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0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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was die sahen, hatte nichts mehr mit einem arkonidischen Inspekteur zu tun. Vor ihnen stand eine lächerliche Figur in rosa Unterhosen und nicht mehr ganz heilen Socken. Nur die ordengeschmückte Jacke zeugte noch von ursprünglicher Pracht.
    Einige der Polizisten begannen laut zu lachen.
    Zuerst hörte Glogol es nicht, aber dann überzog sich sein Gesicht mit Zornesröte. Wütend fuhr er herum und brüllte die Missetäter an. Der Erfolg war aber anders, als er erwartet hatte.
    Die Soldaten und ihre Offiziere, der zurückgekehrte Sicherheitsminister und andere Vertreter der Öffentlichkeit ließen ihre Scheu und Zurückhaltung fallen. Vor einem Inspekteur in Unterhosen verspürten sie keine Ehrfurcht und Angst mehr. Er war ein Mensch wie sie, dazu noch ein sehr komischer. Zog sich einfach mitten auf dem Raumfeld aus!
    Glogol taumelte, als das Gelächter gegen ihn anbrandete. Er suchte nach einem Halt und stützte sich auf einen seiner Diener, die ihn ständig begleiteten.
    „Das werdet ihr büßen!" schrie er, wobei seine Stimme sich fast überschlug. „Ihr beleidigt das Imperium!
    Der Robot-Regent wird diese Schmach nicht ungesühnt lassen, dafür werde ich sorgen!" Plötzlich, wie umgewandelt, wurde er eiskalt und gelassen. Seine Stimme bekam wieder den gewohnten Tonfall, wenn die Arroganz in seinem Aufzug auch nicht ganz überzeugend wirkte. Er sagte zu den sich vor Lachen biegenden Technikern: „Los, beginnt mit eurer Arbeit! In zehn Minuten will ich das Innere dieses Schiffes betreten!"
    Dann befahl er seinem Diener, sich die Hosen auszuziehen.
     
    *
     
    Gucky schmunzelte noch, als er zehn Minuten nach Marshalls Aufforderung im Waldversteck materialisierte. Kaum nahm seine Gestalt feste Formen an, sank er erschöpft auf den weichen Blätterboden und wollte sich ausschütten vor Lachen. Rhodan, der durch Marshall über die Vorgänge informiert war, hatte nur deshalb nicht eingegriffen, weil er plötzlich erkannte, daß die Spielerei des Mausbibers sehr wohl nützliche Folgen haben konnte. War das Ansehen des echten Inspekteurs einmal dahin, würde die Flucht von Tolimon gewiß leichter sein.
    Auch Laury war über das Geschehen unterrichtet, lediglich Graf Rodrigo erschrak fast zu Tode, als Gucky plötzlich mitten unter ihnen auftauchte. Am allerwenigsten verstand er das Grinsen der beiden Männer, Guckys und des Mädchens.
    „Was ist geschehen?" forschte er. Rhodan erklärte es ihm. Da überzog auch die Züge des Edelmannes ein frohes Lächeln; anscheinend konnte er sich einen Fürsten in langen Unterhosen recht gut vorstellen, und es sah seiner Reaktion nach auch ganz so aus, als sei ein Mann in dieser Bekleidung auch auf der Erde des 17. Jahrhunderts keine Ehrerbietung erweckende Figur gewesen.
    „Sehr gut gemacht, mein kleiner Knappe", beugte er sich zu Gucky und streichelte dessen Fell. „Die Leute in Trulan werden vor Heiterkeit vergessen, nach uns zu suchen."
    „Unser Schiff vergessen sie aber nicht", sagte Rhodan ernüchtert und zog das Gerät für die Fernkontrolle näher zu sich heran. „Es wird Zeit, daß wir an die Sicherheit denken. Wenn wir Glogol Gelegenheit dazu lassen, wird er unsere Flucht vereiteln - trotz seiner Blamage. Er trägt jetzt übrigens die Hosen seines Dieners, wie Gucky den Gedanken einiger Zuschauer entnimmt. Der arme Kerl."
    „Wer, der Diener?" vergewisserte sich Graf Rodrigo.
    „Unsinn, Glogol natürlich. Er hat keine Streifen mehr an der Hose." Marshall grinste, als er das sagte.
    Rhodan stellte einige Rädchen und Zeiger ein, richtete den kleinen Kasten mit der nadeldünnen Antenne in Richtung des Raumhafens und zog dann einen kleinen Hebel vor, der sich in einem Kugelgelenk nach allen Seiten gleich gut bewegen ließ.
    Der kleine Orientierungsbildschirm blieb dunkel, denn für so kurze Entfernungen taugte er nicht.
    „Werden sie das Boot nicht verfolgen, wenn es plötzlich startet?" fragte Marshall besorgt. „So schnell können wir gar nicht einsteigen, wie man über uns herfallen wird" Rhodan wandte sich an Laury. „Geben Sie mir die Ampulle mit dem Serum, Laury. Wir werden uns sehr beeilen müssen, und ich möchte nicht, daß Sie es verlieren."
    Er nahm die kleine Flasche in Empfang, betrachtete sie einen Augenblick mit großem Interesse und schob sie dann in die Tasche. Erst dann beantwortete er Marshalls Frage.
    „Sie haben recht, John. Sobald unser Boot gelandet ist, müssen wir versuchen, schnell einzusteigen und zu starten. Die Polizei wird es hierher

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