängte plötzlich. »Ich muss
gehen, Mister Hoggan.«
    »Ich muss Sie noch um eins bitten: das Gespräch, das ich mit Ihnen geführt
habe, war vertraulich.«
    Larry verabschiedete sich. Der Lift trug ihn abwärts. Larry ging auf die
Straße hinaus.
    Es war windig und etwas kühler als vor einigen Stunden.
    Die Zeitungsjungen brüllten die neuesten Schlagzeilen, viele Passanten
kauften das Extrablatt, das schreiend angeboten wurde.
    Larry Brent war noch so in Gedanken versunken, dass er zunächst gar nicht
begriff, was die Zeitungsboys riefen.
    Er dachte daran, wie wichtig es jetzt sei, Mr. Ritchner zu finden und ihn
zu verstecken, um die Bande – wie er im stillen den spiritistischen Zirkel
bezeichnete – aus der Reserve zu locken.
    Er war überzeugt, dass mehrere Betrüger und Mörder am Werk waren. Dies war
nicht die Tat eines einzelnen, zu viel Organisation, zu viel Übersicht und
Planung erforderten die Dinge.
    Da hörte er den Namen, den ein Zeitungsjunge rief. Mit drei, vier Sätzen
war Larry bei dem Boy, warf ihm einen Halbdollar hin und riss ihm förmlich das
Extrablatt aus der Hand. Seine Augen schienen einen Ton dunkler zu werden. Er
sah die dreispaltige Überschrift mit Balken, über zwei Spalten ein Bild von –
Mr. Ritchner. Selbstmord! Die
Überschrift brannte wie Phosphor in seinen Augen. Darunter: » Mister Ritchner, der bekannte Millionär, ist
tot! Zwei spielende Jungen haben seinen Leichnam im Big Black River gefunden .«
     
    ●
     
    Die Fahrt mit dem Zug nach Pickens schien eine Ewigkeit zu dauern.
    Larry Brent bereute, keinen Leihwagen genommen zu haben. Er wollte das in
Pickens sofort nachholen.
    Seine Gedanken arbeiteten ständig.
    Er versuchte, aus dem Bisherigen ein Bild zu formen und kam zu dem Schluss,
dass der Millionär offensichtlich auf der Suche nach seiner Frau gewesen war.
    Donald Ritchner war aus dem Big Black River gefischt worden. Selbstmord?
Larry glaubte keine Sekunde daran! Die geheimnisvollen Täter hatten einen
entscheidenden Zug vorgenommen.
    Donald Ritchner hatte sterben müssen – jetzt erfüllte sich der Sinn des
Testaments. Und niemand hatte eine Handhabe gegen den unsichtbaren Gegner, der
in der Anonymität des spiritistischen Zirkels verschwand.
    Irgendjemand war darunter, der seine Taschen füllte, der klug und geschickt
vorging, so geschickt, dass man ihm nicht mal einen Mord nachweisen konnte.
    Sofort nach seiner Rückkehr setzte sich Larry Brent mit Sheriff Starton in
Verbindung.
    »Der Fall ist klar«, meinte der dicke Starton, und er schob die Brille auf
seiner Nase zurecht. »Wir haben Ritchner selbst aus dem Fluss herausgeholt.«
Und auf einer Karte zeigte er die Stelle, wo man das Auto gefunden hatte, mit
dem der Millionär zum River gefahren war.
    Dreihundert Meter weiter flussaufwärts hatte man ihn gefunden. »Ein
Selbstmord, jeder Zweifel ausgeschlossen, Mister Brent! Er war verzweifelt,
weil er unter Gedächtnisstörungen litt. Die Sache letzte Nacht – die habe ich
Ihnen ja schon erzählt.« Larry bekam das ganze Geschwätz von der verschwundenen
Leiche, der seltsamen Bemerkung über das Fruchtsaftfläschchen und die
widersprüchlichen Aussagen noch einmal zu hören.
    »Trotzdem«, sagte der PSA-Agent, »so klar ist die Sache nicht.«
    Sheriff Starton winkte ab. »Natürlich, ihr Privatdetektive, ihr glaubt
immer mehr zu sehen als die Polizei.«
    »Mrs. Ritchner ist noch immer verschwunden«, sagte Larry leise. »Gibt Ihnen
das denn gar nicht zu denken, Sheriff?«
    Der winkte wieder ab. »Vielleicht haben sich die beiden gestritten, und sie
ist mit unbekanntem Ziel abgereist. In den nächsten Tagen – vielleicht noch
heute Abend, wenn sie hört, was geschehen ist – taucht

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