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0058 - Meer der mordenden Hände

0058 - Meer der mordenden Hände

Titel: 0058 - Meer der mordenden Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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an.
    »Sehen Sie, das ist der Nachteil, wenn man stets den Hansdampf in allen Gassen spielt. So schön das Gefühl des Gebrauchtwerdens auch ist, manchmal – an Abenden wie diesem – ist es dann leider lästig.«
    »Wir können diesen Abend jederzeit fortsetzen«, gab Zamorra schmunzelnd zurück. »Sie wissen ja, wir machen hier einen Open-End-Urlaub.«
    Rich seufzte. »Auf den Tonga-Inseln leben ungefähr 77.000 Tonganer. Einer braucht immer was von mir. Diesmal soll ich Blutplasma liefern. Na, was soll’s. Letzten Endes helfe ich ja doch gern.« Rich wandte sich an sein Mädchen. »Möchtest du noch bleiben, oder soll ich dich nach Hause bringen, Jodie?«
    »Weder noch«, sagte das Mädchen lächelnd. Ihre ausdrucksstarken Augen strahlten Rich bittend an.
    »Wie darf ich das verstehen?«, fragte der Postflieger.
    »Ich würde den Flug gern mitmachen.«
    Rich schüttelte lachend den Kopf. »Hör mal, Jodie, das geht doch nicht…«
    »Warum nicht? Es ist doch genug Platz in der Maschine oder?«
    »Ja. Das schon. Natürlich. Platz ist genug. Aber…«
    »Aber?«
    »Sieh mal, ich flieg’ bloß rüber und wieder zurück. Davon hast du doch nichts, Jodie.«
    »Ich wäre bei dir.«
    »Na schön. Wenn du darauf bestehst, dann kommst du eben mit.«
    »Au fein!«, rief Jodie Wofford begeistert aus. Sie sprang auf und fiel Rich vor allen Leuten um den Hals. Es war ihm peinlich. Er löste behutsam die Arme des Mädchens von seinem Nacken und drängte Jodie sacht von sich.
    »Jodie!«, sagte er eindringlich. »Vergiss bitte nicht, wo wir uns befinden.«
    Der Postflieger wünschte Nicole und Zamorra noch einen angenehmen Abend.
    »Wenn Sie wollen, melde ich mich morgen wieder bei Ihnen, okay?«, sagte er zu Zamorra.
    »Einverstanden«, erwiderte der Professor. »Ich nehme Sie beim Wort.«
    »Das können Sie. Alain Rich hat sein Wort noch niemals gebrochen.«
    Er nahm sein Mädchen um die Mitte und schob mit ihr ab.
    »Ein netter Mensch«, sagte Nicole beeindruckt.
    »Sie sind beide nett«, erwiderte Zamorra. Sie schauten dem weggehenden Pärchen nach.
    Es würde ein Wiedersehen mit den beiden geben. Aber Zamorra und seine hübsche Assistentin konnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass dieses Wiedersehen schlimm, tückisch und lebensgefährlich für sie werden sollte…
    ***
    Das Flugzeug sah genauso aus, wie Alain Rich es beschrieben hatte.
    Modell: aus zwei mach eins. Rich hatte den Vogel selbst zusammengebastelt. Er hatte dazu die Teile einer alten Cessna und einer alten Piper verwendet. Und einige Dinge hatte er sich selbst zusammengezimmert. Zumeist Zwischenstücke, damit die Teile von Cessna und Piper miteinander verbunden werden konnten.
    Rich hatte sich die Blutplasma-Konserven geben lassen. Sie lagen unter dem Sitz, auf dem Jodie saß. Jetzt zog der Franzose am vibrierenden Gashebel.
    Die Maschine hüpfte über den holperigen Grasboden. Rich zwang den Vogel, die brüllende Schnauze zu heben. Die Räder verloren den Bodenkontakt. Das Flugzeug lag nun nur noch mit den knatternden, knackenden Tragflächen auf der warmen Luft des Aufwinds.
    Bald lag das Meer unter ihnen.
    Jodie Wofford wandte den Kopf und blickte zu dem hellen Gebäude der Wetterstation zurück. Da machte Quentin Paris Dienst. Ein Freund von Alain. Ein prachtvoller Bursche. Wenn es Alain nicht gegeben hätte, hätte Quentin ihr bestimmt nicht vergebens den Hof gemacht. Aber es gab nun mal Alain. Und Jodie hatte ihm den Vorzug gegeben.
    Normalerweise flog Rich höher über das Meer.
    In dieser Vollmondnacht flog er jedoch absichtlich in geringer Höhe darüber hinweg. Einfach deshalb, weil das ein unvergleichlich schöneres Erlebnis für Jodie war.
    Sie konnte die tanzenden Wogen deutlich erkennen, sah die kleinen Riffe, die aus dem Wasser ragten und ab und zu von einer Welle überflutet wurden. Auf alldem lag der silbrige Glanz des riesigen Mondes.
    Jodie war beeindruckt und begeistert von der Schönheit des nächtlichen Meeres.
    Weiter vorn lag eine düstere Wolke auf dem Wasser. Das Meer schien zu dampfen. Jodie klopfte Alain auf die Schulter. Sie wies auf die seltsame Wolke und schrie dem Piloten ins Ohr: »Was ist denn das?«
    »Keine Ahnung!«, schrie Rich zurück. Das Dröhnen des Flugzeugmotors war so laut, dass er seine Antwort wiederholen musste, weil Jodie ihn nicht verstanden hatte. »Ich fliege diese Strecke schon zum x-tenmal, aber so was ist mir noch nicht aufgefallen!«
    »Da steigen Schwaden aus dem Meer!«
    »Kann ich mir nicht

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