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0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
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festgenommen? Dafür gibt es nur eine Erklärung: Du bist ein Polizeispitzel! Vielleicht haben sie dir in Leavenworth ein paar Jährchen unter der Voraussetzung geschenkt, daß du hinter mir herspionierst! So wird es wohl gewesen sein! Stimmt es?«
    Sein Gesicht stand dicht vor meinem. Er hatte die geballte Faust erhoben und war bereit, sie mir ins Gesicht zu schlagen. Es war alles andere als gemütlich, das können sie mir glauben.
    »Du bist verrückt!« sagte ich.
    Er schlug zu.
    Als ich wieder einigermaßen klar war, fühlte ich, daß mir das Blut übers Kinn lief. Er musterte mich bewegungslos.
    »Hab ich recht?« wiederholte er.
    »Natürlich nicht«, sagte ich.
    Und bekam prompt die nächste Quittung. Eine Weile ging es so weiter. Er hatte in diesem Punkte nicht viel Phantasie, sonst hätte er mich nicht immer wieder nur mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Nach einer Weile hatte er mich trotzdem so zugerichtet, daß mir das Blut aus Nase und Mund lief.
    Da hörte ich draußen im Flur Schritte.
    Gott sei Dank, dachte ich. Wer es auch immer sei, es bedeutet eine Unterbrechung dieser Tortur, und die habe ich nötig.
    Aber dieser Gedanke verging mir sehr schnell, als ich sah, wen Pete da angeschleppt brachte.
    Es war Margy. An der blauen Stelle in ihrer Kinngegend konnte man erkennen, daß sie bestimmt nicht ganz freiwillig mitgegangen war.
    Pete triumphierte. »Da ist sie, Chef! Und ich habe noch etwas Feines mitgebracht!«
    Er winkte mit einem Bündel von Briefen.
    »Was ist das?« fragte Jack, ohne Margy zunächst zu beachten.
    »Das sind Briefe, die diese hübsche Puppe bekommen hat, Chef.«
    »Briefe? Von wem?«
    »Von ihrem heißgeliebten Mann, Chef.«
    Allgemeine Überraschung bei Dick und Jack.
    »Was?« staunte der Gangsterboß. »Die ist verheiratet? Mit wem denn?«
    Pete kostete seinen Triumph aus. Er machte eine kleine Kunstpause, dann erklärte er gelassen: »Mit dem FBI-Chef von Detroit!«
    Jack quollen fast die Augen aus den Höhlen. Margy stand ruhig und kerzengerade mitten im Raum. Ihre Handgelenke waren gerötet und hatten einige kleine Hautrisse. Pete schien sie nicht sehr sanft angefaßt zu haben. Trotzdem war ihr Gesicht unverändert und verriet nicht die Spur von Angst.
    Jack ging lihgsam auf sie zu.
    »Jetzt verstehe ich das Ganze«, sagte er in einem leisen, drohenden Ton. »Die Puppe ist vom FBI! Entweder hat sie Kay ausgenutzt, oder er wußte es. Das werden wir jetzt herauskriegen. Das werden wir jetzt ganz genau herauskriegen!«
    Und damit hob er auch schon die Faust.
    ***
    Ich riß wie ein Verrückter an meinen Fesseln. Die anderen kümmerten sich zum Glück nicht um mich. Dick lehnte an der Wand und sah zu, wie sein Boß eine wehrlose Frau schlug.
    Pete stand dicht neben Jack und stachelte den Gangsterchef zu neuen Brutalitäten an. Ich versuchte, die Fesseln an meinen Handgelenken zu sprengen, aber es war unmöglich. Sie schnitten tief ins Fleisch, verursachten einen höllischen Schmerz, aber sie rissen nicht.
    »Also«, rief Jack keuchend, »wie ist das, Puppe? Hat Kay uns verpfiffen, ja? Wußte er, daß du ein Spitzel von der Bundespolizei warst, ja?«
    Margy stand wieder auf. In ihren Augen lag eine Verachtung, vor der man sich hätte verkriechen müssen, wenn die Gangster auch nur eine Spur von normalem Empfinden gehabt hätten.
    »Sie irren sich«, sagte sie kühl, »Kay wußte nicht, daß ich inzwischen einen FBI-Beamten geheiratet habe und auch selbst für das FBI arbeite. Er dachte, ich hätte all die Jahre, die er im Zuchthaus war, auf ihn gewartet.«
    Jack riß sich die Frau heran, daß ihr Kopf dicht vor seinem Gesicht war. »Stimmt das?« fragte er leise. »Natürlich stimmt es«, erwiderte Margy mit fester Stimme.
    »Dann hat er dir aber von dem Überfall erzählt, den wir heute morgen durchführen wollten.«'
    Margy schüttelte den Kopf.
    »Mir ist nichts von einem Überfall bekannt. Meinen Sie etwa den Überfall auf den Transport der Life Insurance Company?«
    »Allerdings!« schrie Jack wütend. »Den meine ich!«
    Auf einmal fing Margy an zu lachen. Sie machte es so echt, daß sogar ich darauf hereinfiel und ihr Lachen für wirklich ernst nahm, obgleich sie es nur spielte.
    Jack wurde durch das plötzliche Gelächter irritiert.
    »Was soll das blöde Gekicher?« fragte er ärgerlich.
    Margy hatte anscheinend Mühe, sich zu fassen. Sie wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht, brach in ein erneutes Gelächter aus und meinte schließlich prustend: »Machen Sie

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