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0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

Titel: 0053 - Der Hexer aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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verschmitzt an. »Aber, aber, Doc. Was muten Sie mir denn zu? Eine Weltreise? Ist die denn in meinem Zustand nicht zu strapaziös?«
    Morris schüttelte mürrisch den Kopf. »Ich geb’s auf mit Ihnen, Mike. Sie sind ein unverbesserlicher Dummkopf. Alles, was ich sagte, war in den Wind gesprochen.«
    Darrow lächelte freundlich. »Ich danke Ihnen trotzdem, dass Sie sich solch große Mühe mit mir machen. An Ihrer Stelle würde ich noch nicht aufgeben. Wer weiß. Vielleicht fruchten Ihre Worte eines Tages doch noch.«
    Morris nahm die Arzttasche an sich. »Das glauben Sie doch selbst nicht!«, sagte er ruppig.
    »Wir sollten beide die Hoffnung nicht aufgeben, lieber Doktor«, sagte Darrow mit einem dankbaren Blick. »Ich wollte, ich könnte über meinen Schatten springen. Aber wer kann das schon.« Er wollte aufstehen. Dr. Morris legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:
    »Bemühen Sie sich nicht, Mike. Ich finde den Weg schon allein. Schließlich gehe ich ihn schon seit fünfzehn Jahren.«
    Darrow nickte. »Und Sie werden ihn noch sehr, sehr oft gehen, das verspreche ich Ihnen.«
    Morris schaute Darrow mit einem Blick an, der besagte: Sei du mal nicht so sicher, alter Knabe, du gefällst mir heute gar nicht. Die kleinste Aufregung kann dich für immer aus den Schuhen schmeißen, und kein Doktor dieser Welt bringt dich dann noch mal hin.
    Dr. Morris wandte sich an der Saloontür noch einmal um. Warnend hob er den Zeigefinger.
    »Und keinen Alkohol.«
    Darrow lachte. »Ich weiß. Wie in der guten alten Prohibitions-Zeit.«
    Er hörte Morris draußen die Tür schließen. Gleich darauf klappte ein Wagenschlag. Das Brummen eines Motors klang auf. Dann entfernte sich das Motorengeräusch langsam. Stille hielt Einzug. Darrow schloss die Augen. Er horchte in sich hinein. Konnte er dem Frieden, der nun in seiner Brust wieder herrschte, trauen? Oder war es tatsächlich so schlimm mit ihm, wie der Doc sagte? Darrow hielt sich für einen schlechten Schauspieler. Er hatte vorhin gelacht, hatte sich optimistisch gegeben, aber er hatte damit lediglich sich selbst getäuscht. Morris konnte man so nicht hinters Licht führen. Nicht mehr nach fünfzehn Jahren. Darrow fühlte sich in der Tat ausgelaugt, mit den Kräften am Ende. Dabei hätte er noch so viel zu tun gehabt. Er arbeitete an einer wissenschaftlichen Abhandlung über Voodoo. Tausend Seiten umfasste das Werk bereits, und er hatte noch so viel zu sagen, dass weitere Tausend Seiten zu füllen waren.
    Es sollte das größte Werk über Voodoo werden, das es auf der Welt gab. Zur Hilfe für andere. Zur Warnung an die allzu sorglose Menschheit. Zum Verständnis für die, die Voodoo als Scharlatanerie abtaten, die dieser geheimnisvollen Kunst jegliches Recht absprachen, zu existieren.
    Neuerliches Motorengeräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Er dachte, Dr. Morris käme zurück, weil er irgend etwas vergessen hatte. Und er nickte – wohl für sich selbst – und brummte in seinen imaginären Bart: »Okay, okay, Sie hartnäckiger Pillen-Andreher. Ich werde heute und morgen kürzertreten. Mehr Konzessionen kann ich Ihnen aber beim besten Willen nicht machen!«
    Es schellte. Darrow erhob sich. Ein leichtes Schwindelgefühl bemächtigte sich seiner. Er fuhr sich über die Augen, als wollte er etwas fortwischen. Übelkeit würgte ihn. Er schluckte sie mühsam hinunter, griff nach seinem Jackett, zog es an und verließ dann das mondän möblierte Wohnzimmer.
    Schon durch die Glastür sah er, dass nicht Dr. Morris draußen stand. Es war ein Mädchen. Darrow öffnete. Seine Augen wurden groß und drückten unbeschreibliche Überraschung und grenzenlose Freude aus. Das Mädchen war Anfang zwanzig, sah aus wie ein elegant gekleidetes Mannequin aus irgendeinem Top-Modejournal, hatte eine künstlerisch anmutende Frisur und ein Lächeln, das sofort unter die Haut ging.
    »Miss Duval!«, rief Darrow erfreut aus. »Miss Nicole Duval!«
    »Hallo, Mr. Darrow.«
    »Nein, ist das eine liebe Überraschung. Kommen Sie herein. Ich… ich bin ganz überwältigt. Ich muss Ihnen ein Kompliment machen: Sie werden von Jahr zu Jahr schöner.«
    Darrow führte Zamorras Sekretärin in den Salon. Der Herzanfall und seine Nachwirkungen waren wie weggeblasen. Darrow dachte nicht mehr daran. Er bat Nicole, Platz zu nehmen. Er bot ihr einen Drink an, sprudelte vor Freude über und stellte unzählige Fragen.
    Unter anderem: »Was machen Sie in New York? Wie geht es Professor Zamorra? Wo ist er? Ist er etwa

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