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0052 - Der doppelte Dämon

0052 - Der doppelte Dämon

Titel: 0052 - Der doppelte Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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und Schwefel zusammenhalten.«
    »Von nun an werden wir das.«
    »Ja, Nico.«
    »Deine Hand darauf«, verlangte Nico Nantwick. Er streckte Noah die Hand entgegen.
    »Ich habe mich unmöglich benommen«, sagte Noah und senkte verlegen den Blick.
    »Ich konnte deine Reaktion verstehen. Du hast mit Mildred ein halbes Jahr zusammen gewohnt. Du hast sie geliebt…«
    »Ich wollte sie heiraten.«
    »Davon wußte sie nichts. Als ich ihr begegnete, war mir, als hätte mich ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Es war mir unmöglich, Mildreds Nähe zu meiden. Ihr ging es genauso. Wir spürten von Anfang an, daß wir füreinander bestimmt waren. Mein Herz sagte mir, daß Mildred mit dir nicht glücklich werden würde, weil sie mich liebte. Als ich sie fragte, ob sie meine Frau werden wollte, weinte sie deinetwegen. Sie wollte dir nicht wehtun, hatte aber gleichzeitig den unbändigen Wunsch, mich zu heiraten…«
    »Ich hätte Verständnis dafür aufbringen müssen«, sagte Noah Nantwick ernst. »Statt dessen reagierte ich mit Zorn und Wutanfällen. Ich war nicht Mildreds Mann. Sie war frei. Sie durfte sich ungehindert entscheiden. Trotzdem habe ich sie geschlagen. Das werde ich mir nie verzeihen.«
    »Du solltest es vergessen. Auch Mildred trägt es dir nicht mehr nach. Es gibt nichts mehr, was unser Verhältnis zueinander trübt, Noah, und darüber freue ich mich.«
    Die Männer gingen weiter.
    Sie näherten sich einer kleinen Baumgruppe.
    »Ich habe dich gehaßt«, gestand Noah Nantwick.
    »Das weiß ich«, sagte Nico. »Ich konnte dich verstehen.«
    »Du hast mir, als wir noch Kinder waren, immer alles weggenommen. Wenn ich mich wehrte, hast du mich verprügelt.«
    »Ich verspreche dir, ich werde dir nie wieder etwas wegnehmen, Noah.«
    »Du hast ja jetzt alles.«
    »Laß uns über deine künstlerischen Pläne reden, Noah«, schlug Nico Nantwick vor. »Was macht die Malerei?«
    »Nach den anfänglichen Hungerjahren haben sich inzwischen die ersten Erfolge eingestellt.«
    »Das freut mich für dich, Noah.«
    »Ich reise viel. Meine Bilder werden in Perth, Adelaide, Canberra, Sydney und anderen Städten ausgestellt. In vier Wochen gibt es in Melbourne eine Vernissage. Der Kulturstadtrat von Melbourne hat mich beauftragt, ein riesiges Mosaik zu entwerfen, das in einem neuen Park seinen Platz haben soll. Du weißt, ich konnte mit Geld noch nie viel anfangen, deshalb hat es mir auch nichts ausgemacht, daß ich lange Zeit keines hatte. Jetzt wächst mein Bankkonto von Monat zu Monat, aber ich lebe immer noch so einfach und bescheiden wie früher…«
    Noah Nantwick stockte plötzlich.
    Er hatte zu Boden gesehen, während er sprach. Als er dann Nico wieder anschauen wollte, war dieser nicht mehr da.
    Verständnislos blickte Noah Nantwick sich um. Er war an der kleinen Baumgruppe vorbeigeschlendert, ohne es zu merken.
    War Nico hinter einen der Bäume getreten? Wieso hatte er nichts gesagt?
    Er hatte ihn, Noah, einfach weiterreden lassen. Noah Nantwick ärgerte sich darüber. In Wirklichkeit schien es ihn nicht zu interessieren, was die Malerei machte und wie es seinem Bruder ging.
    Verdrossen machte Noah Nantwick auf den Absätzen kehrt. »Nico!« rief er. »Nico, wo bist du?«
    Er erhielt keine Antwort. Das vergrößerte Noahs Ärger. Was bezweckte Nico damit? Warum versteckte er sich?
    »Also, Nico, ich muß schon sagen, ich finde dieses Versteckspielen wirklich zu albern. Wir sind keine Kinder mehr!«
    Noah erreichte die Bäume. Ihre Kronen waren ausladend und spendeten reichlich Schatten.
    »Nico, laß doch den Quatsch!« rief Noah Nantwick erbost. Er sah hinter jeden Baum. Nico schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    »Jetzt reicht’s mir!« rief Noah brummig. »Wenn du das witzig findest, dann muß ich dir sagen, daß ich nicht darüber lachen kann. Ich gehe jetzt zum Landrover zurück. Wenn du nicht mitkommst, fahre ich ohne dich ab.«
    Verdrossen vernahm er das Knacken eines morschen Astes. Er drehte sich um und sah Nico.
    »Also wirklich, ich fand das überhaupt nicht ulkig«, knurrte Noah.
    Nico Nantwick ging auf ihn zu. Er war plötzlich verändert. Seine Miene war härter geworden. Die Augen blickten unerbittlich, böse und gemein.
    »Wo hast du gesteckt?« wollte Noah wissen. Ihm fiel die Veränderung an seinem Bruder nicht auf. Er spürte zwar die Kälte, aber ihm wurde nicht bewußt, daß Nico es war, der sie verströmte.
    Nico antwortete nicht.
    »Ich habe dich etwas gefragt!« sagte Noah mißgelaunt. »Bist

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