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0059 - Der Dämon aus der Tiefe

0059 - Der Dämon aus der Tiefe

Titel: 0059 - Der Dämon aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Jungen zu.
    »Halt!«, schrie Casa. »Keinen Schritt mehr, Keene!«
    Der Henker kümmerte sich nicht darum. Da ließ der Junge den Speer vorschnellen. Er setzte dem Alten die Spitze knapp unter dem Kinn an den muskulösen Hals.
    »Wenn du jetzt noch einen Schritt machst, bringst du dich selbst um!«, keuchte Casa aufgeregt. Dicke Schweißtropfen glänzten auf seiner Stirn. Er konnte nicht verstehen, wie es vor Fenster und Tür solche unsichtbare Mauern geben konnte. Er konnte nicht verstehen, wieso Mick Kovacs seine Hilferufe nicht gehört hatte. Er konnte so vieles nicht verstehen. Und es war jetzt nicht der rechte Augenblick, um darüber nachzudenken.
    Gespannt wartete Casa darauf, was der Alte jetzt machen würde.
    Phil war entschlossen, zuzustoßen. Mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung stand. Elias Keene ließ ein schauriges Lachen hören.
    »Du bist verloren, mein Junge.«
    »Nicht, solange ich diesen Speer in meinen Händen habe!«, stieß Casa nervös hervor.
    »Du warst bereits verloren, als du dieses Haus betreten hast!«, knurrte der Henker.
    »Ich werde mich meiner Haut wehren!«
    »Das haben sie alle getan«, sagte der Henker voll abgrundtiefem Spott. »Aber es hat keinem genützt.«
    »Ich werde dich töten, Alter!«, schrie Casa in seiner namenlosen Furcht.
    Keene lachte kalt. »Mich kannst du nicht töten. Ich habe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Er verleiht mir sehr viel Macht. Ich kann unsichtbare Wände errichten, du hast es vorhin selbst erlebt. Ich kann allein mit meinem Willen Gegenstände bewegen…«
    »Das glaube ich nicht!«
    Elias Keene starrte auf einen der Stühle. In derselben Sekunde rutschte das Möbel vom Tisch weg und schwebte einen Meter in die Luft.
    Als sich der Henker davon abwandte, fiel der Stuhl mit lautem Krach auf den Boden. Casa machte diese Demonstration Angst. War Elias Keene nahezu allmächtig?
    »Ebenso wie mit dem Stuhl könnte ich auch mit dir verfahren, mein Junge«, sagte der Henker mit einem höhnischen Grinsen.
    »Siehst du jetzt endlich ein, dass du keine Chance mehr hast?«
    »Ich will hier raus! Ich will nicht sterben!«, stöhnte Phil verzweifelt.
    »Du wirst hier rauskommen – nachdem du gestorben bist!«, sagte Elias Keene mit einer schrecklichen Grabesstimme.
    Er bewegte sich auf den Jungen zu. In seiner grenzenlosen Furcht stach Casa mit der Lanze zu. Er vernahm ein widerliches Knirschen, so wie wenn man mit einem Stück Eisen über einen besonders harten Stein kratzt. Die scharfe Speerspitze glitt an Keenes Hals ab, ohne auch nur seine Haut geritzt zu haben. Mit einem unwilligen Knurren fasste der Henker nach dem Speerschaft. Mit einem gewaltigen Ruck entwaffnete Keene sein Opfer.
    Casa fiel händeringend auf die Knie. Verzweifelt bettelte er um Schonung.
    Jedoch der grausame Henker hatte kein Mitleid mit dem rothaarigen Jungen. Er legte ihm die dicke Hanfschlinge um den Hals.
    Und während er die schreckliche Tat verrichtete, lag eine abstoßende Verzückung auf seinen alten Zügen…
    ***
    Nachdem sie Quentin Paris noch einmal versprochen hatten, in naher Zukunft wiederzukommen, verließen sie mit einer australischen Kursmaschine Tonga in südwestlicher Richtung. Nicole Duval und Professor Zamorra ließen sich von der freundlichen Stewardess ein leckeres Menü servieren. Anschließend tranken sie schwarzen Kaffee. Zamorra blickte aus dem Fenster. Die endlose Weite der Südsee lag unter ihnen.
    »Was weißt du über Auckland, Chef?«, erkundigte sich Nicole.
    »Ich weiß vor allem, dass ich noch nie da war«, gab der Professor schmunzelnd zurück.
    »Ist das alles?«
    Zamorra lächelte. »Stell mir die Frage noch mal, wenn wir Auckland verlassen, okay? Dann kann ich darüber reden wie ein Buch.«
    »Die Stadt hat 580.000 Einwohner, liegt im Norden der Nordinsel und ist die größte Stadt und das wichtigste Industriezentrum Neuseelands. Sie wurde auf dem Isthmus zwischen dem Pazifischen Ozean und dem Tasman-Meer errichtet – auf den Hügeln von 63 erloschenen Vulkanen. Der Hafen Waitemata Harbour gehört zu den besten Naturhäfen der Welt…«
    Der Parapsychologe lachte amüsiert. »Donnerwetter, Nicole, woher hast du denn das alles?«
    »Als ich hörte, dass die Reise nach Auckland geht, habe ich mir im Hotel Dateline ganz schnell einen Prospekt von Neuseeland geben lassen«, gab Nicole Duval mit einem schelmischen Lächeln zurück.
    »Ich dachte, es könne nicht schaden, mal einen Blick hineinzuwerfen.«
    »Schadet wirklich nicht«, erwiderte

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