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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herum vollkommen.
     
    *
     
    Das Gefühl, das er hatte, als er wieder zu sich kam, kannte er schon.
    Die Augen schienen verquollen und ließen sich nur schwer öffnen. Das Licht, das sie traf, war zu grell.
    Mullon zwang sich, die Lider offenzuhalten und sah sich um. Das erste, was er sah - nicht spürte - war, daß er auf einem Stuhl saß und ihm Beine und Arme an die Stuhlbeine und die Rückenlehne gebunden waren.
    Ein paar Meter neben ihm saß, in der gleichen Weise gefesselt, Fraudy. Sie schien noch nicht wieder zu sich gekommen zu sein. Ihr Kopf lag schräg auf der Schulter. Mullon sah erleichtert, daß sie heftig atmete.
    Er wandte den Kopf so weit, wie es der dumpfe Schmerz zuließ, und sah zur Linken, ziemlich weit entfernt, eine mit einem riesigen dunklen Vorhang verhangene Wand, wahrscheinlich eine Fensterfront.
    Nicht weit vor dem Vorhang stand ein kleiner Tisch, von einer Reihe gemütlicher Sessel umgeben. In einem der Sessel saß ein Mann - ein Bein über das andere geschlagen, eine Zigarette in der Hand und einen Thermostrahler.
    Der Mann musterte Mullon unverfroren und stand gähnend auf.
    „Na endlich!" murmelte er. „Verdammt langweilige Sache, auf jemand zu warten, der vor lauter Schwächlichkeit die Augen nicht mehr aufbringt."
    Damit ging der Mann durch eine Tür, die Mullon bisher noch nicht bemerkt hatte, rasch hinaus.
    Mullon wartete geduldig und versuchte, mit dem unangenehmen Schmerz in Schädel und Gliedern fertig zu werden.
    Seine Geduld wurde auf keine lange Probe gestellt. Der Wächter mit der Strahlwaffe kehrte in Begleitung eines zweiten Mannes zurück. Der zweite Mann mochte etwa dreißig Jahre alt sein - also ebenso alt wie Mullon selbst - und war ohne Zweifel ein Weißer.
    Der Wächter ging wieder zu seinem Sessel, während sich der kleine Mann vor Mullon aufbaute. Er starrte seinen Gefangenen eine Weile an, dann sagte er hastig und ohne jeden Übergang: „Sie sind Horace O. Mullon aus Seattle im Verwaltungsbezirk Nordamerika. Sie sind seit gestern morgen in Terrania. In Seattle sind Sie Oberhaupt der Vereinigung der Aufrechten Demokraten. Die Aufrechten Demokraten beabsichtigen den Sturz der derzeitigen Regierung und den Aufbau eines demokratischen Regimes. Sie selbst sind nach Terrania gekommen, um Rhodan zu ermorden. Geben Sie das zu, oder brauchen Sie eine Gehirnwäsche?"
    Mullons Gehirn arbeitete trotz der Schmerzen fieberhaft und einwandfrei. Wer war der Mann? Ein Beamter des Sicherheitsdienstes? Kaum, sonst hätten seine Leute es nicht nötig gehabt, bei Mullons Gefangennahme so heimtückisch vorzugehen sie hätten ihn nur zu bestellen brauchen. Wer also sonst?
    Mullon konnte es nicht entscheiden. Aber es genügte ihm zu wissen, daß er nicht etwa dem Sicherheitsdienst in die Hände gefallen war. Unter diesen Umständen war nämlich die Drohung mit der Gehirnwäsche reiner Bluff. Niemand außer dem Sicherheitsdienst besaß die Geräte, die man zu einer Gehirnwäsche brauchte.
    „Sie sind verrückt", erwiderte Mullon also mannhaft. „Wer weiß, mit wem Sie mich verwechseln! Ich verlange, sofort freigelassen zu werden, und sobald ich draußen bin, werde ich dafür sorgen, daß man Ihnen und Ihren Buschräubern das Handwerk legt."
    Der kleine Mann grinste zynisch. „Das halten Sie wohl für eine besonders geschickte Verhandlungstaktik, wie? Wie närrisch müßten wir denn sein, um Sie wieder freizulassen, nur damit Sie uns irgendwo ankreiden können?"
    Eins zu null für mich, frohlockte Mullon. Wenn er Angst vor dem Angekreidetwerden hat, dann ist er wirklich kein Geheimpolizist!
    „Sie heißen nicht Mullon?" fragte der kleine Mann. „Sie kommen nicht aus Seattle?"
    „Natürlich heiße ich Mullon, natürlich komme ich aus Seattle!" tobte Mullon. „Aber noch nicht einmal in meinem schlechtesten Traum ist mir eingefallen, Rhodan umzubringen!" Der kleine Mann nickte.
    „Schade", sagte er leise. Mullon riß vor Entsetzen die Augen weit auf. Es schmerzte. „Schade ...?" wiederholte er. Der Kleine nickte immer noch. „Ja, schade. Mein Name ist Hollander, schon einmal gehört?" Mullon schüttelte den Kopf. „Nein, noch nie." Hollander lächelte mitleidig. „Wie kann man nur die Welt verbessern wollen, wenn man nicht einmal die anderen Leute kennt, die das gleiche Ziel verfolgen.
    Schon einmal was von den Naturphilosophen gehört?"
    „Ja, eine Sekte, die die Rückkehr zur Natur predigt", gab Mullon seine Kenntnisse preis.
    Hollander schüttelte den Kopf: „Das ist

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