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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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Beleuchtung die Kugel dicht hinter seinen Fersen in den Dreck fahren.
    »Der nächste trifft«, sagte ich, nicht einmal allzu laut. Aber die Überraschung bewirkte, dass sich der Mann vollkommen verwirrt umdrehte. Mit Gepolter kam Phil von hinten über ihn, schlug ihm die Pistole aus der Hand, und als ich ihn ebenfalls erreichte, hatte Phil ihn schon im richtigen Griff. Ich drängte meinen Rücken mit aller Kraft gegen einige der langen Bretter und presste sie von der Wand fort: Sie schwankten eine Weile und stürzten dann laut polternd in den Raum hinein. Es klang, als bräche ein ganzes Haus zusammen.
    »Na, Freundchen?«, meinte Phil, als nun das volle Licht auf uns und unseren Gefangenen fiel. Ich hatte den Mann noch nie gesehen.
    »Schönen Gruß von Celia«, sagte Phil. Die Augen des Mannes begannen wild zu funkeln.
    »Sie sind verhaftete, Andy Tate«, sagte ich.
    ***
    Wir hatten sie aus den Zellen geholt und einander gegenübergestellt: Andy Tate und Bill Serra. Aber sie leugneten noch immer alles, was wir ihnen vorzuwerfen hatten. Wenn man ihnen glaubte, waren sie flüchtige Bekannte, ja, ihre Freundinnen kannten sich auch, gewiss, aber mehr? Nein. Und schon gar nicht etwa gemeinsame Sache in irgendetwas, das gegen die Gesetze wäre… Mir riss der Geduldsfaden.
    »Gut«, sage ich, »wenn ihr so wollt: Tate kommt vor Gericht wegen Mordversuchs an zwei FBI-Beamte, denn er hat auf uns in der Sägemühle geschossen, und Serra wegen des gleichen Delikts, denn er hat uns in die Luft sprengen wollen. Glenn Drake wird die Verhandlung wohl kaum noch erleben, denn er ist nicht mehr bei Verstand, und was ihr sonst noch auf dem Kerbholz habt, ist mir egal. Es reicht, um euch nach Sing Sing zu bringen. Euren Boss bekomme ich auch so!«
    Ich klingelte, und der Wärter kam herein.
    »Beide in ihre Zellen. Und sorgen Sie dafür, dass sie weit genug voneinander entfernt sind!«
    Er führte sie ab, und ich ging mit Phil hinüber zu Mr. High, um ihm von unseren erfolglosen Bemühungen zu berichten.
    »Nehmen Sie’s nicht so tragisch, Jerry«, versuchte er mich zu trösten. »Ich weiß, dass Ihre Anklage gerade gegen diesen Serra auf schwachen Füßen steht, denn Sie haben als Einziges sein fehlendes Alibi und die Zange und seine sonstigen Einkäufe als Indizienbeweis.«
    »Wenn er daraufhin verurteilt wird…«
    Mr. High winkte ab.
    »Er wird wegen der Delikte verurteilt, die er begangen hat. Ich bin sicher, dass Sie ihm das eines Tages beweisen können, und ich weiß genau, dass Sie und Phil den Fall restlos aufklären werden. Lassen Sie sich nicht durch die augenblickliche Lage mutlos machen!«
    Ich nickte, dann sagte ich plötzlich: »Darf ich mal Ihr Telefonbuch haben?«
    Phil sah mich neugierig an. Er konnte nicht wissen, dass soeben bei mir die Idee wieder aufgetaucht war, nach der ich so lange gesucht hatte. Mr. High schob mir das dicke Telefonbuch von New York herüber. Ich ließ es liegen und zog erst den Brief aus der Tasche, den ich Orvetta Bolinger abgenommen hatte. Ich wollte sehen, ob mich meine Ahnung trog…
    Es war ein offizielles Schreiben der Zentral Verwaltung und trug die Unterschrift Mr. J. D. Congers. Die wenigen Sätze lauteten:
    Namens des Aufsichtsrates ersuche ich Sie, vor der morgigen Aufsichtsratssitzung sowie der anschießenden Hauptversammlung unserer Aktionäre zu erscheinen und die jüngsten Vorfälle im New Yorker Werk zu erklären. Sollten Sie dazu nicht imstande sein, wird sich die Konzernleitung strafrechtliche Schritte gegen Sie Vorbehalten.
    Ganz klar sah ich immer noch nicht, aber meine Ahnung war richtig gewesen. Ich blätterte im Telefonbuch und fand auch, was ich suchte: beide Namen unter einer Adresse.
    »Ich muss noch einmal fort«, entschuldigte ich mich hastig. »Mr. High, fragen Sie mich bitte nicht, denn es kann sein, dass ich mich restlos blamiere. Phil, bleib bitte hier erreichbar, möglicherweise brauche ich noch deine Unterstützung.«
    Mr. High nickte nur. Phil wusste natürlich genauso gut, dass ich meine Gründe für dieses Vorgehen hatte, aber er konnte sich nicht verkneifen zu sagen: »Das machst du ja mächtig geheimnisvoll, was?«
    Ich blickte auf die Uhr, auch in dieser Nacht würde es wohl wieder spät werden, und am nächsten Morgen hatte ich wenig Aussicht auf Ruhe.
    Ich nahm mir unten im Hof einen Dienstwagen. Warum ich den Jaguar stehen ließ, hätte ich nicht zu sagen gewusst.
    Die Straßen waren mittlerweile leer. Das war der einzige Vorteil der Nachtarbeit,

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