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0058 - Meer der mordenden Hände

0058 - Meer der mordenden Hände

Titel: 0058 - Meer der mordenden Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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lieber mit Ihnen kommen, Professor? Ich meine, ich habe mich in der Vergangenheit nicht gerade als Held ausgezeichnet…«
    »Ihre Reaktionen waren durchaus verständlich«, sagte Zamorra lächelnd.
    »Nun würde ich Ihnen gern mal beweisen, dass ich zu mehr imstande bin – als bloß vor Angst zu schlottern.«
    »Das glaube ich Ihnen auch so, Quentin. Sie müssen es mir nicht beweisen.«
    »Und wenn ich es mir selbst beweisen möchte?«
    »Vielleicht ein andermal. Wenn Sie vernünftig sind, werden Sie zugeben, dass Sie mir keine Hilfe wären, wenn ich Tevita Ti’o gegenübertrete. Der Mann besteht nur noch aus einer dünnen menschlichen Hülle. Darunter lauert ein gefährlicher Dämon. Glauben Sie im Ernst, dass Sie gegen den etwas ausrichten könnten?«
    Paris scharrte mit dem Schuh das Erdreich auf. »Wahrscheinlich haben Sie recht, Professor. Ich wünsche Ihnen alles Glück dieser Welt. Kommen Sie gesund wieder. Und bringen Sie den Teufel als ihren Gefangenen mit.«
    »Ich werde mir die größte Mühe geben«, erwiderte Zamorra.
    Dann machte er sich auf den Weg.
    ***
    Nach einem Fußmarsch von einer Stunde erreichte Professor Zamorra das Südende der Insel. Die üppige Vegetation hatte ihm immer wieder ein Bein zu stellen versucht und hatte ihm den Marsch sehr erschwert. Zamorra kletterte über einige Riffe zum Meer hinunter.
    Er klatschte sich das kühle Nass ins erhitzte Gesicht, ließ sich ächzend auf den Sandstrand nieder und blieb fünfzehn Minuten sitzen, um neue Kräfte zu sammeln. Nach dieser Verschnaufpause erhob er sich wieder. Er fühlte sich erholt und stark für den bevorstehenden Kampf mit dem Dämon, der in Tevita Ti’o hockte.
    Die drei Palmen, von denen Tumo in seiner Sterbestunde gesprochen hatte, waren schon von weitem zu sehen. Sie standen auf einer Anhöhe, ragten wie ein Markierungszeichen in den azurblauen Himmel. Es war einer der herrlichsten Tage, die Zamorra auf Tonga jemals erlebt hatte. Alain Rich hatte behauptet, Tonga wäre das Paradies. Er hatte die Wahrheit gesagt. In jeder Beziehung. Das Paradies hatte die Schlange gehabt und den Baum der Versuchung. Tonga hatte Vihambata, die toten Hände und Tevita Ti’o. Zamorra hoffte, dass er sie alle drei mit einem einzigen Gewaltstreich vernichten konnte.
    Der Professor kletterte über Geröll auf die schwarze Höhlenöffnung zu, die er vor einer Minute entdeckt hatte.
    Als er die Höhle erreicht hatte, schlug ihm eine unnatürliche Kälte entgegen.
    Ein Hauch aus dem Jenseits…
    Zamorra bewaffnete sich mit seinem silbernen Talisman. Er baute sich breitbeinig vor dem Höhleneingang auf.
    »Tevita Ti’o!«, schrie er in die Dunkelheit hinein.
    »Tevita Ti’o… Ti’o …« , hallte das gespenstische Echo nach.
    »Ich weiß, dass du da drinnen bist!«
    »… du da drinnen bist … bist … bist …«
    »Komm heraus und stelle dich zum Kampf!«
    »… stelle dich zum Kampf … Kampf … Kampf …«
    »Komm heraus! Sonst hole ich dich!«
    »… hole ich dich … dich … dich …«
    Ein wütendes Fauchen war die Antwort. Zamorra erkannte zwei rotglühende Punkte in der Dunkelheit. Ti’o stieß schreckliche Laute aus, wie sie keine menschliche Kehle hervorzubringen vermochte.
    Feuer schlug aus seinem Rachen und erhellte für einen kurzen Augenblick seine Umgebung. Der zuckende Widerschein traf seine unheimliche Gestalt. Zamorra musste bei diesem Anblick all seinen Mut zusammennehmen, um nicht auf der Stelle kehrt zu machen und davonzurennen. Er vertraute auf sein Amulett. Es würde ihm gewiss die Kraft verleihen, dieses schreckliche Monster zu besiegen.
    Es würde nicht leicht sein, aber Zamorra war zuversichtlich. Er würde es schaffen.
    »Kommst du nun?«, fragte Zamorra schneidend.
    »… du nun … nun … nun …« , spottete das Echo.
    Der Teufel trommelte sich mit seinen mächtigen Fäusten wütend auf die Brust. Er stieß ein feindseliges Gebrüll aus. Steine rieselten an den Felswänden herab. Zamorra machte den ersten entschlossenen Schritt in die Höhle hinein. Das Ungeheuer war darüber so erzürnt, dass es die Erde erbeben ließ. Von Tevita Ti’o, dem Menschen, war nichts mehr zu erkennen. Der Zauberer hatte sich in ein schreckliches Scheusal verwandelt. Das Böse schien nun für immer zum Durchbruch gekommen zu sein.
    Zamorra setzte Fuß vor Fuß.
    Seine Augen gewöhnten sich sehr schnell an die Dunkelheit. Tevita Ti’os Anblick ließ ihn erschauern, obwohl er ein unerschrockener Mann war.
    Das Ungeheuer riss den

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