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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Einen Gegner hatte sie vernichtet. Sie hoffte, sich damit Respekt verschafft zu haben.
    Bald war nichts mehr zu hören. Der erste Ghoul war tot, und das war die Hauptsache. Die Detektivin glaubte jedoch nicht daran, daß sich seine Artgenossen zurückgezogen hatten. Sie lauerten sicherlich im Hintergrund und würden ihr Opfer keineswegs aus den Augen lassen. Die Angst fraß weiter in Jane.
    Sie durfte gar nicht daran denken, wo sie sich befand. Wenn sie das tat, würde sie den Verstand verlieren. Jane robbte weiter. Wie ein Ghoul kroch sie durch die unterirdischen Friedhofsgänge. Jane erreichte auch Gräber, die den Ghouls als Unterschlupf gedient hatten. Sie spürte Knochen unter ihren tastenden Händen und einmal sogar einen Schädel. Das Grauen nahm kein Ende.
    Jane Collins Nerven begannen zu flattern, aber sie riß sich zusammen und kroch weiter. Oft hielt sie inne und lauschte. Kein Ghoul war ihr auf den Fersen. Wenigstens vernahm sie keine Geräusche. Plötzlich schrie Jane Collins auf. Sie war mit dem Kopf gegen eine Wand gestoßen. Ende – aus. Es ging nicht mehr weiter… Die Detektivin war gefangen. Sie sackte mutlos zusammen.
    Heiß stieg es in der Kehle hoch, wanderte weiter, und dann konnte Jane Collins die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    All ihre Angst, all der Schrecken mußte sich Luft machen.
    Wenn sie sich vorstellte, in diesem Labyrinth unter dem Friedhof gefangen zu sein, und das womöglich für alle Zeiten, konnte sie wahnsinnig werden.
    Minutenlang ließ Jane den Tränen freien Lauf. Dann zuckte ihr Körper nur noch unter leisem Schluchzen.
    Im nächsten Augenblick erstarrte sie.
    Jane hatte das Schmatzen und Gurgeln gehört.
    Die Ghouls waren da.
    Und sie kamen, um sie zu holen…
    ***
    Mit fiebernden Blicken schaute sich Mike Prentiss um. Nur mühsam unterdrückte er die aufkeimende Panik. Er war ein Gefangener.
    Ein Gefangener inmitten der tanzenden Paare. In diesem glänzenden Käfig, in der Disco-Hell. Der Gedanke daran war so absurd, daß Mike ihn nicht akzeptieren wollte. Die hämmernde Rockmusik vernahm er mehr im Unterbewußtsein, auch das Lachen und Kreischen der Fans ging am linken Ohr rein und am rechten wieder raus.
    Mike lebte in diesen Augenblicken in einer anderen Welt. Fieberhaft durchwühlten seine Finger die Taschen nach dem Zigarettenpäckchen.
    Er fand eine zerknautschte Packung, in der noch zwei Stäbchen steckten. Mike klemmte sich eine Zigarette zwischen die Lippen, zündete sie an und saugte hastig den Rauch ein. Noch stand er am Rand der Tanzfläche. Aber er stellte sich auf die Zehenspitzen und blickte über die Gäste hinweg. Sie amüsierten sich, als wäre nichts geschehen. Mike überlegte, ob er die anderen warnen sollte, doch er gelangte zu der Überzeugung, daß man ihm nicht glauben würde. Sie hielten ihn sicherlich für verrückt.
    Aber aufgeben wollte Mike Prentiss nicht. Es mußte doch eine Möglichkeit geben, aus dieser Disco-Hölle zu fliehen!
    Mike war nicht zum erstenmal da, und er kannte sich einigermaßen aus.
    Er schaute sich um, sah, daß Todd ihn nicht mehr im Auge behielt, und schlug den Weg zu den Toiletten ein.
    Mike drängte sich an den Tischen vorbei.
    »Hi, Mike!« rief ihm ein junger Mann zu. »Bist du allein hier?«
    Prentiss nickte und ging weiter.
    »Was ist denn los, Mann? Du sprichst wohl nicht mehr mit jedem, du Stinker?«
    Mike kümmerte sich nicht um den Schreier. Im Vorbeigehen drückte er seine Zigarette aus und steuerte die Tür an, auf der Gentlemen stand. Die Toilette für die Damen lag direkt daneben.
    Mary Ireland trat Mike in den Weg. Sie lachte ihn an.
    »Hallo, Meister«, sagte sie und blies ihm den Rauch ihrer Zigarette ins Gesicht. »Kennst du mich nicht mehr?«
    Mike und Mary waren einmal zusammen gegangen. Kurz nur, aber es war eine heiße Zeit gewesen. Dann hatten sie sich getrennt.
    Der junge Mann schaute auf und lächelte. »Hi, Mary«, sagte er.
    Sie stieß ihn an. »Was machst du denn für ein Gesicht?«
    Mike hob die Schultern.
    »Bist du allein?« Mary ließ nicht locker.
    »Ja.«
    Mary nickte hastig, daß ihre schwarzen Locken nur so flogen. »Dann komm doch zu uns. Wir sitzen an einem Tisch ziemlich in der Mitte.« Sie zeigte an Mike vorbei.
    »Nein, ich habe keinen Bock.«
    Mary schlug ihm auf die Schulter. »Jetzt stell dich nicht so an, Mensch.«
    »Mal sehen.«
    »Also bis gleich.« Mary ging wieder. Das heißt, sie swingte davon, bewegte ihre Hüften im Rhythmus der Musik. Mike Prentiss zog die

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