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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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passiert.«
    »Ich helfe Ihnen«, sagte Cindy.
    »Gut.«
    Gemeinsam brachen wir zwei starke Äste ab. Es war Schwerstarbeit.
    Ich hatte schon darüber nachgedacht, ob irgendwelches brauchbares Werkzeug im Bentley lag, doch das war nicht der Fall.
    Schließlich hielten wir jeder einen fast armdicken Ast in der Faust und gingen zum Grab zurück. Gemeinsam stachen wir in die Erde. Es war eine Heidenarbeit, die auch im Endeffekt nichts brachte, und ungefähr nach einer Viertelstunde hatten wir eine Rinne in die Oberfläche des Grabes gekratzt.
    Da warf Cindy ihren Ast weg und legte beide Hände vor das Gesicht. »Ich kann nicht mehr«, schluchzte sie. »Ich muß immer an Mike denken. Er – er ist noch nicht zurück…«
    Auch ich ließ mein provisorisches Werkzeug sinken. Cindy hatte recht. Ich glaubte mittlerweile ebenfalls, daß ihrem Freund etwas passiert sein mußte.
    »Wir müssen zum Schloß, Mr. Sinclair. Oder vielmehr zu der Diskothek.«
    »Das halte ich auch für das beste.«
    »Dann wollen Sie nicht weitergraben?«
    Ich hob beinahe hilflos die Schultern, denn als Held fühlte ich mich in diesen Augenblicken wirklich nicht. Im Gegenteil, ich kam mir vor wie der große Verlierer.
    »Dann lassen Sie uns jetzt gehen«, schlug Cindy vor. »Jede Minute, die wir vergeuden, ist verschenkt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir gehen nicht, wir fahren. Schließlich steht an der Straße mein Wagen.«
    Cindys Gesicht hellte sich auf. »Damit sind wir ja noch schneller.«
    Doch sie wurde wieder ernst. »Aber was ist, wenn wir Mike unterwegs verpassen?«
    »Das kann uns auch so passieren.«
    »Stimmt.«
    Ich warf noch einen letzten Blick auf das Grab, das angeblich die Ruhestätte der Weißen Frau sein sollte und in dem Jane Collins verschwunden war. Dabei schwor ich mir, Jane zu finden und zurückzuholen. Und wenn es aus der Hölle war.
    Wir hatten den Friedhof noch nicht ganz hinter uns gebracht, als Cindy mich plötzlich anstieß. »Da, Mr. Sinclair!«
    Ich blieb stehen. »Wo?«
    »Hinter den Grabsteinen. Dort hat sich etwas bewegt. Ich – ich habe es genau gesehen.«
    Ich schaute nach, aber ich entdeckte die Stelle nicht. »Sie haben sich getäuscht.«
    »Nein, Mr. Sinclair.« Ihr rechter Arm wies nach vorn. »Der kantige Stein, der links von dieser alten Ulme steht. Dort hat sich etwas bewegt.«
    Wenn sie es sagte… Ich ging hin.
    Cindys Schrei ließ mich nach wenigen Schritten herumfahren.
    Und da sah ich ebenfalls den Schatten. Er huschte an Cindy vorbei und verschwand hinter einem Stein. Gleichzeitig sah ich auch andere Schatten. Sie wischten über den Boden und erhoben sich sogar in die Luft, um zwischen den Zweigen eines Baumes zu verschwinden. Meine Körperhaltung spannte sich. Schatten lauerten hier. Und mit dem Begriff Schatten verband ich einen bestimmten Dämon. Der Spuk!
    Sollte er in diesem höllischen Spiel mitmischen? War er vielleicht der heimliche Herrscher über diesen grauenvollen Totenacker?
    Der Spuk war König im Reich der Schatten. Wo er regierte, waren all die schwarzen Seelen vernichteter Dämonen gefangen. Er bewachte sie in ihrer Qual in diesem unheimlichen Gefängnis der Ewigkeit. Aber die Schatten waren normalerweise nicht frei. Sie waren dazu verdammt, für immer in seinem Reich zu bleiben. Mit welchen Geschöpfen hatte ich es dann hier zu tun?
    Meine Nackenhärchen stellten sich auf. Ein untrügliches Zeichen für eine im Hintergrund lauernde Gefahr.
    Cindy trat dicht an mich heran. In ihren Augen leuchtete die Angst. »Ich spürte einen eisigen Hauch, als der Schatten an mir vorbeiwischte«, wisperte sie. »Mr. Sinclair, ich habe Angst. Schreckliche Angst sogar.«
    Ich legte ihr eine Hand auf die Schultern. »Bleiben Sie ganz ruhig, Cindy. Ihnen geschieht nichts.« Ich spürte durch den Stoff, wie sehr sie zitterte. Wer konnte es ihr verdenken?
    Ich ging nicht zurück zum Wagen, sondern blieb erst einmal stehen. Fahl sickerte das Mondlicht durch die Zweige der Bäume und legte hin und wieder seinen silbrigen Schleier auf Grabsteine und Buschinseln. Vieles jedoch blieb im Dunklen. Und das waren die Horte des Bösen. Dort mußten sie lauern. Wieder wischte ein Schatten durch die Luft. Er hatte zwar keine Gestalt, doch er erinnerte mich entfernt an eine Fledermaus. Dann war es vorbei.
    Ich zog die Dämonenpeitsche aus dem Gürtel. »Bin doch mal gespannt, ob wir die Burschen nicht kriegen!«
    »Was haben Sie vor?« fragte Cindy.
    »Das werden Sie gleich sehen.«
    Ich beschrieb mit der

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