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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er legte ihm dabei die Hand auf die Schulter, und der junge Mann merkte, daß es zwecklos war, sich gegen den Griff zu sträuben. Todd war viel stärker als er.
    Nach wenigen Schritten schon nahm Mike die Disco-Hölle gefangen. Die laute, aggressive Musik hämmerte in seinen Ohren. Er sah die zuckenden Leiber der Tanzenden, die Lichteffekte stachen in seine Augen, und dann übergoß die rote Flut einer Scheinwerferkaskade auch ihn.
    »Ich will einen Spaten!« brüllte er.
    Todd grinste nur.
    Mike Prentiss merkte, daß etwas nicht stimmte. Ein warnendes Gefühl erfaßte ihn. Er warf einen Blick auf die tanzenden Paare und wußte, daß er von ihnen keine Hilfe zu erwarten hatte, obwohl er viele von ihnen kannte.
    Sie würden ihn auslachen, wenn er seinen Wunsch vortrug.
    Mike drehte sich.
    Todd starrte ihn an.
    Zum erstenmal bemerkte Mike die gelben Pupillen des Mannes. Ein Schauder lief über seinen Rücken. Von Todd hatte er nichts Gutes zu erwarten.
    »Was willst du?« fragte der Knochige.
    »Schon gut. Ich gehe wieder.« Mike Prentiss wollte an Todd vorbei.
    »Davon habe ich nichts gesagt«, erwiderte Todd. Er sprach mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
    Mike versuchte es trotzdem. »Ich kann gehen, wann und wohin ich will. Verstanden?«
    Todd grinste gefährlich. »Ja, im Prinzip schon. Aber heute nicht, mein Freund.«
    »Und warum?«
    »Weil Mr. Grimes es nicht will.« Todd deutete in den Raum hinein. »Alles, was hier getrunken wird, geht auf die Rechnung von Mr. Grimes. Vor Mitternacht darf niemand den Laden verlassen. Hast du mich jetzt verstanden?«
    »Aber ich muß!« schrie Mike.
    Todd schüttelte stur den Kopf. Er ging zwei Schritte zur Seite und baute sich so auf, daß Mike an ihm vorbei mußte, wenn er zur Tür wollte.
    Prentiss versuchte es trotzdem.
    Er sprang vor, lief zwei Schritte, doch da war Todds Bein.
    Über sich vernahm er Todds Lachen. Dann umfaßte eine Pranke seinen Jackettkragen. Wie eine Puppe zog Todd den jungen Mann hoch.
    »Ich habe dir doch gesagt, Buddy, daß du hier nicht mehr rauskommst. Wenigstens nicht vor Mitternacht. Geht das in dein Gehirn nicht rein?«
    Mike atmete schwer. Er sah die Augen des Mannes dicht vor sich und spürte, wie Angst in ihm aufstieg. Er sah, daß mit Todd nicht zu reden war. Der Rausschmeißer würde bis zur letzten Konsequenz gehen, wenn Mike trotzdem versuchte, die Disco wieder zu verlassen.
    Todd drehte ihn um. Es war eine spielerische Bewegung, aber trotzdem voller Kraft.
    »Amüsiere dich, Freund!« zischte er Mike ins Ohr und stieß ihn hart von sich, so daß der junge Mann auf die Tanzfläche taumelte.
    Mike Prentiss verstand nichts. Er spürte aber, daß er sich in Lebensgefahr befand.
    Was wurde hier gespielt?
    ***
    Ich wurde unruhig.
    Cindy Mallory erging es nicht anders. Ihre Nervosität verstärkte sich ebenfalls von Minute zu Minute. Nervös kaute sie auf ihrer Lippe. »Eigentlich müßte Mike schon wieder zurück sein.« Ich nickte.
    Auch von Jane hatten wir keine Spur entdeckt. Kein Lebenszeichen – nichts. Ich hatte Angst um sie, schreckliche Angst sogar, aber der Zugang zu diesem Grab war mir versperrt. Ich brauchte eine Schaufel oder einen Spaten. Verflucht auch!
    Wieder umkreisten meine Gedanken das Problem. Was war geschehen? Jane Collins war auf das Grab getreten, und es hatte sie verschlungen. Eine Falltür konnte dies nicht sein, dahinter mußte sich schon ein anderes Rätsel verbergen. Nur welches?
    Ich war zu dem Entschluß gelangt, daß dieses Grab vielleicht ein transzendentales Tor darstellte. Ein Tor in die andere Dimension, in die Dämonenwelt. Bei Jane hatte es reagiert. Bei mir nicht. Warum? Wenn es tatsächlich so war, wie ich vermutete, würde ich mit einer Schaufel auch nicht viel ausrichten können. Aber noch fehlte mir der Beweis.
    Cindy stieß mich an und sprengte damit meine Gedankenkette. »Ich laufe ihm entgegen«, sagte sie.
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Sie bleiben hier bei mir, Cindy. Es ist viel zu gefährlich.«
    »Aber wenn Mike nun etwas passiert ist?«
    Ich holte tief Atem, bevor ich die Antwort gab. »Er wußte, welches Risiko er einging.«
    Cindy senkte den Kopf.
    Ich hielt die Ungewißheit nicht mehr aus und ging einige Schritte zur Seite auf einen Baum zu. »Was haben Sie vor?« rief Cindy.
    Über die Schulter erwiderte ich: »Ich reiße einen Ast ab und fange schon an zu graben. Irgend etwas muß geschehen. Wir können nicht hier herumstehen und darauf warten, daß etwas

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