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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Larry dort einige der Burschen aufgescheucht. Dieser weltabgeschiedene Ort
flöße ihr auch ein wenig Furcht ein, gestand sie. Dies sei der Grund, weshalb
sie niemals ohne Gewehr ausritt.
    »Dennoch finde ich es erstaunlich, dass man auf Sie geschossen hat«, fuhr
sie fort. »Man musste doch damit rechnen, dass die Leute, die dem
spiritistischen Zirkel angehören, darauf aufmerksam würden. Um diese Zeit sind
doch bestimmt schon einige Mitglieder da.«
    Larry kam aus den Überraschungen nicht mehr heraus. »Was wissen Sie von dem
Zirkel?«
    Sie lachte. »Eine ganze Menge! Schließlich gehöre ich auch dazu! Schon
wenige Tage nach meiner Ankunft hier in Pickens erhielt ich von einem Bekannten
eine Einladung. Ich habe seitdem keine Séance ausgelassen.« Ihre Augen verschleierten
sich plötzlich. Sie kam ins Schwärmen. Sie behauptete steif und fest, mehrmals
Kontaktgespräche mit ihrem toten Onkel gehabt zu haben.
    Larry Brent ließ sich daraufhin einen dritten Whisky einschenken, um das
Gehörte zu verdauen. Er musste sich im Stillen eingestehen, dass er ihr einen
solchen Kontakt nicht zugetraut hätte.
    »Sicher würde Sie einmal eine solche Séance interessieren«, meinte sie in
beinahe hellseherischer Voraussicht. »Aber das wird leider nicht möglich sein.
Es ist ein bestimmter Kreis, der zusammenkommt, ein Kreis aus unserer
Gesellschaft.« Larry fand sie auf einmal nicht mehr ganz so sympathisch. Sie
ließ das Thema schnell fallen, als sie auf den Ring an Larrys linker Hand
aufmerksam wurde. Sie nahm seine Finger in ihre Hand. »Ein interessantes und
sicher auch kostbares Stück«, bemerkte sie. Es war Larry Brents PSA-Ring. Patsy
betrachtete ihn sich genau. In der schmalen Fassung las sie die feine Gravur.
»Im Dienste der Menschheit – X-RAY-3!« Sie schüttelte den Kopf. »Das verstehe
ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, meinte Larry, während er seine Hand weiter in der ihren
liegen ließ. »Einer meiner Vorfahren hat sich dieses Monstrum einmal anfertigen
lassen. Was die Inschrift bedeutet – das mag begreifen, wer will.«
    »Der Ring ist demnach schon sehr alt?«
    »O ja.«
    »Er sieht aber noch neu aus.«
    Larry nickte. »Das kommt davon, dass ich ihn erst kürzlich aufpolieren
ließ. Man kann ein Erbstück schließlich nicht verkommen lassen.« Es vergingen
noch zehn Minuten, dann folgte der Aufbruch. Patsy erklärte sich bereit, Larry
in die Stadt zu bringen. Doch er lehnte ab. »Ich habe meinen Wagen weiter
flussabwärts stehen«, erklärte er. »Dann bringe ich Sie wenigstens dorthin. Sie
müssen sich jetzt noch schonen.«
    Der Regen hatte nachgelassen. Larry stieg hinter Patsy auf den Fuchs. Sie
ritten weit um die Ruine herum, die sich schemenhaft hinter dem Nebel
abzeichnete. Unwillkürlich warf Larry einen Blick hinüber. Alles war still
dort, totenstill. Und doch hielten sich dort Menschen auf.
    Sie erreichten den Packard. Er stand unberührt an der Stelle, an der Larry
ihn zurückgelassen hatte.
    Der PSA-Agent verabschiedete sich von Patsy. Sie erwiderte seinen
intensiven Blick. Dann ritt sie zurück. Sie wollte direkt zur Ruine reiten. In
etwas mehr als zwei Stunden würde die Séance beginnen, und zuvor wollte sie
noch mit einigen Mitgliedern plaudern.
    Larry Brent sah ihr nach. Sie verschwand zwischen den kahlen schwarzen
Stämmen, hinter dem schwebenden Nebel, Richtung Ruine. Larry startete. Eine
Episode war zu Ende. Er sollte sich täuschen!
     
    ●
     
    Im Singing River angekommen,
erneuerte er den Verband, nahm aus seiner Agentenausrüstung, die er gut
versteckt hielt, ein blutstillendes Präparat und zog sich dann frisch an.
    Unwillkürlich ging Larry Brents Blick über die Terrasse hinweg, wo sich die
Rückwände der Garagen abzeichneten. Er sah einen dunklen Schatten und erkannte
gerade noch, wie eine Gestalt in einer schattigen Ecke verschwand.
    Larry ging zu dem Schreibtisch, zog eine Lade auf und grinste vor sich hin.
Plötzlich lief alles wie am Schnürchen. Er hatte damit gerechnet, dass man sein
Zimmer überwachte, es war die logische Entwicklung, die jetzt aufgrund seiner
Vorbereitungen einfach folgen musste.
    Larry knipste eine Lampe an. Er sagte leise vor sich hin: »Beobachte mich
nur recht genau, damit dir nichts entgeht. Ich glaube, du erlebst die schönste
Überraschung deines Lebens, Bursche!«
     
    ●
     
    Fernandez Cruzco, der reiche Plantagenbesitzer und Haziendero aus
Südamerika, kam in die Halle des Hotels und erkundigte sich, ob während seiner
Abwesenheit eine

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