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0051 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0051 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chef, wenn es erforderlich sein sollte, auch das letzte zu wagen. Immer wieder beglückwünschte er sich zu seinem Entschluß, vor acht Monaten in der neugegründeten Firma seinen Dienst angetreten zu haben.
     
    *
     
    „Zentral-Einkaufsleitung!" Dort befand sich John Marshall. Er hatte achtzehn Instanzen überspielt, auf seinen Arbeiterrobot gedeutet, der sich mit dreißig Katalogen abschleppte, und saß jetzt Kolex gegenüber - ein alter Ara, gebeugt durch die Jahre, aber auch ein schlauer Fuchs. Seine Augen blickten lauernd auf John Marshall. Er ließ ihn reden. Sein Mund blieb geschlossen, aber seine Finger blieben keine Sekunde ruhig.
    John wußte, was der alte Fuchs mit seinen Fingern machte, denn er las Kolex Gedanken. Der alarmierte nacheinander alle Stellen des Mammut-Apparates, die an dem Erwerb bisher unbekannter Tiere interessiert sein konnten.
    Diese Unterredung wurde jetzt schon an über zwanzig Stellen mitgehört und mitgesehen. Nur der Katalog lag noch nicht vor, Ixts Arbeiterrobot hielt die Exemplare noch in seinen Stahlarmen und stand unbeweglich hinter seinem Herrn.
    Wieder stellte Kolex mit Tastendruck eine neue Verbindung her. John Marshall nahm sich zusammen, keinen Triumph zu zeigen. Jetzt hing auch der Biomediziner Man Regg am Draht.
    „Einen Katalog!" forderte Marshall den Roboter auf.
    Er legte ihn genau vor die Kristallinse des Feldprojektors. Im gleichen Moment verdunkelte sich der Raum automatisch. Auf vier mal fünf Meter wurde das Abbild des ersten Tieres auf die Strahlwand geworfen.
    John Marshall wappnete sich mit Geduld. Ihn interessierten jetzt nur Kolex Gedanken. Während er mit halb geschlossenen Augen im Sessel saß, las er sie.
    Was der Chef der Ara-Einkaufsleitung äußerlich verbarg, enthüllten seine Gedanken. Immer wieder kämpfte er gegen das Bestreben an, in Begeisterung auszubrechen. Immer wieder verkniff er sich, aufzuspringen und Erstaunen auszudrücken. Über achthundert Tolimon-Jahre lang war er Chef der Einkaufsleitung, aber in all diesen Jahrhunderten hatte er so etwas Grausiges, Einmaliges und Neues noch nie in dieser Menge zu Gesicht bekommen.
    Eine volle Stunde dauerte die Projektion. Dann flutete das grelle Licht der Sonne wieder in den Raum.
    Perry Rhodans Mutant nannte seinen Preis. Er verlangte 2,1 Millionen! Er wurde darüber nicht rot. Er kannte ja Kolex Gedanken. Der war bereit gewesen, bis zu dieser Summe zu gehen!
    Aber statt Marshalls Forderungen zu akzeptieren, drohte der Ara versteckt: „Sie haben die Wesen ja noch nicht hier, Ixt; wie Sie mir erzählten, ist das Geschäft über Hyperkom abgeschlossen worden. Was glauben Sie, was es mich kostet, festzustellen, welcher Springer diese Ladung an Bord hat und dann mit ihm zu verhandeln - ihn durch die Blume verstehen zu lassen, daß er Schwierigkeiten bekäme, wenn er das Geschäft nicht mit uns machen würde ..." Genau dasselbe dachte Kolex auch. John Marshall in seiner einmaligen Springermaske lächelte ihn mitleidig an. „Bitte, Kolex!" Mehr sagte er nicht.
    Das Lauern in des anderen Augen wurde noch größer. Hastig verlangte er eine Verbindung zur Hyperkom-Überwachung.
    Sie kam. Ein Ara versprach, in wenigen Augenblicken die verlangten Angaben durchzugeben.
    Der Augenblick kam nicht! John Marshalls mitleidiges Grinsen verstärkte sich. „Kolex", sagte er betont, „ich bin Springer! Mein Hyperkom ist eine Springerkonstruktion!"
    Damit gab er zu verstehen, daß es der Hyperkom-Überwachung auf Tolimon nicht möglich war, festzustellen, mit wem er gesprochen hatte und worüber.
    Fast gleichzeitig kam von der Überwachung auch die kleinlaut klingende Mitteilung, die verlangten Angaben nicht liefern zu können.
    Da besaß Kolex doch noch die Dreistigkeit zu fragen: „Sind Hyperkoms dieser Art auf Tolimon erlaubt, Ixt?"
    John Marshall fuhr sein größtes Geschütz auf: „Werde ich hier verhört, oder wo bin ich hier? Kolex, wir Galaktischen Händler handeln mit allen im Imperium, und es gibt außer den Aras auch noch andere, die an meinem Angebot interessiert sind. Betrachten wir unsere Unterhaltung als beendet, nicht wahr?"
    Über Trulan hing die mittägliche Hitzeglocke von 45 Grad im Schatten, als zwischen der Einkaufsleitung der Aras und Ixt, dem galaktischen Tierhändler, der Zwei-Millionen-Vertrag abgeschlossen wurde.
    Als John Marshall Kolex verließ, waren sie die besten Freunde geworden!
     
    *
     
    Zwei Tage später landete die BET-765 auf Trulans Raumhafen. Die Ankunft des

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