0051 - Jagd nach dem Leben
worum es ging.
Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen trat sie ein, spielte die Erstaunte, anstelle von Man Regg drei fremde Aras vor sich zu sehen, nahm Platz und fand sich kurz darauf schon in eine scharfe Prüfung verwickelt.
Sie bedurfte ihrer ganzen Energie und Konzentration, um nicht von dem Extrem der überragenden Studentin in das andere Extrem auffälliger Dummheit zu fallen.
Das ihr in der Hypnoschulung übermittelte Arkon-Medizinwissen hätte ihr jetzt nicht viel helfen können, aber wie sie Man Reggs Kenntnisse ausgenutzt hatte, um zu brillieren, so benutzte sie jetzt das Wissen ihrer drei Prüfer, um sämtlichen Klippen und Fallen auszuweichen. Wenn sie auch Telepathin war und der anderen Gedanken las, so war es doch eine Meisterleistung, drei Gehirne zu kontrollieren, sich selbst auf die Antwort zu konzentrieren und dabei die sicher und selbstbewußt auftretende Arkonidin zu bleiben.
Plötzlich störte sie ein starker Impuls, der aus einem Nebenraum kam. Gerade war eine bedeutsame Frage an sie gestellt worden.
Laury Marten nahm zu dem auf allen Sternen gebräuchlichen Mittel Zuflucht, indem sie angab, die Frage nicht verstanden zu haben. So gewann sie Zeit, um zu erfahren, wer in einem Nebenzimmer saß und mit stärkster Konzentration an sie dachte, und gleichzeitig benutzte sie diese Frist, um ihre Erwiderung zu formulieren.
Plötzlich wurde sie übermütig. Die drei Prüfer begannen, in ihr das medizinische Phänomen zu sehen - und die an sie gerichtete Frage begann sie mit Man Reggs Gedanken in der Art zu beantworten, daß sie das, was Regg als richtig erkannt hatte, von ihrem Standpunkt aus als unrichtige Beobachtung hinstellte und drei Argumente anführte, die in Man Reggs Forschungsreihe die schwächsten Glieder der Kette darstellten.
„Ja, ist Arkon denn auf dem Gebiet der genetischen Forschung so weit, daß diese bisher allen Ärzten unbekannten genetischen Reize Allgemeingut geworden sind?" platzte Assa überrascht heraus.
Liebenswürdig erwiderte Laury Marten: „In meinen Unterlagen befindet sich auch der Nachweis, daß ich ein Jahr lang Mogulds Assistentin war, und Moguld dürfte auch auf Tolimon einen guten Ruf haben."
„Uns ist aber nichts davon bekannt, daß Moguld sich mit Vererbungsbiologie beschäftigt, Arga Silm!"
Sie blieb liebenswürdig. „Ist Arkons Imperium alles bekannt, was auf den Ara-Welten schon erforscht worden ist?"
„Das ist kein Argument", zischte Assa bösartig.
„Ist denn Mogulds Theorie ein Argument, wenn er behauptet, daß in den Chromosomen das Geheimnis des ewigen Lebens verborgen liegt?"
„Irrsinn!" knurrte Assa. „Auch dann noch Irrsinn, wenn man die artgebundene Chromosomenzahl künstlich erhöht und diese Zusatz-Chromosomen zwingt, ihre indirekte Zellteilung aufzugeben?"
Laury Marten lächelte, aber innerlich fieberte sie. Kelise, Assa und Gelte waren im Augenblick ein Bündel Angst. Sie sahen ihr größtes Geheimnis entdeckt. Bis zu diesem Punkt hatten sie das Problem durchdacht, und Laury Marten flehte die Götter an, einer von ihnen möchte jetzt das gesamte Problem durchdenken und ihr damit das Verfahren verraten, auf welchem verschlungenen Weg sie das Serum zur Lebensverlängerung herstellten. Dann war ihre Aufgabe gelöst; dann war Perry Rhodan von dem unerträglichen seelischen Druck befreit, daß Thora, die geliebte Frau an seiner Seite, von einem Tag zum ändern stärker alterte und Crest, der arkonidische Freund, zum Greis wurde.
Sie las neue Gedanken-Bruchstücke, aber sie gaben ihr zu erkennen, daß diese drei Aras, vor denen sie saß, eine unendliche Verlängerung des Lebens ohne Serum erzwingen wollten. Und sie schienen von diesem Ziel nicht mehr weit entfernt zu sein!
Gerade versuchte sie, die Aras in diese Richtung hin hypnotisch zu beeinflussen, als Man Regg aus dem Nebenraum kam und ihr gratulierte!
Sie bedauerte sein Eintreten. Die drei Ara-Ärzte hatten ihr mit ihren Überlegungen erst einen Teil des Geheimnisses verraten, auf welchem Weg sie der Unsterblichkeit näherkommen wollten.
Während sie es noch fertigbrachte, über Man Reggs Lob rot zu werden, gratulierte sie in Gedanken der Solaren Abwehr, welche ihre persönlichen Unterlagen so sorgfältig erstellt hatte. Doch als Laury Marten diese Männer in Terrania lobte und John Marshall sie ob ihrer Nachlässigkeit verurteilte, wußten sie beide nicht, daß die Solare Abwehr ohne die Hilfe einiger Galaktischer Händler nie imstande gewesen wäre, derartig
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