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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwerter. Ein langer, klobiger Holztisch teilte den Saal in zwei Hälften. Die Stühle links und rechts des Tisches hatten hohe Lehnen.
    Überall lag der Staub fingerdick.
    Jane Collins brauchte nur ein paar Sekunden, um diese Eindrücke zu verarbeiten.
    Dann ging sie weiter.
    Als der kalte Hauch sie umfächerte, war es bereits zu spät.
    Jane wirbelte noch herum und riß die Waffe hoch – sie schoß jedoch nicht. Mit Silberkugeln konnte man der Weißen Frau nicht beikommen.
    Kichernd sprach sie Jane an. »Wolltest du zu mir, Kindchen?« lachte sie und starrte mit ihren kalten Augen auf die blanke Klinge des Messers, das sie mit beiden Händen umklammert hielt…
    ***
    Ich hatte keinen Blick mehr für Teddy Baker, keinen für Grimes und seinen Leibwächter, auch nicht für Cindy Mallory, die sich ängstlich an mich klammerte.
    Mich interessierten nur die Skelette.
    Wie normale Menschen betraten sie die Diskothek. Ich fing an zu zählen und kam bis zwölf.
    Zwölf Knochenmänner!
    Und ich stand allein.
    Ich glaube, daß jeder von Ihnen verstehen kann, wie mulmig es mir wurde. Wenn diese Skelette konzentriert angriffen, dann war ich verloren.
    Aber sie attackierten die Menschen nicht. Im Gegenteil, sie verhielten sich ruhig.
    Was taten die Gäste?
    Es war kaum zu glauben, aber sie standen furchtlos herum, betrachteten die Knöchernen und warteten. Ihre Augen leuchteten.
    Das Poltern auf der Treppe ließ mich nach links schauen. Grimes jagte die Stufen hoch. Dieses Tempo hätte keiner dem Dicken zugetraut.
    Oben auf der Galerie blieb er stehen. Mit beiden Armen winkte er. »Der Fluch und die Verheißung haben sich erfüllt. Heute ist der Tag, wo diejenigen tanzen werden, die die wahren Herren dieses Schlosses sind. Die Skelette. Sie werden sich die Menschen nehmen und den Höllenreigen beginnen. Horror-Tanz im Disco-Fieber. Nichts kann uns mehr aufhalten!«
    Ich wußte nicht genau, was Grimes vorhatte, zog aber sicherheitshalber meine Waffe.
    Cindy, die vor Angst zitterte, drückte ich von mir, lief ein paar Schritte zur Seite und hob Bakers vernickelte Pistole auf. Der Diskjockey selbst hatte sich aus dem Staub gemacht. Ich reichte Cindy die Waffe. »Können Sie damit umgehen?«
    »Vielleicht.«
    In zwei Sätzen erklärte ich ihr die Funktion des Schießeisens. Cindy nickte und nahm die Waffe an sich.
    »Sehen Sie das bitte nur als letzten Ausweg«, sagte ich. »Und nun verstecken Sie sich.« Ich deutete nach rechts. »Am besten hinter dem Vorhang.«
    »Was machen Sie?«
    »Das sind wirklich nicht Ihre Sorgen, Cindy. Beeilen Sie sich. Die Zeit drängt.«
    Cindy verschwand. Ich blickte ihr nach, bis sie hinter dem Vorhang Deckung gefunden hatte. Ich aber wollte mir den Veranstalter schnappen. Mr. Grimes.
    Mit langen Sprüngen jagte ich die Stufen hoch. Oben erwartete mich der Ghoul! Der zweite Leibwächter war gerade im Begriff, sich zu verändern. Eine Schleimschicht quoll die Stufen herunter.
    Der Körper war nur noch ein breiter Kloß.
    Nicht zum erstenmal kämpfte ich gegen Ghouls. Ich wußte, daß man sie mit einer Silberkugel töten konnte. Doch ich kam nicht zum Schuß. Das Schicksal hatte mir eine raffinierte Falle gestellt.
    Auf dem Schleim glitt ich aus.
    Es war eine Bewegung, die wie eine Zeitlupenaufnahme aussah. Zuerst rutschte mir mein Standbein weg. Ich wollte noch nach dem Treppengeländer greifen, verfehlte es jedoch und fiel.
    Hart knallte ich auf die Stufen. Instinktiv rollte ich mich zusammen, bot somit dem Körper wenig Angriffsfläche und rollte mich mehrmals überschlagend die Treppe hinab.
    Es war mörderisch. Irgendwo schlug ich mit der rechten Hand hart gegen, verlor die Beretta und rutschte weiter bis zum Fuß der Treppe. Ich wußte gar nicht, wo oben und unten war.
    Wie aus weiter Ferne hörte ich Grimes’ Stimme. »Tanzt, Kinder! Tanzt den Höllenreigen! Dem Satan zur Freude…«
    Gefährlicher als Grimes war im Moment der schleimige Ghoul für mich.
    Und er war schnell.
    Viel schneller, als ich gedacht hatte.
    Er platschte die Stufen herab wie ein Ballon und hatte nur ein Ziel.
    Er wollte mich mit Haut und Haaren verschlingen…
    ***
    Jane Collins wich zurück.
    Die Weiße Frau kicherte wieder und schüttelte den Kopf.
    »Du entgehst mir nicht, Kindchen. Mein Messer wartet auf dich!«
    Jane blieb stehen. Die Angst, die sie in den letzten Minuten abgeschüttelt hatte, kehrte zurück. Sie war buchstäblich vom Regen in die Traufe geraten. Sie hatte die Weiße Frau bereits in Aktion erlebt

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