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0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

Titel: 0053 - Der Hexer aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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inszeniert hatte. Fünfzig Prozent, meinte er, habe Lyman bereits geschafft. Nicole sagte so leise, dass niemand außer Zamorra es hören konnte: »Wie kommst du voran?«
    Der Professor gab ebenso leise zurück: »Ich glaube, ich kenne jetzt die Namen von Lymans Mördern.«
    »Nenne sie dem Direktor und komm wieder raus aus dem Gefängnis, Chef. Diese Umgebung passt nicht zu dir.«
    Zamorra schmunzelte. »Dafür genieße ich deinen Besuch um so mehr.«
    Zwei Plätze weiter weinte ein schwangeres Mädchen. Es putzte sich geräuschvoll die Nase und wehklagte, dass das bald zur Welt kommende Kind seinen Vater nicht kennen würde.
    »Es ist… Es ist deprimierend hier drinnen, Chef«, sagte Nicole erregt. »Wirst du Segal einschalten?«
    Zamorra schüttelte ernst den Kopf.
    »Warum nicht?« fragte Nicole verblüfft. »Du kannst ihm die vier Namen nennen. Aus diesem Grund bist du ins Gefängnis gegangen, um das herauszufinden. Wie heißen die Mörder?«
    »John Robinson, George Ponte, Leif Cannon und Pedro Santana.«
    Nicoles Augen weiteten sich. »Cannon, der Junge, der in deiner Zelle sitzt?«
    »Ja. Robinson und Ponte leben nicht mehr. Ich werde Santana meine Hilfe anbieten, obwohl er sie eigentlich nicht wert ist.«
    »Cannon bietest du deine Hilfe nicht an?«
    »Da wir in derselben Zelle liegen, hoffe ich, ihn vor Lyman wirksam beschützen zu können.«
    »Brauchst du dein Amulett?«
    »Ich denke, das brauchst du dringender als ich.«
    »Hast du immer noch keine Idee, wie wir Lyman zur Strecke bringen können, Chef?«
    Zamorra neigte sich vor. Nicole kam auch näher an das Gitter heran. Der Professor sagte: »Ich habe lange und gründlich über dieses Problem nachgedacht, Nicole.«
    »Mit welchem Erfolg?«
    »Ich glaube, eine Lösung gefunden zu haben.«
    Nicoles Augen blitzten vor Freude. »Tatsächlich, Chef. Das ist ja phantastisch.«
    »Freu dich lieber nicht zu früh!«
    »Hat die Sache einen Haken?« fragte Nicole schnell.
    »Ja.«
    »Welchen?«
    »Sie wurde noch nie versucht«, antwortete der Professor.
    »Erzähl mir bitte mehr davon.« Nicole schaute auf ihre Armbanduhr. »Aber rasch. Die Besuchszeit ist bald zu Ende.«
    »Du kennst sicher den Spruch: Man muss den Teufel mit dem Belzebuben austreiben. Wenn ein Bohrloch brennt, wird gesprengt – es wird also Feuer mit Feuer gelöscht. Von dieser Erkenntnis ausgehend kam ich zu dem Entschluss, dass Carl Lyman sich selbst vernichten muss.«
    Nicole nickte aufgeregt. »Das hört sich ja nicht schlecht an, Chef, aber wie bringt man ihn dazu?«
    »Seit er tot ist, besteht er aus zwei Teilen«, erklärte Professor Zamorra. »Es gibt seinen Körper und es gibt seinen Geist. Dem Geist können wir kaum etwas anhaben, der ist uns überlegen. Es ist der Geist, der Robinson und Ponte ermordet hat. Indessen ruht Lymans Körper auf dem kleinen Friedhof hinter seinem Haus im Grab. Wir haben ihn alle drei für einen kurzen Augenblick dort unten liegen gesehen.«
    Nicole nickte. Sie erinnerte sich an die schaurige Vision. »Ich komme aber immer noch nicht dahinter, wie du es anstellen willst, dass Lyman sich selbst erledigt, Chef.«
    »Man muss seinen Körper aus dem Grab holen«, sagte Zamorra.
    »Den toten Körper?« fragte Nicole verwirrt.
    »Es besteht die Möglichkeit, ihn jederzeit zu neuem Leben zu erwecken, Nicole.«
    »Durch Voodoo?«
    Zamorra nickte ernst. »Genau. Wenn es uns also gelingt, Lymans Körper aus dem Grab zu holen und ihn gegen Lymans Geist zu wenden, bringt der Hexer sich logischerweise selbst um.«
    »Das hört sich zwar recht einfach an, Chef, aber ich glaube, die Sache wird sich zum kompliziertesten Abenteuer entwickeln, das wir jemals zu bestehen hatten.«
    »Dieses Abenteuer, wie du es nennst, wird mit Lymans Vernichtung enden.«
    Nicole Duval leckte sich die kirschroten Lippen. »Dein Wort in Gottes Ohr, Chef. Wer soll die Voodoo-Riten abhalten? Ich kann es nicht. Bill auch nicht. Und du sitzt im Gefängnis.«
    »Ich bleibe nur noch diese eine Nacht, dann werde ich Amos Segal bitten, mich zu entlassen.«
    »Was willst du in dieser einen Nacht erreichen?«
    »Santana und Cannon beschützen. Hoffentlich gelingt es mir.«
    Plötzlich strahlten Zamorras Augen. Er schnippte mit dem Finger.
    »He, Nicole, kannst du dich noch an Mike Darrow erinnern, den wir vor einem Jahr auf den Philippinen kennengelernt haben?«
    Nicole Duval nickte eifrig. »Ja. Er war dort, um die Voodoo-Riten der Eingeborenen zu studieren.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das

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