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0059 - Der Dämon aus der Tiefe

0059 - Der Dämon aus der Tiefe

Titel: 0059 - Der Dämon aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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machen, das ist klar. Ich werde an Bord auf das warten, was die Kumpels vom Meeresgrund hoch holen… Wie gesagt, es geht um mehrere gesunkene Schiffe: Das erste, um das wir uns kümmern, liegt vor der Küste von Auckland. Es soll ein wahres Kunstwerk an Bord haben. Und genau wegen dieses Kunstwerks habe ich dir das Telegramm geschickt und gehofft, du würdest meinem Ruf, hierher zu kommen, sofort Folge leisten.«
    »Um was für ein Kunstwerk handelt es sich?«, fragte Professor Zamorra sogleich neugierig.
    »Götzen, Geister, Dämonologie und alles das ist doch dein Metier«, sagte Fleming, ohne auf Zamorras Frage direkt einzugehen.
    Nicole Duval drehte die Augen zur Decke und seufzte. »Ich hätte es mir denken können, dass es auch diesmal keine Vergnügungsreise werden würde. Darf ich nun doch noch einen Drink haben?«
    »Bestell dir, was du willst«, nickte Bill Fleming. Dann wandte er sich wieder Zamorra zu. »Möchtest du ein bisschen was von Neuseeland hören, Amigo?«
    »Erachtest du das für wichtig?«
    »Ja.«
    »Dann schieß los«, sagte Zamorra.
    »Neuseeland ist ein junges Land, das erst seit etwa tausend Jahren von Menschen bewohnt wird. Die ersten Bewohner waren Maoris. Die Herkunft des Maori-Volkes liegt im dunkeln. Ist für uns auch nicht weiter wichtig. Wichtig hingegen ist, dass sich dieses Volk stets vor einem schrecklichen Dämon gefürchtet hat. Sein Name war Sarra. Sie brachten ihm Menschenopfer dar, um ihn gnädig zu stimmen. Eines Tages soll er einem ganzen Stamm erschienen sein. Ein Scheusal in Menschengestalt. Mit einem mächtigen Drachenschädel auf den Schultern. Er soll damals ein schreckliches Blutbad unter den Eingeborenen angerichtet haben.«
    »Aus welchem Grund?«, fragte Zamorra.
    Bill Fleming hob die Schultern. »Das geht aus meinen geschichtlichen Unterlagen nicht hervor. Vielleicht war es reine Mordlust, die den Dämon bewog, über die armen Maoris herzufallen. Jedenfalls hat ihn seit jener Zeit niemand mehr zu Gesicht bekommen. Die Angst der Maoris verflüchtigte sich über die Generationen allmählich. Aber sie verschwand niemals ganz. Die Eingeborenen lebten mit der ständigen Furcht, Sarra könnte eines Tages wiederkommen.«
    »Ist er wiedergekommen?«, erkundigte sich Nicole Duval, die Bill Flemings Erzählung gespannt verfolgt hatte.
    »Nein«, antwortete der Historiker. »Jedenfalls nicht so wie damals«, schränkte er ein.
    »Sondern?«, fragte Zamorra aufhorchend.
    »1642 kam es zur europäischen Besiedlung von Neuseeland«, sagte Fleming ernst. »Der holländische Seefahrer Abel Tasman – nach ihm ist die australische Insel Tasmanien benannt – betrat als erster Europäer neuseeländischen Boden. 1769 kam der Engländer Captain James Cook hierher. Zur gleichen Zeit erforscht der französische Seefahrer De Surville die Nordküste. 1814 wird Neuseeland ein Stützpunkt der Wal- und Robbenfänger. 1840 wird die Stadt Wellington gegründet. Um dem wachsenden französischen Einfluss entgegenzuwirken, wird das Land für die britische Krone annektiert. 1848 gibt ein Mann namens Elias Keene seinen Beruf in England auf. Er war der grausamste Henker, den England jemals hatte. Keene verlässt seine Heimat und lässt sich auf Neuseeland nieder. Er beauftragt einen begnadeten Künstler, ihm aus Stein eine Figur nach seinen Angaben zu meißeln. Als der Bildhauer erkennt, was er geschaffen hat, nimmt er sich in einem Anfall von Sinnesverwirrung das Leben. Keene lässt die Figur, die Sarra, den Dämon, darstellt, in den Keller seines Hauses schaffen. Der Henker von London vertieft sich in das Studium der Dämonologie und der Schwarzen Magie. Es heißt, dass es ihm gelang, Sarra zum Leben zu erwecken. Und er brachte diesem Götzen von nun an laufend Menschenopfer dar, wie es früher die Maoris getan hatten…«
    »Eine recht interessante Geschichte«, nickte Zamorra beeindruckt.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Bill Fleming. Er war aufgeregt.
    Kleine rote Flecken leuchteten auf seinen Wangen.
    Nicole schlug ihre langen Beine andersrum übereinander. Sie hielt ihr halb volles Glas in der Hand und wartete gespannt darauf, dass Bill fortfuhr.
    »Immer mehr Menschen verschwanden auf geheimnisvolle Weise«, erzählte Bill. »Eines Tages wurde es den Bewohnern von Auckland zu bunt. Sie wussten, wohin diese Menschen verschwunden waren, und sie beschlossen, etwas gegen Elias Keene und seinen gefährlichen Dämon zu unternehmen. Mit Hilfe der Weißen Magie gelang es ihnen, in das Haus

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