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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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auszuräumen…
    »Polizei«, wies ich mich aus, und wenn das nicht stimmte, dann nur deshalb, weil dieses verschlafene Kind bestimmt nicht wusste, was oder wer das FBI ist.
    »Wo sind die Leute?«
    »Alle in der Stadt. Ins Kino. Alle -Master Coons, die Frau und sogar die Kinder. Ich bin ganz allein im Haus!«
    »Und wo ist…«, wollte ich fragen, aber da hörte ich von unten einen Wagenschlag klappen, dann Phils Stimme, und gleich darauf einen Schuss aus seiner Pistole.
    Ich war in drei Sätzen die Treppe hinunter und an der Haustür. Oben klirrte die Lampe zu Boden, aber das war mir im Augenblick egal.
    »Phil, was ist?«, rief ich. Er war nicht zu sehen.
    Langsam erst gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Dann sah ich auch etwas Weißes, wahrscheinlich ein Taschentuch, mit dem Phil winkte. Er saß in guter Deckung hinter einem Stapel geschnittener Bretter und zeigte auf die offene Tür des Maschinenhauses.
    Aber ich hatte mich wohl schon zu lange hier aufgehalten, und vor der dunklen Höhlung der offenen Haustür war zumindest mein helles Hemd gut auszumachen. Es blitzte von dort drüben, und mit dem scharfen Knall zugleich fauchte eine Kugel dicht neben mir in den hölzernen Balken.
    ***
    Ich saß hinter einem Haufen abgeschälter Rindenstücke, ohne eine Sekunde zu überlegen. Gleichzeitig hatte ich meine Smith & Wesson in der Hand. Aber als ich zurückblickte, war Phil nicht mehr an seinem Platz.
    Er hatte den Moment abgepasst und war wohl dabei, den Schützen von hinten zu fassen. Ich musste den Revolverhelden ablenken.
    Schon begann ich mich etwas zu bewegen, spießte mein Taschentuch auf einen Stock und fuhr damit neben dem Rindenhaufen am Boden umher. Sofort knallte der Schuss, und die Kugel wirbelte einen kleinen Splitterregen aus dem Boden, der zentimeterhoch mit Holzabfällen bedeckt war.
    Ich hatte das Mündungsfeuer gesehen. Phil stand hoffentlich nicht direkt hinter dem Schützen… er konnte sich ja denken, dass ich zurückschießen würde. Ich hielt ein ganzes Stück tiefer und drückte ab. Hatte ich getroffen?
    In diesem Augenblick flammten drinnen im Maschinenhaus die Lampen auf. Ich erblickte nur noch einen Schatten, der sich von der Tür zurückzog, dann war ich hoch und in langen Sprüngen über den Platz gerast. Ich verhielt neben dem Türpfosten, wo eben noch unser Gegner gehockt hatte.
    »Hallo, Phil!«, rief ich.
    Statt einer Antwort knallte es wieder, und nicht aus Phils Waffe. Ich stieß mich ab und ließ mich in den Raum hinein, hinter eine Hobelbank oder so etwas fallen. Endlich kam Phils Stimme: »Hinter den Brettern, rechts von dir, steht er!«
    An der rechten Wand lehnten vielleicht hundert oder noch mehr frisch geschnittene Bretter aufrecht und ließen hinter sich etwas freien Raum. Dort musste der Kerl stehen!
    Auf gut Glück rief ich: »Kommen Sie ’raus,Tate! Sie haben keine Chance mehr!«
    Aber er schien es nicht zu glauben. Bei dem Bretterstapel blitzte es auf und in den Knall hinein mischte sich Phils wütendes Schimpfen…
    »Verletzt?«, fragte ich ihn.
    »Ich nicht…«, rief er, und dann legte er eine ganze Serie von Schüssen auf die Bretter, dass die Späne flogen. Jetzt hatte ihn die Wut gepackt, aber ebenso schnell verließ sie ihn auch wieder und machte der vernünftigen Überlegung Platz.
    Ich sah ihn aus seinem Versteck auftauchen und lautlos zwischen den Kreissägetischen und Sägegattern hindurchschleichen. Er ging auf das Ende des Bretterstapels zu, trug eine dicke Holzplatte vor sich her… ich begriff augenblicklich und marschierte auf die andere Seite. Andy Tate, wenn er es war, hatte nur Augen für Phil. Das bewies ein heimtückischer Schuss, der dicht hinter ihm laut klirrend gegen eines der Sägeblätter schlug! Ein zwitscherndes Geräusch sagte mir, dass die Kugel ein gehöriges Stück aus dem Sägeblatt herausgerissen haben musste.
    Aber da hatte Phil schon den schmalen Raum zwischen den Brettern und der Hauswand erreicht. Gut gedeckt hinter seiner dicken Holzplatte hob er die Pistole: »Hände hoch! Kommen Sie sofort heraus und werfen Sie die Waffe weg!«
    Der Mann in seinem ausweglosen Versteck dachte aber gar nicht daran, aufzugeben. Er schoss, und seine Kugel traf nur zu gut Phils primitive Deckung. Ein zweiter, wütender Schuss riss ihm fast die Holzplatte aus der Hand, da war ich an meinem Ende, blickte in den engen Gang hinein und sah den Mann gerade zum zweiten Mal anlegen. Mein Schuss dröhnte, und ich sah trotz der schlechten

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