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0055 - Der Schatten des Overhead

Titel: 0055 - Der Schatten des Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Kabine. Fellmer Lloyd erschrak nicht einmal. Das verzerrte Gehirnwellenmuster sagte ihm, daß er es mit einem Robot zu tun hatte. Trotzdem wechselte seine Hand in der Tasche die Waffe. Der Kolben des Thermostrahlers war leicht geriffelt und ließ keinen Irrtum zu.
    Hinter ihm klang das typische Geräusch eines gehenden Maschinenwesens auf. Der Metallschritt kam näher. Der Robot überholte ihn.
    „Ist sein Programm auf Wache geschaltet?" fragte sich der kosmische Agent plötzlich. Irgend etwas kam ihm nicht geheuer vor. Aus großer Erfahrung wußte er, wie leicht die Programmierung eines Roboters arkonidischer Konstruktion umzustellen war.
    Jetzt überholte ihn der Automat. Der Robot drehte den Kopf, in dem seine Positronik untergebracht war.
    Fellmer Lloyd wurde durch eine kalt funkelnde Linse angemessen. Und der Robot ging weiter - Aber Lloyd nicht. Er sah ihm nach - sah ihn in der Zentrale verschwinden. Der Blick aus dem Linsen-Auge der Maschine hatte seinen Instinkt geweckt, und der Mutant konnte sich darauf so gut verlassen wie auf seine übersinnlichen Fähigkeiten. Hatte der Robot Alarm gegeben? Dann war der Alarm aber nicht in der Zentrale angekommen! Die beiden wachhabenden Springer hatten dem Vorschlag ihres Kameraden, Circir zu spielen, mit Begeisterung zugestimmt.
    Lloyd nahm sich die Gedanken der drei Offiziere vor. Auch von dort drohte keine Gefahr. Die nächste Stichkontrolle galt dem Springer im Funkraum. Der döste! Und der achte Mann an Bord steckte in der Kraftstation und überprüfte gerade den Magnetausgleich. Er war der einzige, der arbeitete.
    Und wieder hatte Fellmer Lloyd bei seiner zu flüchtigen Kontrolle zwei Galaktische Händler übersehen.
    Er blickte auf seinen Zeitgeber. Knapp zehn Minuten standen ihm noch zur Verfügung. War er bis zu diesem Zeitpunkt mit seiner Aufgabe nicht so weit, um die Positronik der RE-IX in die Luft zu jagen, dann sah es für seinen Rückzug aus dem Walzenraumer schlecht aus.
    Wieder blickte er auf den Zeitgeber. Noch neun Minuten!
    Da faßte der Mutant den Plan, gegen jede Regel rhodanscher Agenten-Schulung, alles auf eine Karte zu setzen!
    Die Positronik der RE-IX mußte in die Luft fliegen, oder das Bestehen der Erde war bald innerhalb des Großen Imperiums bekannt, und welche Folgen das nach sich zog, daran wollte Lloyd nicht denken.
     
    *
     
    Der Hypno Tropnow war nur noch eiskalte Ausstrahlung. Wut und Jähzorn drohten ihn zu übermannen.
    Nomo Yatuhin erschrak vor den gewaltigen Gedanken seines Komplizen und wich ihm aus.
    Das riesige Gebäude des Springer-Kontors war ein einziger Bienenschwarm.
    Die Galaktischen Händler, die nicht zu der Geheimorganisation der beiden Mutanten gehörten, konnten den Überfall auf ihr Gebäude nicht begreifen, denn reale Werte gab es hier nicht zu holen; die Springer aber, die von den beiden Verrätern mit dem Versprechen, riesige Schätze auf einer dem Imperium unbekannten Welt ausbeuten zu können, geködert worden waren, glaubten, das Motiv für diesen Überfall zu kennen.
    Gregor Tropnow und Nomo Yatuhin sahen weiter als alle Springer.
    Volle dreiundvierzig Minuten hatten sie benötigt, Fellmer Lloyds Kampfgruppe aufzutreiben, dreiundvierzig Minuten lang waren beide nicht zum Nachdenken gekommen, doch jetzt hatten sie Zeit dazu, während die Aufregung in dem Riesengebäude immer noch hohe Wogen schlug und endlich die Arkon-Polizei alarmiert wurde.
    Nie konnte das Rätsel gelöst werden, warum bei Einsetzen des Angriffs auf die Administration kein Alarm gegeben worden war - und Gregor Tropnow, der Hypno, schwieg. Er wollte vermeiden, daß die gefährliche Arkon-Polizei die Nase in seine Organisation steckte und er hatte mit seinen brutalen Hypno-Mordbefehlen dafür gesorgt, daß von der sechsköpfigen feindlichen Einsatzgruppe kein Mann am Leben geblieben war.
    Weder er noch Yatuhin hatten äußerlich in den Kampf eingegriffen, aber trotzdem war Tropnow ein Mörder, weil er mit seinen Hypnokräften Mißbrauch getrieben hatte. Galaktische Händler, die sich jetzt die größten Vorwürfe machten, wieso sie mit Thermostrahlern hatten schießen können, erwarteten mit Zittern das Eintreffen der Polizei. Aber die Verräter handelten jetzt! Nomo hatte mit Hilfe seiner telepathischen Fähigkeit den Springer Zintx besinnungslos in der verlassenen Wohnung des Volaters ausgemacht.
    Demnach mußte Fellmer Lloyd ihren mörderischen Plan vereitelt haben.
    „Ich kann Lloyd nicht fassen", erwiderte Yatuhin verzweifelt auf

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