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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich nicht einmal Zeit, sich zu waschen. Hastig zog er sich an, und als er dabei war, sich die Krawatte umzuhängen, kam ihm der Gedanke: Warum eigentlich ausreißen? Er war vorsichtig genug gewesen, in seinem Gepäck keinerlei Beweise für seine aufrührerische Gesinnung zu deponieren. Daß sie seine Koffer durchsucht hatten, bewies zur Genüge, daß sie bis jetzt noch nichts wußten, sondern ihn nur verdächtigten.
    Auf den bloßen Verdacht hin konnte man ihm nichts anhaben. Und wenn doch, dann konnte man es, wenn er erst einmal ausgerissen war, an jedem beliebigen Ort des Solaren Imperiums ebensogut wie hier.
    Schließlich war nicht nur Terrania Perry Rhodans eigener Herrschaftsbereich. Also was? Hierbleiben!
    Mullon zog sich wieder aus und nahm ein ausgedehntes Bad. Der Erfolg war verblüffend. Das Nervengift schien die dampfende Hitze des Wassers zu scheuen. Als Mullon aus der Wanne stieg, war von den Nachwirkungen des nächtlichen Überfalles nichts mehr zu spüren.
    Während er sich zum zweitenmal ankleidete, sah er auf die Uhr. Mit Entsetzen stellte er fest, daß es kurz vor ein Uhr war. Um eins hatte er sich mit Fraudy zum Mittagessen verabredet.
    Aber es gelang ihm plötzlich nicht mehr, die gleiche Begeisterung zu entwickeln wie am vergangenen Tag. Ein wenig zu deutlich hatte man ihn in der Nacht daran erinnert, daß er nicht nach Terrania gekommen war, um sich in ein fremdes Mädchen zu verlieben.
     
    2.
     
    Fraudy erschrak, als sie ihn sah. „Mein Gott, wie sehen Sie denn aus?" Mullon lachte gepreßt. „Ich habe schlecht geschlafen", behauptete er. Sie setzten sich und gaben ihre Bestellung auf. Eine Unterhaltung wollte nicht in Gang kommen - ganz im Gegensatz zum gestrigen Abend. Mullon stellte voller Unbehagen fest, daß Fraudy ihn heimlich musterte.
    „Wissen Sie was?" fragte sie plötzlich: „Sie haben eine ganz gehörige Dosis Cepheidin abbekommen."
    Mullon kniff die Augen zusammen. „Wie bitte?"
    „Cepheidin. Ein Nervengift, das aus Pflanzen gewonnen wird, die nur auf den Planeten der Sonnen vom Typ der Delta-Cephei-Veränderlichen vorkommen. Es ist ein ziemlich heimtückisches Zeug. Ein Millionstel Gramm des konzentrierten Stoffes reicht aus, um das Nervensystem eines Menschen auf mehrere Tage lahmzulegen. Wie sind Sie dazu gekommen?"
    „Ich?" protestierte Mullon. „Ich bin überhaupt nicht dazu gekommen. Ich weiß nicht einmal, wovon Sie reden!"
    Fraudy winkte ab, als nähme sie seinen Protest nicht besonders ernst.
    „Ich studiere galaktische Biologie an der Akademie von Terrania, und als Studentin der galaktischen Biologie lernt man als erstes die heimtückischen Pflanzen kennen, die die Galaxis auszuweisen hat. Ein paar Stunden nach dem Einnehmen von Cepheidin ruft es eine bläuliche Verfärbung des Augapfels hervor. - Sehen Sie in meinen Spiegel!"
    Sie hatte den Spiegel schon aus der Tasche gezogen und hielt ihn Mullon hin. Mullon griff danach und betrachtete seine Augen. Sie leuchteten in strahlendem Himmelblau!
    Mullon sah ein, daß es keinen Zweck mehr hatte zu leugnen, und er erzählte schließlich, was ihm in der Nacht passiert war. Natürlich wollte Fraudy wissen, ob er irgend jemanden in Verdacht habe oder ob er sich denken könne, warum er überfallen worden sei. Aber Mullon antwortete im Brustton der Überzeugung: „Nein. Ich bin ein ganz simpler Tourist aus einer der hinterwäldlerischsten Gegenden Amerikas. Ich bin hierhergekommen, um mir die größte Stadt der Welt anzusehen. Ich führe gegen niemand etwas Böses im Schilde und kann mir nicht vorstellen, was jemand heute nacht in meinem Zimmer gesucht haben kann. Vielleicht verwechselt man mich mit einem anderen?"
    „Vielleicht", gab Fraudy nachdenklich zurück.
    Von da an wurde über das Thema nicht mehr gesprochen. Allerdings hatte Mullon den Eindruck, als denke Fraudy immer noch angestrengt nach.
     
    *
     
    Dieser Tag war nicht so voller Begeisterung wie der vergangene.
    Immerhin war er noch erfreulich genug. Mullon nutzte die Gelegenheit, so viel wie möglich von der großen Stadt zu sehen und nebenbei zu erfahren, wie der größte Traum eines jeden Touristen, Perry Rhodan persönlich zu sehen, erfüllt werden könne. Fraudy sagte: „Rhodan kommt, wenn er Zeit hat, zu den großen Diskussionen in der Akademie. Soweit ich weiß, ist die Teilnahme an den Diskussionen jedem freigestellt. Sie werden ihn dort sicherlich sehen können."
    „Wann findet die nächste Diskussion statt?" wollte Mullon wissen.
    „Ungefähr

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