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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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Bilderrahmen ein.
    »Das, mein Lieber, wäre allerdings ein ganz enormer Glücksfall.«
    ***
    »Ich denke, wir besuchen jetzt einmal seinen Freund, Bill Serra«, schlug ich vor, als wir wieder vor unserem Wagen standen. »Er muss hier in der Nähe wohnen.«
    Phil machte die Tür auf und holte den Stadtplan hervor. Die Sonne schien mittlerweile so heiß, das man das Blech der Kühlerhaube kaum anfassen konnte. Phil bereitete den Plan aus und trug ihn hinüber zu dem steinernen Pfosten neben der Einfahrt.
    »Also«, sagte er, und sein Zeigefinger fuhr über das Gewirr von bunten Linien und kleinen Quadraten, »wir stehen augenblicklich…«
    Mein Blick schweifte absichtslos über die Straße und über unseren Wagen.
    »Phil…«, keuchte ich, »weg!«
    Ich versetzte ihm einen gewaltigen Stoß vor die Brust, sodass er in das niedrige Gebüsch hineintaumelte, und mit der gleichen Bewegung ließ ich mich zu Boden fallen - keine Sekunde zu früh! Mit hellem Schmettern fuhr uns ein betäubender Knall in die Ohren. Ich sah nur etwas Dunkles geflogen kommen und durch die Luft segeln, und dann regnete es Glassplitter, und Metallteile auf uns herab, dass wir unwillkürlich die Arme vors Gesicht zogen und die Augen zumachten.
    Der Krach war mir noch nicht in den Ohren verklungen, als etwas Schweres mit hässlichem Klatschen dicht neben mir in den weichen Boden fuhr. Das brachte mich im Nu auf die Beine. Mit flüchtigem Blick sah ich gerade noch eine halbe Kolbenstange aus dem Gras ragen, der zweite Blick fiel auf das, was vor wenigen Sekunden noch ein verhältnismäßig neuer Streifenwagen des FBI gewesen war und jetzt nur noch als ein Haufen zusammengesunkener Trümmer rauchte.
    Phil tauchte neben mir auf. Mit der einen Hand wischte er sich das Blut einer unbedeutenden Schürfwunde vom Gesicht, in der anderen hielt er seine schussbereite Pistole. Um sich blickend suchte er die Gegend nach dem Gangster ab, der uns diesen Streich gespielt hatte, aber vergeblich.
    »Mensch, Jerry!«, sagte er. »Das war aber mal wieder knapp!«
    Ich konnte nur nicken.
    »Warte«, sagte ich dann. »Ich werde eben telefonieren.«
    Mit ein paar Schritten war ich im Haus. Auf dem Teppich der Diele lag die alte Dame, den Arm schützend vor das Gesicht gedrückt, schwer atmend.
    Ich redete ihr gut zu und brachte sie zu einem Sessel. Sie hatte natürlich nicht begriffen, worum es ging und fürchtete um ihr Leben. Wenn man, wie wir, täglich in der Gefahr steht, macht man sich meist viel zu wenig Gedanken darüber, wie solche Situationen auf friedliche, harmlose Menschen wirken müssen - da reicht die Explosion einer kleinen Gangsterbombe schon aus, um die blinde Angst vor irgendeiner unbestimmten Gefahr wachzurufen!
    Das Telefon stand in der Diele, und ich hatte sofort unser Hauptquartier an der Strippe. Sam Stone, der den Bereitschaftsdienst leitete, war nicht schlecht erstaunt, als er von unserem Erlebnis hörte, und er versprach, alles Nötige in Bewegung zu setzen.
    Ich tröstete die alte Dame mit ein paar Worten und ging dann wieder hinaus. Phil stocherte missmutig in den Trümmern.
    »Willst du den Schlitten wieder zusammenbauen?«
    »Unsinn. Aber ich glaube, ich weiß schon so ungefähr, wie die Bombe angelegt war. Anscheinend ein neuer Trick.«
    »Vermutlich wurde der Auslöser durch die Wagentür betätigt?«
    »Ja. Hier hängt noch ein Stück Drahtlitze an der Tür, einfach festgeklemmt. Alles andere ist natürlich mit in die Luft geflogen, aber ich kann mir vorstellen, das der Draht einen primitiven Zeitauslöser betätigte. Die Bombe durfte ja erst hochgehen, als wir beide gemütlich drinsaßen.«
    »So wird es gewesen sein!«
    Mit heulender Sirene bog ein Streifenwagen um die Ecke, bremste und rutschte auf blockierenden Rädern noch ein Stück, während die Polizisten schon heraussprangen. Wir erklärten dem Streifenführer flüchtig, worum es sich handelte. Während wir noch im Gespräch waren, klangen neue Sirenentöne auf, und die waren uns in der Tonlage vertrauter…
    »Da kommt doch wirklich das halbe FBI New-Yorks!«, meinte Phil kopfschüttelnd.
    Nacheinander trafen drei Wagen ein, aus jedem stiegen fünf Leute unseres Bereitschaftsdienstes, an ihrer Spitze der wackere Sam Stone.
    Offenbar waren die Mannschaften schon auf der Fahrt instruiert worden, denn sie begannen sofort auszuschwärmen und in den benachbarten Häusern und Straßen Nachfrage zu halten.
    Sam Stone schlug mir auf die Schulter.
    »Das ist ja wohl noch mal eben gut

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