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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sie wieder auf.«
    »Daran glaube ich nicht.«
    »Sie sind sich Ihrer Sache sehr sicher, junger Mann!« Sheriff Startons
Stimme wurde scharf. Er konnte es auf den Tod nicht leiden, wenn man ihm
widersprach.
    »Ich denke nur nach, Sheriff Starton, das ist alles«, antwortete Larry
ruhig. Dann ging er und ließ einen wütenden Beamten zurück, der wenig später
seinen Zorn an seinen Untergebenen ausließ.
     
    ●
     
    Es war Abend. Der Himmel verdüsterte sich. Eine Regenfront näherte sich von
Südosten. Der Wind blies noch immer recht heftig.
    Larry lieh sich einen Wagen. An einer Tankstelle bekam er einen alten,
klapprigen Packard. Unruhe trieb ihn zum Big Black River hinunter.
    Was hatte Donald Ritchner veranlasst, zum Fluss zu gehen?
    Jeanne hatte erzählt, dass die Ruine der Treffpunkt des spiritistischen
Zirkels sei. Hatte Donald Ritchner dort etwas suchen wollen? War er in die
Hände seiner Mörder gelaufen – oder hatte man ihn gar gefunden?
    Larry befuhr den schmalen Seitenweg. Es regnete. Der Boden war aufgeweicht,
und in den großen Mulden sammelte sich das Wasser zu schmutzigen Pfützen. Der
Wind rauschte zwischen den schwarzen kahlen Stämmen, und grauer Nebel stieg aus
dem feuchten, mit totem Laub bedeckten Boden.
    Larry stellte den Wagen fast an der Stelle ab, an der auch Donald Ritchner
das Kabriolett abgestellt hatte.
    Der PSA-Agent schlug den Kragen höher, bahnte sich einen Weg durch das
Dickicht und stieg über Erdlöcher und umgestürzte Baumstämme hinweg, die in der
Feuchtigkeit verfaulten.
    Larry sah kaum die Hand vor Augen. Immer wieder ließ er die Taschenlampe
aufleuchten, um sich zu orientieren.
    Es konnte nicht allzu lange her sein, dass Donald Ritchner hier gewesen
war, doch der Nieselregen hatte die Spuren verwischt. Nein – deutlich sah Larry
jetzt im schlammigen Boden Fußabdrücke, die sich mit Wasser gefüllt hatten.
    Waren es Ritchners Spuren?
    Larry ging in die Hocke und ließ den Kegel der Taschenlampe kreisen. Er
hatte durch alle möglichen Tricks auf sich aufmerksam gemacht. Und auch jetzt
hatte er wieder das Gefühl, dass man ihn beobachtete und dass er nicht allein
war.
    Larry kniff die Augen zusammen. Einsamkeit hüllte ihn ein. Der Regen fiel
dumpf und monoton auf den Waldboden, der Nebel wanderte zäh zwischen den kahlen
schwarzen Stämmen, die sich hinter dem milchigen Dunst wie Spukgestalten
abzeichneten. Und dahinter erkannte er die Umrisse einer großen schwarzen
Ruine, die auf einer Anhöhe stand.
    Pfffitsch – machte es da. Glühendheiß zischte die Kugel über seinen Kopf
hinweg. Larry warf sich sofort herum, die Taschenlampe verlosch.
    Ein zweiter Schuss. Zwei Meter neben ihm schlug die Kugel dumpf in den
Boden. Dreck und feuchtes Laub spritzten auf.
    Wie durch Zauberei hielt Larry seine Smith & Wesson Laserwaffe in der
Hand.
    Also doch! Jemand hatte seine Ankunft erwartet, oder man hatte ihn
verfolgt. Und jetzt in diesem abgelegenen Winkel, wo es keine Zeugen gab,
wollte man ihm den Garaus machen.
    Larry drückte zwei-, dreimal ab.
    Die nadelfeinen Laserstrahlen zuckten wie Blitze durch den düsteren Wald.
Ein Strahl bohrte sich in einen schwarzen Stamm. Die ungeheure Energie ließ die
Feuchtigkeit auf der Rinde verdampfen, und Flammenzungen leckten gierig über
das morsche Holz.
    Während er noch schoss, rollte sich der PSA-Agent herum, um seine Position
zu verändern. Hinter einem Erdhügel suchte er Schutz. Drei, vier Kugeln
zwitscherten über die Büsche hinweg und klatschten in den nassen Boden, keine
zehn Zentimeter von der Stelle entfernt, wo Larry Brent noch eben gestanden
hatte.
    X-RAY-3 reagierte sofort und erwiderte das Feuer. Er zielte in Richtung des
Mündungsfeuers. Ein Aufschrei gellte durch die Nacht und hallte wie der Schrei
eines verletzten Tieres durch den großen, einsamen, düsteren Wald. Dumpfe
Schritte waren plötzlich in der Nähe zu vernehmen. Larry sah, dass an einem
schwarzen Stamm ein Zweig brannte, der funkensprühend zu Boden fiel und auf der
nassen Erde zischend verlosch.
    Die Schritte verebbten und verloren sich in Richtung der Ruine.
    Larry Brent blieb noch drei Sekunden liegen, dann erhob er sich vorsichtig.
Er hielt die entsicherte Laserwaffe in der Hand, bereit, sein Leben sofort zu
verteidigen, wenn die Situation es erforderte.
    Er nutzte jede Deckung aus und schlich auf Zehenspitzen von einem Stamm zum
anderen. Vielleicht hatte er seinen Gegner getroffen? Der Schrei deutete darauf
hin. Vielleicht hatte er eine starke

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