Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Terrania."
    Über dem Anblick des Mädchens vergaß Mullon den Schreck über den Robot. Die kühle Überlegung kehrte zurück.
    „Dann können Sie mir vielleicht helfen", meinte er mit gespielt bekümmerter Miene. „Ich bin nämlich Tourist auf eigene Faust, ohne die kräftige Hilfestellung irgendeines Reiseunternehmens. Wo kann ich hier unterkommen?"
    Das Mädchen breitete die Arme aus und hob die Schultern.
    „Irgendwo. Kommt nur darauf an, wie viel Sie dafür ausgeben möchten." Mullon lächelte. „Wie reich sehe ich aus?" Das Mädchen betrachtete ihn abschätzend.
    „Kann man schwer sagen. Ich würde behaupten: Flattners ist für Sie etwa das Richtige."
    „Ein Hotel?"
    „Ja." Mullon machte ein schüchternes, verlegenes Gesicht. Das Mädchen sah ihn fragend an.
    „Wissen Sie", nahm Mullon einen Anlauf, „ich möchte Ihnen nicht zur Last fallen ... Aber wenn Sie zufällig nichts zu tun haben: Würden Sie mir zeigen, wo es liegt? Ich könnte mich dann mit einem Drink für Ihre Freundlichkeit revanchieren." Das Mädchen nickte. „Einverstanden", sagte sie. „Übrigens: Ich heiße Mullon."
    „Ja, ich weiß. Der C-4 hat's laut genug gesagt. Ich heiße Nicholson. Fraudy Nicholson."
     
    *
     
    Am ersten Tag in Terrania verschwendete Mullon nicht viele Gedanken an den Auftrag, der ihn eigentlich hierhergeführt hatte. Er widmete sich Fraudy Nicholson, die die Stadt, in der sie lebte, offenbar aus ganzem Herzen liebte, und aus diesem Grunde eine vorzügliche Führerin war.
    Bis kurz vor Mitternacht blieben sie zusammen.
    Sie verabredeten sich für den nächsten Tag, und Mullon freute sich auf das Wiedersehen mit dem hübschen Mädchen, das er bereits in sein Herz geschlossen hatte.
    Sein Gepäck hatte er schon am Nachmittag anliefern lassen, und auf sein Zimmer ließ er sich zur Feier des Tages noch eine Flasche Sekt bringen. Erst die Leerung dieser Flasche gab ihm die nötige Bettschwere.
     
    *
     
    Als er mitten in der Finsternis aufwachte, war er noch nicht wieder ganz nüchtern. Er brauchte eine Weile, um in seiner Erinnerung herumzukramen und herauszufinden, wo er war.
    Dann wunderte er sich darüber, warum er mitten in der Nacht aufgewacht war. Schräg hinter sich sah er den halbhellen Umriß des großen Fensters, das auf den Park des Hotels hinausführte.
    Er hörte ein Geräusch und fuhr in die Höhe. Mit unsicherer Hand griff er nach dem Nachttisch, in dessen Schublade er seine Pistole gelegt hatte.
    Im Finstern tastete er nach seiner Waffe. Da!
    Es half ihm nichts mehr. Von irgendwoher traf ihn ein schmerzender Stich, und in Augenblicksschnelle verbreitete sich dumpfe, gefühllose Trägheit über den ganzen Körper. Mullon sank mit leisem Stöhnen in die Kissen zurück und hatte im nächsten Augenblick das Bewußtsein verloren.
     
    *
     
    Als er zum zweitenmal erwachte, war es heller Tag.
    Mullons Erinnerung kehrte nur bruchstückweise zurück. Erst der Blick auf den Nachttisch mit dem blauen Knopf, der die Schublade zum Vorschein brachte, setzte ihn wieder völlig ins Bild.
    Da war jemand gewesen, richtig! Er hatte versucht, die Schublade zu öffnen und die Pistole hervorzuholen. Aber bevor ihm das gelang, hatte man ihn gelähmt - wahrscheinlich mit irgendeinem Nervengift. Warum?
    Er sprang aus dem Bett und taumelte gegen den Schrank. Er mußte sich festhalten, um nicht in die Knie zu gehen. Das Gift wirkte noch nach.
    Der Nachttisch war wieder verschlossen. Mullon erinnerte sich, daß er in der Nacht nicht mehr dazu gekommen war die Lade wieder hineinzudrücken. Das hatte also der Unbekannte besorgt. Was hatte er gewollt? Mullon ging zum Bad hinüber und ließ sich den kalten Rieselregen der großen Dusche über den Kopf brausen. Nachdem er das getan hatte, konnte er wieder klarer denken. Was hatte der Fremde gewollt? Welch eine lächerliche Frage! Man wußte in Terrania, was er, Mullon, im Schilde führte, und man hatte versucht, Beweise zu finden, die ausreichten, um einen Haftbefehl gegen ihn zu erlassen. Man war in sein Zimmer eingedrungen und hatte sein Gepäck durchsucht ...
    Mullon sah nach seinem Gepäck und öffnete die Koffer, die er sich gestern nicht die Mühe gemacht hatte auszuräumen, und fand den Inhalt in Unordnung.
    Man hatte die Koffer durchwühlt. Einen Augenblick lang packte Mullon helle Angst. Man wußte, weshalb er nach Terrania gekommen war! Rhodans Geheimdienst war informiert!
    Nichts wie fort von hier! Jeden Augenblick konnten sie kommen, um ihn festzunehmen.
    Er nahm

Weitere Kostenlose Bücher