Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0058 - Meer der mordenden Hände

0058 - Meer der mordenden Hände

Titel: 0058 - Meer der mordenden Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
schmallippigen, schuppigen Mund weit auf. Ein gefährliches Raubtiergebiss blitzte dem Professor entgegen.
    Ein graues, struppiges Fell bedeckte den großen Kopf.
    Schwimmhäute spannten sich zwischen den klauenartigen Fingern.
    Wieder schleuderte das Monster Zamorra ein zorniges Gebrüll entgegen.
    Zamorra fletschte herausfordernd die Zähne. »Damit machst du mir keine Angst!«, knurrte er.
    Der Dämon schmetterte seine Faust – es sollte wohl eine Demonstration seiner Stärke sein – gegen den Felsen. Ein furchtbares Brummen und Zittern lief durch die Höhle. Einen Augenblick dachte Zamorra, die felsige Decke würde jetzt einstürzen und ihn unter sich begraben.
    Er hielt unwillkürlich den Atem an.
    Da, wo die Faust den Felsen getroffen hatte, schmolz der Stein.
    Vor dieser Faust musste sich Zamorra höllisch in acht nehmen. Er näherte sich dem Scheusal bis auf zwei Schritte. Das Amulett, auf das er nun seine ganze Hoffnung setzte, hielt er in der rechten Hand. Die silberne Kette war straff über die Knöchel gewickelt. Er durfte den Talisman nicht verlieren, sonst war er verloren. Ohne die blitzende Waffe wäre er diesem schrecklichen Ungeheuer nicht gewachsen gewesen.
    In dieser Sekunde stampfte das Monster auf ihn zu.
    Schon schossen die Fäuste des Schrecklichen nach Zamorras Kopf.
    Der Parapsychologe tauchte unter den Pranken des Ungeheuers weg. Er hämmerte Ti’o seine Linke gegen den Bauch. Der brettharte Schlag zeigte nicht die geringste Wirkung. Jetzt schlug Zamorra mit dem Amulett zu.
    Das Scheusal stieß ein fürchterliches Schmerzgebrüll aus. Es krallte die Klauen in seinen verletzten Bauch, stieß Feuerwolken aus seiner Kehle und Rauch aus seinen weiten Nasenlöchern.
    Zamorra holte jäh zum nächsten Schlag aus.
    Das Monster sprang kreischend zurück. Es prallte gegen die Felswand. Wieder krachte es in der Höhle. Tevita Ti’o trat mit seinen kräftigen Tierbeinen nach Zamorra. Einmal traf er. Zamorra überschlug sich mehrmals und flog fast bis zum Höhleneingang zurück.
    Daraufhin ließ das Ungeheuer ein triumphierendes Geheul hören.
    Zamorra kämpfte sich atemlos wieder hoch. Der Schreckliche hatte ihn am Oberschenkel getroffen. Die Jeans waren verbrannt. Eine schmerzende Brandwunde bedeckte den Schenkel. Zamorra humpelte. Mit einem höhnischen Gelächter nahm das Monster das zur Kenntnis.
    Der Teufel dachte, nun leichtes Spiel mit Zamorra zu haben.
    Er drosch mit der Faust erneut nach dem Gesicht des Professors.
    Zamorra fing den mörderischen Schlag, der ihn vernichtet hätte, mit dem Amulett ab.
    Das Ungeheuer kreiselte plärrend mehrmals um die eigene Achse.
    Zamorra schlug atemlos auf die sich drehende Gestalt ein. Die Bestie bäumte sich unter unbeschreiblichen Schreien auf, sobald das Amulett sie berührte.
    Als das Ungeheuer erkannte, dass es kritisch wurde, versuchte sich der Dämon in eine andere Dimension zu katapultieren. Doch Zamorra verhinderte das mit einem schnell gesprochenen Bannspruch.
    Und dann gab der Parapsychologe dem furchterregenden Scheusal den Rest.
    Wimmernd kroch der Dämon auf dem Boden herum, unfähig, sich wieder aufzurichten. Zamorra kannte keine Gnade. Tevita Ti’o hatte Tod und Verderben über die Inselbewohner gebracht. Er verdiente es nicht, geschont zu werden.
    Das Monster verschanzte sich hinter der menschlichen Hülle. Es wich mehr und mehr zurück. Tevita Ti’o – so wie Zamorra ihn kannte – kam wieder zum Vorschein.
    »Dein Spiel ist aus, Zauberer!«, knurrte Zamorra ganz hinten in der Kehle.
    Ti’o warf sich auf die Knie. Er rang die Hände. »Gnade, Zamorra, Gnade! Töte mich nicht!«
    Zamorra presste die Kiefer zusammen. »Ich werde dich nicht tö- ten, Tevita Ti’o. Jedenfalls nicht so, wie du es dir vorstellst! Aber ich werde dich zur Hölle schicken, denn da gehörst du hin! Ich habe mir geschworen, dich zu vernichten, und diesen Schwur werde ich halten! Steh auf!«
    Ti’o erhob sich zitternd.
    »Raus aus der Höhle!«, knurrte Zamorra.
    »Wohin bringst du mich?«
    »In dein Dorf!«, antwortete der Parapsychologe grimmig.
    »Was hast du mit mir vor, Zamorra?«
    »Lass dich überraschen, Tevita Ti’o!«, erwiderte Zamorra mit einem eiskalten Grinsen. »Los jetzt! Und versuch ja nicht, mich zu überlisten! Das würde dir nicht gut bekommen!«
    Ti’o verließ die Höhle. Zamorra blieb ihm dicht auf den Fersen.
    Der Dämon im Körper des Zauberers war von Zamorras Amulett so arg geschwächt worden, dass er vorläufig an keinen Ausbruch

Weitere Kostenlose Bücher