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0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

Titel: 0053 - Der Hexer aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ist nicht ganz richtig, Nicole. Mike Darrow war dort, um sich in der Kunst der Voodoo-Zauberei zu vervollkommnen, sich zu perfektionieren! Er wohnt hier in New York.« Zamorra schloss die Augen. Zwei Sekunden später konnte er dem Mädchen Darrows Adresse nennen. »Sag ihm, was läuft. Er wird nicht zögern, uns zu helfen.«
    »Möchtest du nicht doch dein Amulett…«
    Zamorra schüttelte ernst den Kopf. »Lass es bei dir. Es soll dich und Bill vor allem Bösen bewahren.«
    Die Besuchszeit ging zu Ende.
    Zamorra und all die anderen Häftlinge wurden in ihre Zellen zurückgebracht. Nicole schaute dem Professor so lange nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Ein grauer, trüber Schleier lag über ihren Augen. Sie wünschte ihm im Geist alles Glück dieser Welt für die kommende Nacht.
    ***
    Zamorra musste trotz der ernsten Lage schmunzeln, als er wenig später Pedro Santana in der Gefängnisbibliothek aufstöberte. Der Mexikaner war über einen dicken Wälzer gebeugt und in die Lektüre eines Hexenbuches vertieft.
    Der Professor setzte sich zu ihm, obgleich er wusste, dass Santana das nicht recht war.
    Der Mexikaner hob auch sofort ärgerlich den Kopf. Er schaute Zamorra feindselig an.
    Der Professor lächelte. Er wies auf das Buch und sagte: »Carl Lyman hat ein jahrelanges Studium betrieben. Du kannst seinen geistigen Vorsprung nicht in ein paar Stunden aufholen, Santana.«
    Der Mexikaner kniff die Augen zusammen. Seine Miene signalisierte drohende Gefahr. »Was willst du?« fauchte er gereizt.
    »Ich möchte mit dir reden.«
    »Keine Zeit. Lass mich in Ruhe! Verschwinde! Los, hau ab!«
    »Der Tod von Ponte geht dir an die Nieren, was?«
    »Wundert dich das?« knurrte Santana. »Er ist mit meinem Messer in meiner Zelle und in meiner Gegenwart umgebracht worden. Alle denken, ich hätte es getan, aber ich wollte George nichts zuleide tun. Er war meine rechte Hand. Ich konnte mich auf keinen so sehr verlassen wie auf ihn. Kannst du mir einen vernünftigen Grund nennen, weshalb ich ihm mein Messer in die Brust stecken hätte sollen? Teufel, sie werden mir seinetwegen den Prozess machen. Sie werden mir noch einmal lebenslänglich aufbrummen…«
    »Das macht dir doch nichts aus«, sagte Zamorra. »Du rechnest doch damit, nie mehr aus dem Knast zu kommen.«
    »Irgendwie hofft man doch immer. Aber nun ist die letzte Chance vermasselt.«
    Zamorra sagte fest: »Dich bedrückt etwas anderes, Santana.«
    »Was denn? Nun komm schon. Sag’s mir. Was bedrückt mich, du Klugscheißer!«
    »Du weißt, dass du als nächster auf Lymans Liste stehst!«, sagte Zamorra knochentrocken.
    Santana wurde leichenblass. »Woher weißt du das, Zamorra?«
    »Deshalb versuchst du, dieses Buch in dich hineinzufressen. Glaub mir. Das ist sinnlos. Er hat es dir also angekündigt, dass du die Nummer drei bist!«
    Santana krächzte plötzlich wütend: »Verdammt, Zamorra, was nimmst du dir heraus?«
    Der Professor ging auf Santanas Wutanfall nicht ein. »Vier Männer haben Carl Lyman…«
    »Hast du das von Leif Cannon?« blaffte Santana erzürnt.
    »Vier Männer, Santana!«, sagte Zamorra unbeirrbar. »Zwei sind bereits tot. Und du bist die Nummer drei!«
    Santana schüttelte heftig den Kopf.
    »Ich habe damit nichts zu tun, Zamorra! Verdammt, du bist verrückt, wenn du denkst, ich hätte Lyman…«
    »Okay, dann sag mir, wer es war, Santana!«
    »Nicht ich! Ich nicht!«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage, Santana. Wer war es? Wer hat Lyman erschlagen?«
    »Zum Henker, ich weiß es nicht!«
    Zamorra grinste kalt. »Aber nicht doch, Santana. Das nehme ich dir nicht ab. Du hast doch von allem Kenntnis, was in diesem Gefängnis vorgeht! Es geschieht doch alles mit deinem Einverständnis!«
    Der Mexikaner durchbohrte Zamorra mit seinen hassglühenden Blicken.
    »Mensch, Zamorra, wenn du jetzt nicht sofort ‘ne Fliege machst, hetze ich dir ein paar Muskelmänner auf den Hals, die dir den Kragen umdrehen!«
    »Ich möchte dir helfen, Santana!«, sagte Zamorra grimmig.
    »Du?« höhnte Pedro Santana mit einem abstoßenden Grinsen.
    »Glaub mir, du hast meine Hilfe dringend nötig!«
    Der Mexikaner ließ ein sprödes, überhebliches Lachen hören.
    »Wohl nicht alle Teller in der Kiste, wie? Seit wann braucht Pedro Santana denn von einem Zamorra Hilfe? Zieh endlich Leine. Du ödest mich an!«
    »Überleg dir gut, was du sagst!«, warnte der Professor den Mexikaner.
    Doch Santana ballte die Faust und fauchte mit gefletschten Zähnen: »Verdufte,

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